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Anschlag
24.05.2017

Die schutzlosen Kinder von Manchester

Der abgesperrte Tatort am frühen Morgen: Ein Mann im Trainingsanzug, das Handy am Ohr, trägt ein kleines Mädchen auf seinen Schultern.
Foto: Oli Scarff (AFP)

Jugendliche jubeln ihrem Pop-Idol Ariana Grande zu. Dann geht die Bombe hoch. Über den quälenden Schmerz einer Mutter und eine Stadt, die die Welt nicht mehr versteht.

Verzweifelt steht Charlotte Campbell in ihrem Garten in Manchester. Sie hält ein gerahmtes Bild ihrer hübschen Tochter Olivia in den Händen und versucht, sich einen Moment lang für die Kamera zu sammeln. "Bitte, bitte, wer immer sie gesehen hat, jemand muss sie gesehen haben, lasst es mich wissen, meldet euch bei der Polizei", sagt die Frau mit tränenerstickter Stimme und beschreibt die 15-Jährige als braunhaarig, mit Pferdeschwanz und schwarz gekleidet. Das Flehen einer Mutter.

Charlotte Campbells Wangen sind nach dieser Horrornacht vom Weinen aufgequollen. Sie hat nicht geschlafen, seit sie am Montagabend von dem Bombenanschlag erfahren hat, der sich in der Manchester Arena ereignete – bei jenem Popkonzert, das ihre Tochter unbedingt besuchen wollte, um ihrem Idol Ariana Grande zuzujubeln. Sie erlebe "eine fantastische Zeit", hat Olivia ihrer Mutter noch am Abend per Handy-Nachricht geschrieben. Nur wenig später sprengte sich im Eingangsbereich des Konzerthauses ein Selbstmordattentäter in die Luft.

Eine Mutter sucht nach ihrer Tochter

Unter den Opfern sind zahlreiche Kinder und Jugendliche, teilt die Polizei am Dienstag mit. Und auch unter den Verletzten seien zwölf noch keine 16 Jahre alt. Gehört Olivia dazu? Ihr Handy ist ausgeschaltet. Ihre Mutter hält die quälende Ungewissheit kaum aus. Deshalb ruft sie mit ihrem Video zur Suche auf.

Zu den ersten Todesopfern, die identifiziert werden, gehört die 18-jährige Studentin Georgina Callander. Zudem verlor die acht Jahre alte Saffie Rose Roussos ihr Leben. Sie hat mit Mutter und Schwester das Konzert besucht. Der Rektor ihrer Grundschule ist erschüttert. Saffie, das "wunderschöne, kleine Mädchen", sei bei allen beliebt gewesen, und "ihre Warmherzigkeit und Liebenswürdigkeit" würden in Erinnerung bleiben. 

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Es sind Geschichten wie diese, die den Menschen über die Grenzen der geschockten britischen Nation hinaus das Herz zerreißen. Manchester, die Stadt im Norden Englands, ist tief getroffen. Als Premierministerin Theresa May vor die Tür ihres Amtssitzes in Downing Street tritt, wehen die Flaggen bereits auf halbmast. Es gebe keinen Zweifel daran, "dass die Bevölkerung Manchesters und dieses Landes Opfer eines eiskalten terroristischen Angriffs geworden ist", sagt die Regierungschefin. Absichtlich habe man auf unschuldige, wehrlose Kinder und junge Menschen gezielt. Sie verurteilt die "abstoßende und abscheuliche Feigheit" des mutmaßlich islamistischen Täters, dessen Identität die Polizei kennt, aber wegen der laufenden Untersuchung zunächst nicht veröffentlichen will. Am frühen Abend bestätigt sie dann, dass es sich bei ihm um den 22-jährigen Salman Abedi handelt. Sohn libyscher Flüchtlinge, der in Manchester geboren wurde. Es werde ermittelt, ob der Mann allein handelte oder Teil eines Terrornetzwerks war, sagt ein Behördensprecher.

Die Manchester Arena wird zur "Kriegszone"

Wer die Ereignisse nachzeichnet, begegnet einem Grauen, das einen fröhlichen Abend urplötzlich zerstört. Montagabend, 22.30 Uhr. Der hat gerade das letzte Lied gesungen. In dem ausverkauften Saal schweben riesige Ballons von der Decke, die zum musikalischen Finale gehören. Dann gehen die Saallichter an. Die rund 21.000 Fans strömen in Richtung Ausgang oder verweilen noch im Innenraum, beschwingt von diesem besonderen Abend. Vor den Türen warten Eltern auf ihre Kinder, um sie nach Hause zu bringen. Plötzlich zerreißt eine Explosion die ausgelassene Stimmung.

Die, die eben noch sangen, schreien nun in Panik und stürzen zu den Türen. Einige Besucher klettern über die Absperrungen, Chaos bricht aus. Aus dem Lieder-Tempel sei eine "Kriegszone" geworden, sagt eine aufgelöste Frau. Gerade hat sie regungslose und blutüberströmte Körper am Boden liegen sehen, Metallteile und Splitter sind überall verteilt. Ein Teenager spricht von einem "Gemetzel". "Wir mussten Nägel aus den Gesichtern von Kindern herausziehen", erzählt ein Obdachloser, der zum Unglücksort geeilt ist. Der Täter hat den Sprengsatz offenbar mit Nägeln gefüllt, um eine möglichst große Wirkung zu erzielen.

Bei einer Explosion auf einem Konzert der US-Sängerin Ariana Grande sind in Manchester mindestens 23 Menschen ums Leben gekommen.
33 Bilder
23 Tote nach Explosion bei Konzert in Manchester
Foto: dpa/afp

Die Gesichter derjenigen, die es aus der Arena schaffen, sind gezeichnet von Schmerz und Fassungslosigkeit. Väter tragen ihre Töchter aus der Halle, ein Großvater muss eine Stunde suchen, ehe er endlich seine Enkelin findet. Er umarmt sie und will sie gar nicht mehr loslassen, so groß ist die Erleichterung.

Einige Besucher stützen ihre verletzten Freunde auf dem Weg nach draußen in die Dunkelheit. Als die ersten Nachrichten die Runde machen, durchläuft eine Welle der Solidarität die Stadt mit ihren etwa 530.000 Einwohnern. Etliche Bürger eilen zur Arena und leisten Erste Hilfe. Andere bieten mithilfe des Twitter-Hashtags #RoomsforManchester ein Bett zum Übernachten an, weil der Nahverkehr am Bahnhof Victoria längst gestoppt worden ist. Hotels öffnen ihre Türen für die vielen Menschen, die auf der Suche nach ihren Liebsten sind. Taxifahrer bringen verstörte Fans kostenfrei nach Hause. Und auch in den sozialen Netzwerken beginnt eine Welle der Hilfsbereitschaft.

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Über den Kurznachrichtendienst Twitter meldet sich am Dienstag Fußballtrainer Pep Guardiola, der einst den FC Bayern München trainierte und nun in der britischen Premier League beim Traditionsklub Manchester City arbeitet. "Geschockt. Ich kann nicht glauben, was letzte Nacht passiert ist", twittert er. Denn auch seine beiden Töchter und seine Ehefrau haben das Konzert besucht. Die drei stünden "unter Schock", seien aber unverletzt. Sängerin Ariana Grande, 23, hat noch in der Nacht geschrieben, sie sei am Boden zerstört. "Aus tiefstem Herzen: Es tut mir so leid. Mir fehlen die Worte."

Vor Krankenhäusern bilden sich Schlangen, weil Menschen Blut spenden wollen. Ein Makler in der Innenstadt tauscht alle Wohnungsanzeigen in seinem Schaufenster gegen das Schild aus "I love MCR" – "Ich liebe Manchester". Es ist der Slogan, der am Dienstag in die Welt gesendet wird und überall auf den Straßen und im Internet zu sehen ist. "Wir stehen zusammen", betont Bürgermeister Andy Burnham. Es klingt wie ein Appell.

Der Wahlkampf ist unterbrochen

Während sich am Tag danach eine ungewohnte Stille über die sonst belebte Gegend um die Arena und den Bahnhof legt, finden im Zusammenhang mit dem Anschlag mehrere Polizeieinsätze statt. Ein verdächtiger Gegenstand unweit der Arena ist noch in der Nacht kontrolliert gesprengt worden, er stellt sich aber als harmlose Kleidung heraus. Zudem wird ein 23-jähriger Mann verhaftet. Inwiefern er in Verbindung zum Attentäter steht, ist zunächst unklar.

Der Wahlkampf vor den Parlamentswahlen am 8. Juni wird zunächst unterbrochen. Dies ist schließlich der schwerste Anschlag in Großbritannien seit 2005. Damals zündeten Terroristen in der Londoner U-Bahn und in einem Bus Sprengsätze. 56 Menschen starben, etwa 700 wurden verletzt. Aber auch Manchester hat Erfahrungen mit Terror. Vor 21 Jahren sorgte ein Bombenanschlag in der Innenstadt für Zerstörungen und viele Verletzte. Verantwortlich war da die IRA.

Charlotte Campbell, die weinende Mutter, weiß auch bis zum Abend nicht, was mit ihrer Tochter Olivia passiert ist. Noch ist Hoffnung. Doch mit jeder Stunde schwindet sie.

Am Mittwochmorgen berichten britische Medien, dass die 15-jährige Charlotte Campbell eines der Todesopfer des Attentats in Manchester ist.

Alle Entwicklungen finden Sie hier in unserem Newsblog.

Lesen Sie zum Anschlag in Manchester außerdem:

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Die Diskussion ist geschlossen.

24.05.2017

Ich hoffe, dass dieser Terrrorakt aufgeklärt wird, man die direkten Täter und deren Strippenzieher findet. Als 1980 auf dem Münchner Oktoberfest ein vergleichbarer Anschlag verübt wurde, war man offenbar nicht besonders erfolgreich bei den Ermittlungen. Oder sollte es nicht sein http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-131147771.html

Hier ein Hamburger Experte dazu, was geschehen muss, damit aus einem kleinen Jungen mit Potential ein Massenmörder wird http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-130630569.html Diese jungen Männer sind an schwierigen Herausforderungen gescheitert. Sie wiederholen an Anderen, was man ihn selbst auch einmal angetan hatte. Man sollte sie als das sehen und beschreiben, was sie sind: Looser, die sich von gierigen, nichtsnutzigen alten Männern dazu anstiften lassen, andere Menschen zu terrorisieren und zu töten.