Chance für Gorch Fock
Schiff soll bis 2020 fertig werden
Die „Gorch Fock“ soll wieder segeln: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat sich entschieden, die langwierige und teure Sanierung des Segelschulschiffs der Bundeswehr zu vollenden. Das Schiff soll bis Herbst 2020 im Rahmen der Kostenvorgaben fertig werden. Es gilt der vereinbarte Deckel von 128 Millionen Euro, plus sieben Millionen für Ausrüstung – finanziert aus Steuermitteln.
Die Kosten für die Generalüberholung des gut 81 Meter langen Schiffs sind völlig aus dem Ruder gelaufen. Statt zehn Millionen Euro sind schon mehr als 70 Millionen Euro ausgegeben worden. Deshalb stand immer wieder auch ein Abbruch im Raum. Die Marine hängt aber an der „Gorch Fock“, weil sie auf dem Segler ihre Offiziersanwärter in traditioneller Seemannskunst ausbilden kann.
Der Hauptauftragnehmer der Sanierung, die Elsflether Werft an der Unterweser, reagierte erleichtert. „Wir werden weiterhin alles daran setzen, die Instandsetzung termingerecht und im Budget auszuführen und die ,Gorch Fock‘ wieder hochseetauglich zu machen“, sagte Aufsichtsratschef Pieter Wasmuth. Ohne den Beschluss wären absehbar Arbeitsplätze auf der Werft wie bei Zulieferern gefährdet gewesen.
Die Elsflether Werft ist seit Februar insolvent. Die frühere Werftleitung hatte Geld von der Marine in dubiose Nebengeschäfte gesteckt. Die Staatsanwaltschaft untersucht das Geschäftsgebaren der zwei Ex-Vorstände. Auch mehrere Gerichte beschäftigen sich mit dem Debakel. Der sanierte Rumpf des 61 Jahre alten Schiffes war erst am Freitag nach drei Jahren Bauzeit ins Wasser gelassen worden. (dpa)
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