Das Solo seines Lebens: Manfred Webers einsamer Kampf
Plus Manfred Weber schreibt Geschichte, wenn er es aus Wildenberg an die Spitze der EU schafft. Allerdings bekommt der Niederbayer dabei wenig Unterstützung.
Er müsste jetzt einfach mal was sagen. Manfred Weber steht in der Cantina Rotari, einem Weingut im Herzen der Dolomiten. „Il Trentino e la nostra passione“ ist an die Wand geschrieben. Die Betreiber des Weinguts haben alles für eine Kostprobe aufgebaut, in langen Reihen blinken hinten im Raum die Gläser, die ganze Zeit freut sich Weber schon darauf. Gerade hat er kurz mit dem Chef des Weinguts geplaudert. Als der Patron ein Glas in der Hand hielt, da hatte Weber schon gehofft, einen Schluck abzubekommen, aber daraus wurde nichts. Nun zerrt von links ein Interviewer, von rechts dirigiert ihn ein Fotograf, der Weber unbedingt vor einer endlosen Reihe von Flaschen ablichten will, warum auch immer? Im Hintergrund lärmt eine deutschsprachige Seniorengruppe, die vorher durch das Weingut tourte. „Ach Herrgott, die große Politik“, ruft eine toupierte Dame entzückt.
Die Probe-Gläser rücken immer weiter weg von Weber, er schaut etwas flehend zu seinem Pressesprecher, der deutet immer wieder auf die Uhr und Richtung Weinprobe. Aber Weber muss für die Fotos nun erst sein Jackett ausziehen, dann wieder anziehen. Er muss links ausführlich antworten, und rechts noch ausführlicher, Webers Lächeln wärmt geduldig den ganzen Raum. Schließlich winkt der Pressesprecher ab, keine Zeit mehr, der nächste Termin.
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Die Diskussion ist geschlossen.
"Die Betreiber des Weinguts haben alles für eine Kostprobe aufgebaut, in langen Reihen blinken hinten im Raum die Gläser, die ganze Zeit freut sich Weber schon darauf."
Tatsächlich? Woher weiß der Berichterstatter das? Dumme Frage, ja. Als ob es um Berichterstattung ginge!
"Als der Patron ein Glas in der Hand hielt, da hatte Weber schon gehofft, einen Schluck abzubekommen, aber daraus wurde nichts."
Der arme Manfred Weber! Will auch zuweilen das, was du und ich wollen: einen Schluck abbekommen. Und freilich auch "Europa den Menschen zurückgeben". Was immer damit auch gemeint sein mag.