Deutschland muss Lehren aus dem Afghanistan-Einsatz ziehen
Die USA wird aus Afghanistan abziehen. In Deutschland wird klar: Ohne die USA geht es nicht für die Bundeswehr. Dieser Befund muss aufschrecken.
Amerika wird sich aus Afghanistan zurückziehen, die Frage ist nur, wie schnell und wie geordnet das geschieht. 2001 hatte die Mission begonnen, als Reaktion auf die verheerenden Anschläge in den USA, deren Urheber, die Al-Kaida-Terroristen, den Schutz der herrschenden Taliban genossen.
Doch der Einsatz am Hindukusch war für die USA und ihre Verbündeten so verlustreich wie das Erreichte dürftig. Donald Trump hatte mit seiner Ankündigung des Truppenabzugs einer weitverbreiteten Stimmung in der Bevölkerung entsprochen. Würde sein Nachfolger Joe Biden das kassieren, er riskierte einen Aufschrei gleich zu Beginn seiner Amtszeit.
Ohne die USA geht es nicht für die Bundeswehr: Dieser Befund muss aufschrecken
Ohne die Amerikaner können auch die deutschen Truppen nicht länger in Afghanistan bleiben. In vielerlei Hinsicht, ob bei den Transportkapazitäten oder bei der Eigensicherung: Ohne die USA geht es nicht für die Bundeswehr. Dieser Befund, der über die Jahre immer klarer wurde, muss aufschrecken und dazu führen, dass die deutsche Armee endlich ihre Hausaufgaben macht.
Es geht darum, überhaupt erst in der Lage zu sein, im Rahmen der Nato ebenso wie in einer künftigen europäischen Verteidigungsarchitektur, mehr Verantwortung für die Sicherheit in der Welt zu übernehmen.
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Aufschrecken muss man vielmehr, wenn ein Land wegen 9/11 durch die USA mit Nato Mitgliedern angegriffen wird, sich nachträglich herausstellt, dass dieses Land mit 9/11 nichts zu tun hatte aber man trotzdem fast 20 Jahre dort seine Soldaten im Kriegseinsatz belässt.
Es ist höchste Zeit, dass die Bundeswehr unsere Jungs und Mädels nach Hause holt. Wir haben dort nichts zu suchen.
Warum Rückzug? "Die Sicherheit Deutschlands wird doch am Hindukusch verteidigt!" so Damalsverteidigungsminister Struck, SPD.