FBI befragt Clinton mehr als drei Stunden in der E-Mail-Affäre
In gut drei Wochen soll die US-Demokratin Hillary Clinton offiziell als Präsidentschaftskandidatin nominiert werden. Aber die E-Mail-Affäre lässt sie immer noch nicht los.
Die wahrscheinliche Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten, Hillary Clinton, ist in der E-Mail-Affäre dreieinhalb Stunden vom FBI befragt worden. Das Treffen mit Beamten der Bundespolizei am Samstag wurde als Hinweis gewertet, dass die strafrechtliche Untersuchung kurz vor dem Abschluss steht.
Es gehe jetzt anscheinend nur noch darum, Clintons Angaben mit bisherigen Ermittlungserkenntnissen abzugleichen, sagten Rechtsexperten. Ein Ergebnis könne noch vor Beginn des Parteitages der Demokraten vom 25. bis 28. Juli kommen, auf dem Clinton offiziell als Kandidatin nominiert werden soll.
Clinton hatte in ihrer Zeit als Außenministerin auch dienstliche E-Mail-Korrespondenzen über ihren privaten Server abgewickelt. Das FBI untersucht, ob sie dabei auch geheime Informationen verschickt oder empfangen hat. Damit hätte sie Gesetze gebrochen und könnte angeklagt werden.
Das gilt zwar als wenig wahrscheinlich, aber die laufende Untersuchung belastet Clintons Wahlkampf stark. So ist ihr voraussichtlicher republikanischer Rivale im Präsidentschaftsrennen, Donald Trump, sogar so weit gegangen, eine Gefängnisstrafe für sie zu fordern.
Hillary Clinton und die E-Mail-Affäre
Die Ex-Außenministerin betonte am Wochenende in einem Interview des Senders MSNBC erneut, dass in den Kommunikationen keine seinerzeit als geheim gekennzeichnete Informationen enthalten gewesen seien. Ihr Sprecher Nick Merrill erklärte, Clinton habe sich den FBI-Fragen freiwillig gestellt.
Um die E-Mail-Affäre hatte es in der vergangenen Woche neuen Wirbel gegeben. Grund war ein Treffen zwischen Justizministerin Loretta Lynch und Ex-Präsident Bill Clinton, Hillarys Ehemann, auf einem Flughafen in Arizona.
Lynch sagte danach, beide hätten sich rein privat unterhalten. Die E-Mail-Untersuchungen seien mit keinem Wort zur Sprache gekommen. Zugleich erklärte die Ministerin, dass sie selber kein Wort mitsprechen, sondern die Ermittlungsergebnisse des FBI akzeptieren werde. Die Bundespolizei ist dem Justizministerium unterstellt, Lynch selber in ihrem Amt Chefanklägerin in Bundesverfahren. AZ/AFP/dpa
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