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Interview
25.03.2019

Das verrät die Körpersprache der Politiker

Eine Geste, sagt Stefan Verra, kennen die Zuschauer seiner Vorträge auf der ganzen Welt: die Merkel-Raute. Sie ist das Markenzeichen der deutschen Bundeskanzlerin.
2 Bilder
Eine Geste, sagt Stefan Verra, kennen die Zuschauer seiner Vorträge auf der ganzen Welt: die Merkel-Raute. Sie ist das Markenzeichen der deutschen Bundeskanzlerin.
Foto: Ulrich Wagner

Politiker setzen ihren Körper oft ganz gezielt ein. Stefan Verra erklärt, was hinter der Körpersprache von Angela Merkel, Donald Trump und Sebastian Kurz steckt.

Herr Verra, Politiker machen gerne große Gesten. Bundeskanzlerin Angela Merkel dagegen hat nur ein einziges Markenzeichen: die Raute. Ist das die Körpersprache einer mächtigen Frau – oder eher das Gegenteil davon?

Stefan Verra: Angela Merkel steht mit ihren reduzierten Gesten für Stabilität. Sie haut niemals auf den Tisch, auch ihre Mimik ist sehr zurückhaltend. Damit signalisiert sie, dass sie nicht leicht aus der Ruhe zu bringen ist. Ein konkretes Beispiel: Horst Seehofer hat sie beim CSU-Parteitag auf offener Bühne gekränkt. Und was macht Merkel? Sie steht ruhig und ungerührt da, mit stabiler Mimik und ihrer Raute.

Merkels Kritiker sagen, an ihr perlt alles ab wie an einer Pfanne mit Teflon-Beschichtung...

Verra: Das stimmt. Aber gerade ihre demonstrative Ruhe macht sie zum Alphatier. Ganz anders Donald Trump: Wenn er beleidigt wird, flippt er aus. Er nimmt alles persönlich. Und deshalb tut er sich so schwer, als Alphatier akzeptiert zu werden.

Auch US-Präsident Donald Trump hat eine charakteristische Körpersprache. Dazu gehört unter anderem der Kussmund.
Foto: Ulrich Wagner

Experte: Trumps Körpersprache verleiht ihm Glaubwürdigkeit

Und trotzdem haben ihn Millionen Amerikaner vor zwei Jahren gewählt. Wie viel hat seine Körpersprache mit dem Erfolg zu tun?

Verra: Viel. Trump hat eine sehr offensichtliche Körpersprache, ist plump, drängelt sich vor, schnipst Emmanuel Macron Schuppen vom Sakko. Er trägt gewissermaßen seine Ungehobeltheit nach außen. Das sind wir nicht gewohnt. Die Mächtigen – Angela Merkel, Sebastian Kurz, Macron – haben eine sehr zurückgenommene Körpersprache. Und dann kommt Trump, brüllt herum, schimpft ins Mikrofon und die Leute haben das Gefühl, da steht einer von ihnen auf der Bühne. Diese Körpersprache verleiht ihm eine unglaublich hohe Glaubwürdigkeit.

Dabei nimmt ja ausgerechnet er es oft mit der Wahrheit nicht so genau.

Verra: Es hat nie etwas mit den Inhalten zu tun, sondern immer mit den Gefühlen, die der andere auslöst. Wir wählen unsere Alphatiere seit der Steinzeit nach den gleichen Prämissen aus: Wer spiegelt unsere Emotionen am besten wider? Wo fühlen wir uns verstanden? Bei wem glauben wir uns sicher? Wenn man das bedenkt, ist es auch keine Überraschung mehr, dass in Österreich ein Sebastian Kurz mit 31 schon zum Kanzler gewählt wurde.

Was zeichnet seine Körpersprache aus?

Verra: Sebastian Kurz zeigt, wie man auch mit Anfang 30 ernst genommen wird. Dafür muss ich etwas ausholen: Es gibt zwei Ausprägungen in der Körpersprache, die Frequenz und die Amplitude. Je jünger ein Mensch ist, desto schneller und ausladender sind seine Bewegungen. Kinder reißen die Arme nach oben oder rennen wild umher. Aber je älter wir werden, desto langsamer werden wir auch. Das signalisiert Erfahrung, denken Sie nur an Helmut Schmidt. Und das ist das Paradoxon von Sebastian Kurz: Er ist der jüngste frei gewählte Regierungschef der Welt, gleichzeitig ist seine Körpersprache sehr „alt“. Er zeigt – ähnlich wie Angela Merkel – eine unheimlich geringe Frequenz und Amplitude. Das heißt: Einerseits hat man das Gefühl, er ist jung und dynamisch. Andererseits strahlt er Erfahrung und Stabilität aus. Aber seine Körpersprache wird ihm irgendwann auf die Füße fallen.

Verra: In den Randparteien steigen ausdrucksstarke Menschen leichter auf

Warum?

Verra: Ihm fehlt das direkte. Wenn man sich Kurz anschaut, denkt man, er wägt nicht nur jedes einzelne Wort ab, sondern sogar seine Gesten. Das beobachte ich auch immer öfter in Deutschland. Politiker werden auf ihrem Karriereweg wahnsinnig glattgebügelt. Die Parteien lassen die nach oben kommen, die sich am unauffälligsten verhalten und am besten eine Körpersprache wie Adenauer haben. Wer nur ein wenig aus der Reihe fällt und sich anders präsentiert, wird schon in frühen Jahren rausgeekelt. Aber das geht eigentlich nicht mehr, wir leben heute in einer YouTube-Gesellschaft...

...wie sich Politiker bei Reden und Debatten präsentieren, wird immer wichtiger...

Verra: Ja. Und ich glaube, die Parteien übersehen das. Die Wähler wünschen sich einen Politiker, der mit der Zeit geht. Das muss gar nicht unbedingt einer sein, der auf den Tisch haut. Da reicht schon ein Macron oder ein Christian Lindner, der übrigens ein Körpersprache-Talent ist. Stattdessen bleibt in den großen Parteien aber jemand wie Annegret Kramp-Karrenbauer übrig, die nun eher nicht massentauglich ist. Die Gefahr daran ist, dass plötzlich von Rechts oder Links ein charismatischer Politiker kommt, der die Menschen hinter sich versammelt. Denn bei den Randparteien ist der Aufstieg für ausdrucksstarke Menschen immer leichter.

Stefan Verra ist einer der renommiertesten Körpersprache-Experten Deutschlands. Seine Erkenntnisse über Gestik und Mimik der Mächtigen hat der Österreicher jetzt in dem Buch „Leithammel sind auch nur Menschen“ (Ariston Verlag, 256 Seiten, 20 Euro) aufgeschrieben.

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