CDU-Politikerin Schön: Sexismus ist ein Problem der ganzen Gesellschaft
Für CDU-Politikerin Nadine Schön ist Sexismus ein Problem der ganzen Gesellschaft, das nicht nur die Politik betrifft. Das Thema müsse stärker diskutiert und thematisiert werden.
Die stellvertretende Unions-Fraktionschefin Nadine Schön hält Sexismus für ein Problem, das nicht nur die Politik betrifft. "In der Partei genauso wie in der ganzen Gesellschaft muss das Thema stärker diskutiert werden, thematisiert werden", sagte sie am Montag im Deutschlandfunk.
Die Berliner CDU-Politikerin Jenna Behrends, Jahrgang 1990, hatte in einem offenen Brief Sexismus-Vorwürfe gegen ihre Partei erhoben. Unter anderem habe sie ein Senator auf einem Parteitag der Berliner CDU im Frühjahr als "große süße Maus" bezeichnet, schreibt Behrends.
Schön sprach von einem "Graubereich". Man müsse zwischen einer laxen Bemerkung und einer verletzenden, sexistischen Bemerkung unterscheiden. Eine erwachsene Frau "große süße Maus" zu nennen, halte sie nicht für akzeptabel.
Sie selbst habe die von Behrends geschilderten Erfahrungen nicht gemacht, sagte Schön. "Aber ich kenne das natürlich auch von Berichten von Bekannten und Freundinnen, jetzt egal, ob in der Politik, in der Wirtschaft oder auch in Vereinen und Verbänden."
CDU-Generalsekretär räumt Sexismus-Problem in der Partei ein
Anne Wizorek, die vor drei Jahren die sogenannte Aufschrei-Debatte um Sexismus in der Gesellschaft mitausgelöst hatte, widersprach Schön. Sie sagte dem Sender: "Das würde mit männlichen Kollegen schlichtweg nicht passieren, und insofern ist das kein Graubereich, sondern Sexismus." Gleichzeitig begrüßte sie, dass CDU-Generalsekretär Peter Tauber am Wochenende eingeräumt hatte, dass es in der Partei - aber auch in der Gesellschaft - ein Problem mit Sexismus gebe. dpa
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