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  3. Debatte: Gibt es ein Gewalt-Problem bei Flüchtlingen? Der Faktencheck

Debatte
06.08.2019

Gibt es ein Gewalt-Problem bei Flüchtlingen? Der Faktencheck

Das Bild zeigt eine Verhaftung in der Erstaufnahmestelle in Ellwangen (Baden-Württemberg). Gerade jene Flüchtlinge, die keine Perspektive haben, werden in Deutschland überdurchschnittlich oft zu Tätern.
Foto: Stefan Puchner, dpa

Plus Nach den Taten in Stuttgart und Frankfurt erntet Bayerns Innenminister Herrmann (CSU) mit einer These viel Kritik. Was die Zahlen und Experten sagen.

Es sind Fälle, die selbst jene verunsichern, die rechter Gesinnungen völlig unverdächtig sind. Ein 14-jähriger Junge aus dem Irak versucht im Schwimmbad ein 13-jähriges Mädchen zu vergewaltigen. In Frankfurt stößt ein Mann, der aus Eritrea stammt, eine Mutter und ihren achtjährigen Sohn vor den Zug. In Stuttgart erschlägt ein mutmaßlich aus Syrien eingereister Mann mitten am Tag und auf offener Straße . In Freiburg steht eine Gruppe junger Männer vor Gericht, weil sie sich an einer Frau vergangen haben sollen. Über Stunden. Die Angeklagten stammen unter anderem aus Syrien. Hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann also doch recht? Sind Ausländer krimineller als Deutsche?

Der CSU-Politiker machte Anfang der Woche Schlagzeilen, als er in einem Interview mit der Passauer Neuen Presse auf die Gewaltbereitschaft von Migranten verwies: „Jetzt kommen unübersehbar Menschen aus anderen Kulturkreisen zu uns, in deren Heimat die Gewaltlosigkeit, wie wir sie pflegen, noch nicht so selbstverständlich ist“, sagte er. Aber stimmt das?

Bei bestimmten Delikten sind Zuwanderer überproportional häufig unter den Tatverdächtigen

Die positive Nachricht vorweg: Die Zahl der Fälle von Gewaltkriminalität – dazu zählen etwa gefährliche und schwere Körperverletzung, Raub, Mord und Totschlag – ist in Deutschland in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) hervor. Gleiches gilt für die Gesamtzahl an Straftaten: 1987 registrierte die Polizei pro 100.000 Einwohner 7300 Fälle, 2018 waren es noch 6700.

Allerdings listet die PKS nur die von der Polizei erfassten Fälle auf, die Dunkelziffer liegt aller Wahrscheinlichkeit nach höher. Und: Aus der PKS geht nicht hervor, auf welche sozialen Gruppen sich die Straftaten verteilen.

Mehr Aufschluss bietet das Bundeslagebild 2018. Darin befasst sich das Bundeskriminalamt (BKA) seit Beginn der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 mit Kriminalität im Kontext von Zuwanderung. Aus dem Bericht geht hervor, dass bei bestimmten Gewaltdelikten überproportional häufig Zuwanderer unter den Tatverdächtigen sind: So waren 2018 14,3 Prozent der Verdächtigen in Fällen von Straftaten gegen das Leben Zuwanderer. Bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung waren es 11,9 Prozent. Auch wenn in der Mehrzahl der Straftaten also Deutsche verdächtigt werden, sind Ausländer gemessen an der Bevölkerungsverteilung häufiger vertreten.

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Fast alle tatverdächtigen Zuwanderer sind Männer

Das Bundeslagebild zeigt jedoch auch einen Grund für den übermäßigen Anteil von tatverdächtigen Zuwanderern bei bestimmten Gewaltstraftaten auf: Die meisten von ihnen sind junge Männer. Die tatverdächtigen Zuwanderer etwa in Fällen von Straftaten gegen das Leben waren mit knapp 97 Prozent fast ausnahmslos männlich. 70 Prozent von ihnen waren zudem jünger als 30 Jahre.

Und junge Männer gelten unter Experten als besonders strafanfällig. Der Kriminologe Christian Pfeiffer erklärt das anhand eines Beispiels: 2014 seien neun Prozent der Bevölkerung in Deutschland Männer zwischen 14 und 30 Jahre gewesen. „Diese neun Prozent waren für die Hälfte aller Gewaltstraftaten verantwortlich.“ Dann kam die Flüchtlingswelle 2015. 27 Prozent der Zuwanderer waren junge Männer – und die Gewaltstraftaten nahmen zu. Für Pfeiffer eine erwartbare Entwicklung. „Wir hatten Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre eine ähnliche Migrationswelle mit den Aussiedlern aus der früheren Sowjetunion und Bürgerkriegsflüchtlingen aus Osteuropa. Auch damals stieg die Zahl der Straftaten deutlich an.“ Spätestens ab 2007 sei diese Zahl aber wieder gesunken. Wie das geschafft werden konnte? „Durch gute Integration. Das haben wir aber wieder vergessen“, erklärt der renommierte Wissenschaftler.

Des Weiteren muss man innerhalb der Zuwanderer auch zwischen denen unterscheiden, die anerkannt hier leben, und denen, die keine Perspektive in Deutschland haben. Während diejenigen mit Perspektive eher unterdurchschnittlich häufig (Gewalt-)Straftaten begehen, kommt es bei den Menschen ohne Aussicht auf Bleibe und Job überdurchschnittlich häufig zu solchen Delikten.

"Bei einem Trauma bleibt man in der Vergangenheit stecken"

Doch auch der kulturelle Hintergrund spielt eine große Rolle. In einer Stellungnahme der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina aus dem Jahr 2018 heißt es dazu: „Bei Menschen, die im Elternhaus oder in Kriegssituationen Gewalt erfahren oder selbst aktiv ausgeübt haben, sinkt – vor allem bei Männern – die Schwelle, selbst gewalttätig zu werden.“ Während sich in Deutschland seit Jahren eine gewaltfreie Erziehung durchgesetzt hat, spielt gerade in arabischen und patriarchisch geprägten Elternhäusern Gewalt weiterhin eine Rolle in den Familien. Ein überhöhter Ehrbegriff und die Herabwürdigung von Frauen lassen Grenzen, die in Deutschland gezogen sind, für manche Flüchtlinge verschwimmen.

Und dann ist da noch der Krieg: Mehr als 60 Prozent der erwachsenen und mehr als 40 Prozent der jugendlichen Flüchtlinge haben der Akademie zufolge Gewalterfahrungen in der Heimat gemacht, sei es in Bürgerkriegen oder auf der Flucht nach Europa. Thomas Elbert, Psychologe an der Universität Konstanz, erklärt dazu: „Unter den Menschen, die solche Gewalterfahrungen gemacht haben, ist etwa ein Viertel gefährdet, die Schwelle zur Gewaltausübung zu überschreiten.“

Der Psychologe Thomas Elbert sieht zudem einen Zusammenhang zwischen psychischen Belastungen und Straftaten. „Bei einem Trauma bleibt man in der Vergangenheit stecken.“ Im Fall von Flüchtlingen könne das bedeuten, dass diese sich weiter unterschwellig bedroht fühlen – auch wenn die Flucht, auf der sie oft ums Überleben kämpfen mussten, zu Ende ist. Das Trauma verhindere ihre Integration. Hinzu komme oft der sogenannte Honeymoon-Effekt: Die Realisierung, dass die bessere Zukunft in Deutschland nicht so einfach zu gestalten ist. Die Sprache, das Schulsystem, die Berufsanforderungen – das führe zu Frustration, weil diese Hürden nur schwer zu bewältigen seien. Dass vor allem junge Männer zu Gewalt neigten, hänge mit dem Testosteron zusammen und der evolutionsbedingten Prägung.

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