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"Wetten, dass..?"
12.12.2014

Diese "Wetten, dass..?"-Momente bleiben unvergesslich

Sarah Connor erschien 2002 im durchsichtigen Kleid auf der "Wetten, dass..?"-Bühne.
Foto: dpa (Archiv)

Finale bei "Wetten, dass..?": Am Samstagabend endet die Ära der einstmals erfolgreichsten Unterhaltungs-Show. Zuletzt liefen der nicht mehr zeitgemäßen Sendung die Zuschauer davon.

Tiefbaufirmen werden sich fortan leichttun, Baggerfahrer zu finden. Das Fernsehen braucht sie nicht mehr. Auch ein Rückgang bei der Buchung von Hundetrainern ist festzustellen. Und Menschen, die jahrelang gebraucht haben, um Schillers „Glocke“ von hinten nach vorne zu zitieren, müssen sich ein neues Hobby suchen.

Dieser Samstag, 20.15 Uhr, ist eine Zäsur in Deutschland, tief greifender als jeder Regierungswechsel in der Republik. „Wetten, dass..?“ wird heute im Archiv der deutschen Fernsehgeschichte entsorgt. Das hat das ZDF zwar schon vor Monaten bekannt gegeben, aber wenn nun der Frosch ins Wasser springt, wird es auch feuchte Augen geben. Nürnberg als Endstation.

Frank Elstner, Show-Erfinder und Moderator von 1981 bis 1987, wird trauern. Die Zuschauer weniger. Zuletzt schauten gerade noch 5,5 Millionen der von Markus Lanz moderierten und deutlich in die Jahre gekommenen Show zu. Ein Desaster. Vor allem im Vergleich zu Fußball-Übertragungen.

"Wetten, dass..?" war der Inbegriff der Fernsehunterhaltung

Dabei war „Wetten, dass..?“ nicht irgendeine Samstagabend-Show. Gut drei Jahrzehnte lang war sie für viele Deutsche der Inbegriff der Fernsehunterhaltung. Mit originellen Wetten, hochkarätiger Prominenz und internationalen Popstars hatte das Sofa-Publikum das Gefühl, irgendwie dazuzugehören. Frank Elstner und Thomas Gottschalk, der fast 25 Jahre lang – mit einer Unterbrechung – das Gesicht der Sendung war, zählten zu den Unterhaltungstitanen der Republik.

Kaum zu glauben, dass der heute onkelhaft wirkende Elstner das deutsche Fernsehen fast revolutionär aufmischte. Schon dadurch, dass er mit den Wetten das Publikum mit einbezog, ließ er Peter Frankenfeld oder Lou van Burg alt aussehen.

„Wetten, dass..?“ galt als die größte TV-Show Europas. Gottschalks Quotenrekord lag 1992 bei 21,5 Millionen Zuschauern, Ende der 90er waren es noch einmal 18,1 Millionen. Doch bereits Gottschalk spürte den Schatten der privaten Konkurrenz. Nach der Übernahme durch Markus Lanz 2012 hatte das ZDF gegen viele neue Sender und das Internet anzukämpfen.

Jugendliche schauen lieber Joko&Klaas

Die Zeit der großen Samstagabend-Show, auf die sich die ganze Familie einigen konnte, ist vorbei. Das gern zitierte Kind, das nach dem Bad, in einen Frotteemantel gehüllt, trotz häufiger Überziehung aufbleiben durfte, hängt auch am Samstagabend lieber vor dem Smartphone rum. Angeblich sehen die über 20 es lieber, wenn sich Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf bei ProSieben ein „Duell um die Welt“ liefern.

Wie man es nimmt: Das auf waghalsige Experimente stehende Duo, das optisch irgendwie zwischen Silicon Valley und Berlin-Mitte liegt, schaffte kürzlich mit seiner neuen Sendung „Mein bester Feind“ selbst bei den 14- bis 49-Jährigen nur einen Marktanteil von 8,2 Prozent. Ein Abschied auf Raten deutet sich auch hier an.

Nina Kaimer aus Günzburg wurde bei "Wetten, dass..?" in Augsburg im Dezember 2013 Wettkönigin.
Foto: Sven Hoppe, dpa

Markus Lanz muss heute auf die freundliche Unterstützung der Ex-Moderatoren verzichten. Elstner, 72, verzichtete auf den Gastbesuch ebenso wie Gottschalk, 64, und Wolfgang Lippert, 62, der zwischen 1992 und 1993 dabei war. Das sagt einiges über die heutige Bedeutung des einstigen Events.

Die triste Gegenwart der ZDF-Unterhaltung sollte jedoch nicht den Blick verstellen auf die besten Momente der Sendung, auch wenn sie oft eher kurios als genial waren. Gefreut haben wir uns am 14. Dezember 2013, als in Augsburg die bei unserer Zeitung ausgebildete Journalistin Nina Kaimer zur Wettkönigin gewählt wurde.

Grund: der Auftritt der Augsburger Panther. Sie ließen bei der Saalwette die Hüllen fallen. Musikalische Gäste waren Cher und Udo Jürgens.
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Als die Panther blank zogen und Nonnen mit dem Radl kamen
Foto: Silvio Wyszengrad (Archiv)

Die Günzburgerin verblüffte Millionen, als sie bei einzelnen Begriffen innerhalb von 30 Sekunden die Zahl der Buchstaben sowie deren alphabetische Reihenfolge gewissermaßen aus dem Ärmel schüttelte. Insgesamt fünfmal gastierte „Wetten, dass..?“ in Augsburg. Das Schönste: Die größten Peinlichkeiten passierten andernorts. Da gab es mal den Höschen-Skandal: Sarah Connor trat in einem transparenten Kleid auf. Deutschland rätselte: Hatte sie etwas drunter? Amerikas Pop-Star Cher kam gar in einem Outfit, das besser zu einer Hochzeitsnacht gepasst hätte.

Die Sängerin Sarah Connor trat 2002 in einem fast durchsichtigen Kleid auf und begeistert damit Thomas Gottschalk und das Publikum.
Foto: Martin Schutt, dpa (Archiv)

Kritiker rügten Gottschalk für seine schlechte Vorbereitung

Thomas Gottschalk hat sich immer wohlgefühlt, wenn er auf dem Sofa Hollywood-Stars etwas näher kommen konnte. Eine weitere Spezialität war seine Kostümierung: Zwischen Affenjäckchen, Zirkusdompteur-Frack und altdeutschem Gehrock war alles drin.

Kritiker rügten Gottschalk, weil er unvorbereitet auf Film- und Buch-Vorsteller traf. Das Publikum hatte er stets auf seiner Seite. Als Götz George einmal grantelte, ihm sei das alles zu seicht und er wolle lieber über seinen neuen Film sprechen, hatte der lässig reagierende Moderator den Saal auf seiner Seite. An Anna Netrebko interessierte ihn nur, ob ihr Mann nicht eifersüchtig wäre, wenn sie mit schönen Männern Liebesduette singt.

Vor einem Jahr wurde die Günzburgerin Nina Kaimer (hier mit Moderator Markus Lanz) Wettkönigin bei „Wetten, dass..?“ in Augsburg.
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Die schönsten Wetten bei Wetten, dass..?
Foto: Silvio Wyszengrad

Es war der 4. Dezember 2010, als „Wetten, dass..?“ seine Leichtigkeit verlor. Der damals 23-jährige Hobby-Kunstturner Samuel Koch wollte auf Sprungstelzen mehrere ihm entgegenkommende Autos überspringen. Beim vierten Versuch ging alles schief: Samuel streifte den entgegenkommenden Wagen, an dessen Steuer ausgerechnet Samuels Vater saß. Samuel stürzte mit einem dumpfen Schlag auf den Boden. Leblos blieb der Kandidat liegen. Koch ist heute gelähmt. Er schrieb ein Buch: „Samuel Koch – Zwei Leben“. Gottschalk erklärte, das Unglück sei für ihn Grund gewesen, aufzuhören. Wie berichtet wird Koch Gast der letzten Show sein.

Der Redakteur des Satire-Magazins Titanic überlistete das ZDF

Also künftig keine Wetten mehr in der Art: Ein Mann behauptet, anhand von zehn Fotos der Rückseite von Kim Kardashian drei Bilder den Jahreszahlen 2008, 2010 und 2014 zuzuordnen.

Mit dem Geschmack war das immer so eine Sache: Der Buntstift-Lecker Bernd Fritz hatte zunächst mühelos die Show-Verantwortlichen überlistet, bevor er zugab, als Redakteur des Satire-Magazins Titanic das ZDF überlistet zu haben.

Showtime: Tom Hanks und Markus Lanz bei «Wetten, dass..?». Foto: Ingo Wagner dpa

Das Fazit am Ende von „Wetten, dass..?“: Die bösen Medien haben weniger zu lästern. Tom Hanks muss sich keine Katzenohren mehr aufsetzen. Und das öffentlich-rechtliche Fernsehen wird jede Menge Mehrteiler über die deutsche Vergangenheit produzieren. Das können wir, das mögen die Amerikaner. Es könnte ja wie bei „Unsere Mütter, unsere Väter“ noch mal ein Emmy und Schulterklopfen für Hauptabteilungsleiter herausspringen. Die Unterhaltung überlassen wir dem „Musikantenstadl“.

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