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Bundestagswahl 2017
15.09.2017

Die AfD verfolgt eine Strategie der gezielten Provokationen

Das AfD-Doppel: Alice Weidel, 38, und Alexander Gauland, 76, haben es geschafft, die Schlagzeilen zu beherrschen. Ihre Partei wird voraussichtlich in den Bundestag einziehen.
Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Alexander Gauland und Alice Weidel wollen die AfD in den Bundestag bringen. Sie wissen, wie sie mit Tabubrüchen auf sich aufmerksam machen können. Beobachtungen aus dem Wahlkampf.

Der Kampf um die Vorherrschaft auf dem altehrwürdigen Magdeburger Domplatz wird mit Lautsprechern ausgetragen. Die AfD schickt eine Mezzosopranistin ins Rennen, die mit ihrer Stimmgewalt Volkslieder wie „Kein schöner Land in dieser Zeit“ oder „Die Gedanken sind frei“ vorträgt. Trotz der gewaltigen Anlage auf der Bühne dringt sie nur schwer durch. Denn die Gegendemonstranten, die mit „Nazis raus“-Rufen aufmarschieren, stellen einen Kleintransporter auf, dessen Ladefläche mit großen Boxen gefüllt ist, und kontern mit lautstarkem Hardrock oder Punk.

„Dieser Wahlkampf ist schwierig für uns“, stöhnt AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland, der sich trotz seiner 76 Jahre ein strammes Programm zumutet und seit Mitte Juli durch Deutschland tourt. Die Stimmung sei aggressiv bis feindlich, die „Systemmedien“ hätten sich gegen seine Partei verschworen und die „Konsensparteien“ würden alles tun, um die unliebsame Konkurrenz zu verhindern. Doch das stachelt Gauland erst recht an: „Haltet zusammen und lasst euch von denen, die um ihre Sitze und ihre Pfründe fürchten, nicht weismachen, wir seien die Schlechten. Wir sind die Guten!“, ruft er seinen Anhängern zu, die sich trotz eines Regengusses vor der Kulisse des gotischen Doms versammelt haben.

Gerne inszeniert sich Alexander Gauland, der seit seiner Zeit als Presseattaché am Generalkonsulat in Edinburgh in den 70er Jahren gerne wie ein gepflegter englischer Landlord auftritt, als nationalkonservativer Intellektueller. Dabei gehörte er einst dem liberalen Flügel der CDU an. An der Seite von Walter Wallmann, dem Gauland als persönlicher Referent und Chef der Staatskanzlei diente, modernisierte er in den späten 70er und 80er Jahren die Union und öffnete sie ein Stück dem Zeitgeist. Wallmann war einst Frankfurter OB, Bundesumweltminister und hessischer Ministerpräsident. „Das waren andere Zeiten“, sagt Gauland dazu. Heute gehe es darum, Deutschland zu retten. „Wir wollen nicht die Fußabtreter der Welt sein. Wir verteidigen dieses Land gegen millionenfache Einwanderung.“ Der Islam gehöre nicht zu Deutschland, man wolle keine offenen Grenzen und man lasse sich nicht wegnehmen, „was unsere Väter und Vorväter geschaffen haben“.

Gauland, Höcke, Poggenburg: das Kraftzentrum der AfD

Das ist es, was viele hören wollen. Nicht nur in Magdeburg, wo die AfD bei den Landtagswahlen aus dem Stand auf fast 25 Prozent kam, sondern überall in Deutschland gibt es Angst vor der Zukunft und heftige Kritik an der Flüchtlingspolitik der Bundeskanzlerin. Und Gauland, der mit allen Wassern gewaschene Politik-Profi, weiß genau, wie man diese Stimmungen für sich nutzen kann. In der AfD, zu deren Gründungsmitgliedern er gehört, ist der seit der Wende in Brandenburg lebende frühere Herausgeber der Märkischen Allgemeinen längst der eigentlich starke Mann. Zusammen mit Björn Höcke aus Thüringen und André Poggenburg vom rechten Flügel bildet er das eigentliche Kraftzentrum. So gilt als sicher, dass Gauland nach der Wahl Fraktionschef der AfD im Bundestag wird, womit er seine Macht noch ausbaut.

Dagegen ist offen, was aus der Co-Spitzenkandidatin Alice Weidel nach der Wahl wird. Eigentlich war die 38-jährige Ökonomin mit dem stets streng nach hinten gebundenen blonden Pferdeschwanz, die in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft mit einer aus Sri Lanka stammenden Filmemacherin in der Schweiz lebt, nur gekürt worden, um die umstrittene Frauke Petry zu verhindern.

Zudem sollte sie ein anderes Gesicht der AfD verkörpern: jung, gleichgeschlechtlich, liberal, gebildet, kosmopolitisch. Oder doch ein Feigenblatt, das den Vorwurf, die AfD sei eine rein rückwärtsgewandte, völkische und ausländerfeindliche Partei, allein durch die Biografie widerlegen sollte? Bei den Wahlkampfauftritten zeigt sich eine andere Weidel: weder liberal noch weltoffen, sondern in manchen Ansichten noch radikaler als der bürgerliche Gauland. Bundeskanzlerin Angela Merkel nennt sie mit Verachtung „Extremismuskanzlerin“. Unter dem Jubel der Anhänger („Merkel muss weg!“) fordert sie lautstark, die Regierungschefin müsse vor ein Gericht gestellt werden, weil sie Deutschland einem „Mob“ ausgeliefert habe, als sie 2015 die Grenzen geöffnet hat. Man müsse nur mal im Internet die beiden Worte „Mann“ und „Messer“ eingeben, um zu sehen, was in Deutschland mittlerweile los sei.

AfD-Prinzip: Erst der Eklat, dann der Rückzug

Die Kunst der gezielten Provokationen und der gut platzierten Tabubrüche, die der AfD zusätzliche Aufmerksamkeit bescheren und die Reihen nach innen schließen, beherrschen Gauland wie Weidel perfekt. Die Methode, die bereits in einem internen Strategiepapier für die Bundestagswahl empfohlen wurde, folgt stets dem gleichen Muster: Erst kommt es zum Eklat, danach will man es nicht so gemeint haben. So war es, als Gauland sagte, man wolle einen wie Jérôme Boateng nicht als Nachbarn haben, als er forderte, die Staatsministerin im Kanzleramt, Aydan Özoguz (SPD), in Anatolien zu „entsorgen“ oder als er sich jetzt dafür aussprach, mit „Stolz“ auf die Wehrmacht zu blicken. Und so war es auch, als Weidel wutentbrannt eine Wahlsendung des ZDF verließ und den „Staatsmedien“ Parteilichkeit vorwarf. An der Basis kommt das an. In den sozialen Netzwerken werden die beiden Spitzenkandidaten gefeiert. Der öffentliche Sturm der Entrüstung ist die beste Wahlwerbung – und kostenlos dazu.

Die Strategie der AfD, sich als Anwalt der kleinen Leute, der Zukurzgekommenen und der Benachteiligten sowie als Bewahrerin der deutschen Werte und Traditionen zu präsentieren und sich gleichzeitig als Opfer einer Kampagne der etablierten Parteien und der Medien zu inszenieren, geht auf. Verpasste die Partei vor vier Jahren noch knapp den Einzug in den Bundestag, könnte sie dieses Mal drittstärkste Partei werden, in einigen ostdeutschen Ländern sogar zweitstärkste Kraft.

Alle Neuigkeiten zur Bundestagswahl auch in unserem News-Blog. 

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

15.09.2017

ES REICHT Wenn Dr. Alexander Gauland in seinen unerträglichen Reden etwas fordern darf, darf ich - Titelos Marion Sens - das auch: Ich fordere, dass die Leistungen meiner Großmutter Paula Mielke-Sens während der Nazizeit nachträglich mehr Anerkennung finden. Paula wurde mehrfach wegen Hochverrat verhaftet, von ihren kleinen Söhnen (für immer!) getrennt, in Konzentrationslager gesperrt, in Dunkelhaft gehalten und gefoltert. Ich fordere zudem, dass die Leistungen meines Großvaters Max Sens, der von den Deutschen von 1935-1945 wegen Hochverrat in unterschiedlichen Zuchthäusern eingesperrt wurde, um danach mit großer Not den Todesmarsch zu überleben, mehr Anerkennung findet. Insbesondere fordere ich, dass die Lebensleistung meines Vaters Werner Sens, dem als Zweijähriger die Familie genommen und dem auf Grund seiner Herkunft eine beschützt Kindheit sowie ein angemessener Schulabschluss und eine entsprechende Berufsausbildung verweigert wurde, entsprechende Anerkennung findet. Solange Politiker wie Gauland in diesem Land eine nachträgliche Würdigung der Wehrmacht öffentlich fordern dürfen, Menschen in Anatolien entsorgen wollen und dafür auch noch Bierzeltapplaus erhalten, fordere ich staatlich angeordnete Klassenfahrten der Abschlussklassen aller deutschen Schulen nach Auschwitz, damit nachfolgende Generationen aus der Geschichte lernen können und dürfen. Es wird Zeit, das durch die Deutschen während (und auch noch lange nach dem Naziregime) verursachte Leid zu sehen und zu würdigen. Es wird Zeit, dem braunen Pöbel und den Geschichtsverfälschern endlich das Maul zu stopfen.

16.09.2017

Ihre Ausdrucksweise zeigt überdeutlich, daß Sie um keinen Deut besser sind.

Braun, wenn es denn das ist, ist exakt genauso ein Teil von Deutschland wie Rot oder Tiefrot.

16.09.2017

Braun, wenn es denn das ist, ist exakt genauso ein Teil von Deutschland wie Rot oder Tiefrot.

Mit "brauner Pöbel" sind die ewig gestrigen, geschichtsvergessenen Idioten und ihr Anhang - der wie Sie nicht zwischen Tätern und Opfern unterscheiden kann - noch gut bedient.

17.09.2017

Können Sie gerne so bezeichnen. Nur triffts halt nicht. Ich empfehle Ihnen z.B. mal von E. Kogon, "Der SS-Staat". Dann wissen Sie auch was wirkliche Nazis sind. Heute? Na ja. Die haben damit so viel zu tun wie unsere Bundeskanzlerin mit Karl Marx.

17.09.2017

Unmittelbar vor der Einrichtung von KZs stehen wir zum Glück noch nicht. Mit den Zuständen in denen und wie sich die Nazis die bereits errungene Macht sicherten, darum geht es in Kogons Buch - weniger um die Vorgeschichte. Heute bezeichnen führende AfDler das Gedenken an die Nazi-Opfer als Schande und Gauland will sich die 12 Jahre Tausendjähriges Reich nicht mehr vorhalten lassen. Der Tod von Tausenden im Mittelmeer stört die Herrschaften ohnhin nicht besonders. Wir sind doch wieder auf dem besten Weg, oder?

Mit dem Vergleich Merkel-Marx tun Sie der Dame etwas zu viel der Ehre an.

17.09.2017

Mit dem Vergleich Merkel-Marx tun Sie der Dame etwas zu viel der Ehre an.

Der war gut.

17.09.2017

„Braun“ und das Trotzalledem.

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Bis hin zu dem, was Eugon Kogon auf 420 Seiten in „Der SS-Staat“ beschreibt.

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Z.B. mit Kennzeichnung der Insassen von KZ‘s:.

./Deutsche Politische Schutzhäftlinge

./Französische politische Schutzhäftlinge

./spanische politische Schutzhäftlinge

./jüdische politische Schutzhäftlinge

./Bibelforscher

./Emigranten

./Asoziale

./Arbeitserziehunghäftlinge

./Zigeuner

./Homosexuelle

./Politische Schutzhäftlinge.

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Braun oder schwarz, das waren die „WIR“, die angeblichen Herrenmenschen. ROT oder Tiefrot, das waren die „IHR“, die Verfolgten, die Gejagten.

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Wie z.B. sozialdemokratische oder kommunistische gewählte Abgeordnete, die in den völkischen Zeiten um ihr Leben laufen mussten.

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Bernt Engelmann schreibt, auf die letzten 200 Jahre bezogen, von Aufklärern Jakobinern, Patrioten, Demokraten oder Sozialisten,die Fortschritt und Freiheitsraum erkämpft haben.

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Ihr Braun ist das völkische Braun,mit allen Zutaten. Und DAS hat in unserem Deutschland NICHTS verloren. Und hat nichts gemein mit dem Rot oder Tiefrot, das in Deutschland aus den Verfolgten der braunen Verfolger bestanden hatte.

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Die neue völkische Sprache ist sooooo alt ... Und verräterisch ...

17.09.2017

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sorry .............................

17.09.2017

Es wird Zeit, das durch die Deutschen während (und auch noch lange nach dem Naziregime) verursachte Leid zu sehen und zu würdigen.

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Da geb´ich ihnen nicht recht, Fr. Sens. Alle Historiker der Welt sind sich einig, dass noch nie eine Nation (zu Recht) so zu ihren Verbrechen steht wie die Deutschen. Die Gedenkstätten in Auschwitz etc. sind voll mit Schulklassen! Den meisten anderen Nationen, egal ob Amerikaner, Türken etc. käme so etwas nie in den Sinn. Da werden eigene Gräueltäten verdrängt. Und kein Politiker der AfD leugnet den Holocaust! Sie müssen schon auch anerkennen, dass nicht alle Deutschen mit Merkel Hurra schreien, wenn das Land mit Muslimen geflutet wird!!

17.09.2017

Und warum stehen die Deutschen, zumindest ein nicht unerheblicher Teil, so zu ihren Verbrechen? 3x dürfen Sie raten.

17.09.2017

Welche Verbrechen haben denn die Deutschen in ihrer Gesamtheit begangen? Ich glaube z. B. nicht, ein Verbrecher zu sein und würde nicht mal Sie für einen halten.