Corona-Beschränkungen zu Weihnachten: Finger weg von Heiligabend!
Im Innersten einer Familie hat der Staat nichts verloren, findet unser Autor. Und an Heilig Abend schon gar nicht.
Nennen wir sie die Müllers. Vater Heinz, 88 Jahre, Mutter Helga, 83 Jahre, zwei Töchter, zwei Schwiegersöhne, fünf erwachsene Enkel. Seit Jahren feiern die Müllers gemeinsam Weihnachten, zusammen sind sie zu elft – und damit einer mehr, als es ein paar übereifrige Ministerpräsidenten jetzt erlauben wollen. Trotzdem müssen die Müllers gemeinsam feiern dürfen.
Es ist eine bizarre Diskussion, die Deutschland gerade führt. Wenn die Bevölkerung nicht mitziehe, hat Markus Söder gesagt, „wird es ein einsames Weihnachten.“ Wie bitte? Entscheidet Herr Söder jetzt, wer wen an den Feiertagen trifft? Ist der Politik inzwischen nicht einmal mehr der Heilige Abend heilig? Wir Deutschen sind ein staatsgläubiges Volk, die meisten von uns haben es gerne, wenn andere die Dinge für sie regeln, also die Politik. Mit Kontaktsperren an Weihnachten aber wäre eine rote Linie überschritten, die kein Politiker überschreiten sollte. Oder, frei nach Friedrich Merz: Es geht den Staat nichts an, wer mit wem Weihnachten feiert.
Im Corona-Staat stirbt die Freiheit scheibchenweise
Ganz abgesehen davon, dass die eigene Wohnung und die Familie unter dem Schutz des Grundgesetzes stehen: Weihnachten ist nicht irgendein Tag und ein Fest in der Familie keine Apres-Ski-Party. Die meisten Menschen sind vernünftig genug, auf sich und auf andere acht zu geben. Dass Söder und seine Kollegen trotzdem die Kontakte innerhalb der Familie begrenzen wollen, spricht jedenfalls Bände. So nötig es sein mag, im Alltag, im Beruf und in der Freizeit Abstand zu halten, so verräterisch ist die Zehn-Personen-Regel auch, die die Länder sich für Weihnachten ausgedacht haben. Vor dem Corona-Staat ist nicht einmal mehr das Innerste einer Familie sicher. In ihm stirbt die Freiheit scheibchenweise.
Lesen Sie auch den Pro-Kommentar von Stefan Küpper: Corona-Beschränkungen zu Weihnachten: Kontakte zählen immer
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Die Diskussion ist geschlossen.
Was für ein unreflektierter Kommentar. Schade um die Bits and Bytes.
Mein Gott, was geht hier für eine Panik um? Ist ja kaum auszuhalten was man nicht alles hinnimmt!
Hat man bei den letzten Grippewellen die gleiche Muffe geschoben oder ist man inzwischen so niedergeredet und eingeschüchtert, dass man jeden Quatsch glaubt und umsetzt den man tagtäglich in Unmengen hineingepresst bekommt? Kaum ertönt das Unwort des Jahres "Corona" und alle liegen unterm Tisch - da hat es natürlich auf dem Tisch mehr Platz für die Geschenke!
Es wird interessant, wenn die Polizei zu Hl. Abend alle deutschen Haushalte prüft, wer sich dort zum Feiern trifft.
Ja, trefft euch nur schön mit Opa, Opa, Tante, Onkel … das Virus freut sich, geht von Haus zu Haus und wird ganz toll weitergetragen. So soll es doch sein … oder hab ich da was falsch verstanden? Wenn Oma und Opa infolge der wunderschönen Familienweihnacht auf der Intensivstation landen … ja, wer hätte denn mit sowas rechnen können? Hallo – aufwachen! Die ach so bizarre Diskussion wird zum Schutz der Menschen geführt, nicht aus Selbstgefälligkeit.
>> Vor dem Corona-Staat ist nicht einmal mehr das Innerste einer Familie sicher.<<
Welches Klientel der AA will Rudi Wais damit zufrieden stellen? Doch nicht etwa Querdenker.
Dieser Virus macht auch vor einem Familienfest nicht halt und das weiß auch ein Rudi Wais. Was will er denn mit seinem kruden Kommentar erreichen, außer dass unter Umständen sogar ein paar Omas oder Opas das letzte Mal an einem Familienfest teilnehmen können.
Es wäre durchaus angebracht, wenn die Augsburger Allgemeine Rudi Wais für eine Woche als Pflegehelfer in eine Klinik steckt. Man muss wirklich nicht alle Maßnahmen der Politik für gut heißen, aber mit den Erfahrungen durch Corona dürfte ein Familientreffen mit mehreren Personen in einem üblichen Wohnzimmer nicht stattfinden. Ein pro und kontra über ein Zusammentreffen von mehreren Personen ist zur Zeit nur kontraproduktiv. Es kommen sicherlich auch wieder bessere Zeiten um ein Familientreffen nachzuholen.
Herr Wais, wie sinnvoller wäre es , wenn Sie Ihre Leser darauf hinweisen würden , dass in der Familie und besonders bei Familienfeiern
die Ansteckungsgefahr besonders hoch ist . Weinachten soll doch ein Fest der Nächstenliebe sein, also beschütze ich meinen Nächsten und mich und feiere nicht im kleinen Wohnzimmer mit 11 Personen.
Also: Rücksichtnahme und nicht die Freiheit, andere anzustecken.
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Wenn schon der Politik inzwischen nicht einmal mehr der Heilige
Abend heilig ist - Corona wird das Innerste der Familie für die Feier-
tage sicherlich heilig sein. :-)
Und wenn nicht, kann man ja evtl. Versäumnisse Im Januar „auf-
arbeiten (und so fort - Silvester, Faschingswochenende, Ostern...)
Rudi Wais und Friedrich Merz ( seit längerem der Liebling der Redak-
tion, wie mir scheint) passen da gut zusammen........
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"Vor dem Corona-Staat ist nicht einmal mehr das Innerste einer Familie sicher. In ihm stirbt die Freiheit scheibchenweise."
Würden wir die Kommentare des Herr Wais nicht schon längere Zeit genießen, könnte man glatt auf die Idee kommen, den "Querdenkern" sei es gelungen, der Redaktion ein "Trojanisches Pferd" unterzujubeln . . .
Warum nur Hände weg vom "Heiligabend"? Entweder man findet es gut, daß der Staat bis in die hinterste Ecke einer Wohnung hineinregiert, die AZ ist fast zu 100% auf Regierungskurs, oder man setzt noch auf selbstbestimmte Freiheit(en). Weihnachten in einem Land, wo es sicherlich weniger als 50% um den Ursprung des Weihnachtsfestes geht, braucht nicht besonders geschützt zu werden.