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Marine
02.03.2019

Der traurige Windjammer Gorch Fock

Die Gorch Fock unter Planen in der Werft.
Foto: Mohssen Assanimoghaddam

Ist die Gorch Fock eine Gefahr für die Besatzung gewesen? Das Verteidigungsministerium widerspricht Warnungen aus einem Prüfbericht des Bundesrechnungshofs, gesteht aber auch Fehler ein

Der Rumpf ist von Planen umhüllt, das Oberdeck nicht vorhanden und auch die Masten fehlen. Mehr als 750000 Seemeilen und so mancher Sturm haben der „Gorch Fock“, dem Segelschulschiff der deutschen Marine vom Typ Windjammer, jahrzehntelang zugesetzt. Doch der Anblick des Schiffs im Trockendock einer Bremerhavener Werft erinnert so gar nicht an den „Stolz der Marine“.

Am 23. August 1958 war die Gorch Fock vom Stapel gelaufen, im Herbst 2015 startete die bisher letzte Ausbildungsfahrt – dann ging das Schiff in die Werft. Seither liegt es dort, die Reparaturen ziehen sich und werden immer teurer. Die Kosten stiegen von 9,6 über 75 bis heute auf 135 Millionen Euro. Deshalb leitete der Bundesrechnungshof in diesem Frühjahr ein Prüfverfahren ein, Experten sahen sich an Bord um und nahmen die Wartung und den Betrieb des Schiffes unter die Lupe. Sie bemängeln, dass bei der Sanierung einiges schiefgelaufen sei.

Jetzt hat auch das Verteidigungsministerium erhebliche Fehler eingeräumt. Einem kritischen Prüfbericht des Bundesrechnungshofes werde im Wesentlichen gefolgt, erklärte das Ministerium.

Die Prüfer kritisieren in diesem Bericht, dass die Elsflether Werft 2016 mit der Sanierung des Dreimastseglers begonnen habe, ohne den Zustand des Schiffes und die Wirtschaftlichkeit ausreichend zu prüfen. Wie es damals hieß, habe sich der Zustand als deutlich schlechter erwiesen als vermutet. Um nur die größten Posten zu nennen: Alle Masten, Rahen, Stengen und der Bugspriet seien nachgebaut und ausgetauscht worden, große Teile der Außenhaut seien erneuert, das Oberdeck und Zwischendeck seien vollständig ausgetauscht worden, wie auch das Kartenhaus insgesamt erneuert werden soll.

Die Kostenexplosion und die zeitliche Verzögerung bei der Sanierung wurden jüngst außerdem durch die erheblichen finanziellen Schwierigkeiten der Elsflether Werft verstärkt, die einen Insolvenzantrag gestellt hat. Hintergrund sind mutmaßlich veruntreute Gelder in Millionenhöhe, was Ursula von der Leyen der Leitungsriege der Werft zuschrieb.

Als ein „Fass ohne Boden“ bezeichnete der Bund der Steuerzahler die Sanierung der Gorch Fock. Nicht zum ersten Mal wurde darüber diskutiert, ob ein Neubau nicht günstiger käme. Auch Kommandant Nils Brandt fürchtete bereits, dass das Schiff verschrottet werden könnte. Dabei wäre von der Gorch Fock nur Altmetall übrig geblieben.

In den vergangenen 60 Jahren erhielt der Offiziersnachwuchs der Marine – etwa 17000 Männer und Frauen – auf der Gorch Fock das seemännische Rüstzeug. 1959 führte der erste Ausbildungstörn von Kiel nach Teneriffa. Als Botschafter in Weiß hat der 89 Meter lange Dreimaster mit seinen bis zu 45 Meter hohen Masten fortan die Weltmeere befahren. Während der Törns gab es auch tragische Zwischenfälle wie den Sturz der Kadettin Jenny Böken 2008 während einer Nachtwache in die Nordsee. Die Kieler Staatsanwaltschaft geht von einem tragischen Unglück aus. Die Todesumstände sind aber bislang ungeklärt.

Infrage gestellt wurde die Gorch Fock nach dem tödlichen Sturz der Kadettin Sarah Seele 2010 aus der Takelage in Brasilien. Die Ausbildung wurde unterbrochen, die Zukunft als Schulschiff war zwischenzeitlich ungewiss. Es gab Klagen über angebliche Schikanen und unwürdige Rituale an Bord wie eine Wäscheleine im Maschinenraum, an der Damen-Slips als Landgang-Trophäen hingen.

Der damalige CSU-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg entließ vorschnell Kommandant Norbert Schatz und ordnete die Rückkehr des Schiffs an. Eine Untersuchungskommission der Marine kam allerdings zu dem Ergebnis, Vorwürfe der Schikane, der sexuellen Belästigung und des massiven Drucks auf Kadetten an Bord hätten sich zum großen Teil als nicht haltbar erwiesen.

Allen Vorfällen zum Trotz bezeichnete das Verteidigungsministerium das Schiff immer wieder als wertvollen Bestandteil der seemännischen Tradition – selbst im Hightech-Zeitalter. Aktuell nutzt die deutsche Marine das rumänische Schwesterschiff „Mircea“ als Ersatz. Die Gorch Fock soll 2019 wieder von ihrem Heimathafen aus zu einem Ausbildungstörn starten.

André Klohn

Carsten Hoffmann, dpa

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