Lammert: CDU hätte sich gewünscht, dass Merz sich stärker einbringt
Eineinhalb Wochen nach dem CDU-Parteitag ist weiter unklar, wie es mit Friedrich Merz weitergeht. Der hatte sich für kein weiteres Amt zur Wahl gestellt.
Die CDU hätte sich nach Einschätzung des früheren Bundestagspräsidenten Norbert Lammert von Friedrich Merz ein stärkeres Einbringen nach dessen Niederlage bei der Vorsitzenden-Wahl gewünscht. Merz wäre vom Parteitag "mit einem triumphalen Wahlergebnis in jede denkbare weitere Funktion" gewählt worden, für die er kandidiert hätte, sagte Lammert der Welt am Sonntag. "Man muss respektieren, dass er das nicht wollte." Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung fügte an, er verstehe nicht, "dass einige derjenigen, die ihm ihre Stimme gaben, nun den Vorwurf erheben, er würde ausgegrenzt".
Wie geht es mit Friedrich Merz weiter?
Auf die Frage, ob er von Merz erwarte, dass dieser entweder Verantwortung übernehme oder schweige, sagte Lammert, das Grundrecht der Redefreiheit gelte für jeden - auch vor, während und nach Parteitagen. "Allerdings hat sich die Partei schon gewünscht, dass er mit seiner profilierten Position nicht nur von diesem Recht Gebrauch macht, sondern sich dafür auch in die Pflicht nehmen lässt."
Der frühere Unions-Fraktionschef Merz war bis zu seiner überraschenden Kandidatur für die Nachfolge von Angela Merkel seit Jahren politisch abgetaucht gewesen. Viele CDU-Politiker fordern nun, dass Merz trotz der Niederlage gegen Annegret Kramp-Karrenbauer wieder eine wichtige Rolle in der Partei spielen soll.
Ein Gespräch der neuen Parteichefin Kramp-Karrenbauer mit dem Ex-Fraktionsvorsitzenden Merz am vergangenen Donnerstag erbrachte kein Ergebnis, wie die Deutsche Presse-Agentur und der Spiegel erfuhren. Es soll im Januar fortgesetzt werden. (dpa/AZ)
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Die Diskussion ist geschlossen.
Die Meinung von Lammert muss man nicht teilen.
Richtig aber ist, dass man sich Merz schon als einen hervorragenden Wirtschaftsminister vorstellen könnte.
Aber will Merkel das überhaupt?