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Plagiatsvorwürfe
10.03.2016

Doktor sein oder nicht sein

Von Netzaktivsten wegen ihrer Doktorarbeiten in Bedrängnis gebracht: CDU-Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen.
Foto: dpa-Archiv

Das „Dr.“-Kürzel war für Politiker lange ein Aushängeschild. Inzwischen wird es zum unberechenbaren Karriererisiko - und Politiker im Netz an den Pranger gestellt.

Egal von welcher Partei – wer aus der Zunft der Politiker einen Doktortitel trägt, lässt das magische Kürzel „Dr.“ meist groß unter das eigene Konterfei vor seinen Namen auf Wahlplakate drucken. Lange galt der akademische Grad als „Adelstitel des Bürgertums“. Doch der beispiellose Absturz des einstigen CSU-Hoffnungsträgers Karl Theodor zu Guttenberg beraubte den Titel für Politiker nicht nur seiner Ausstrahlungskraft. Für die promovierte Politprominenz ist die oft vor Jahrzehnten verfasste Doktorarbeit eine unfreiwillige Einladung zur Suche nach Leichen im Keller der Karriere-Biografie.

Im Internet-Netzwerk werden Doktorarbeiten nach Plagiaten durchfilzt

Auf der Seite des Internet-Netzwerks „VroniPlag“ finden sich derzeit 166 Namen von Akademikern, deren Doktorarbeiten von Plagiatjägern auf unerlaubtes Abschreiben gefilzt werden oder wurden. Die Titel der ersten neun Kandidaten sind wie auf Steckbriefen in Wildwestmanier durchgestrichen. Angeführt wird die Liste von Edmund Stoibers Tochter Veronica Saß – der unfreiwilligen Namensgeberin von „VroniPlag“. Ihr „Dr. jur“ wurde nach Enthüllungen des Netzwerks ebenso aberkannt, wie etwa die Doktortitel der FDP-Politiker Silvana Koch-Mehrin und Jorgo Chatzimarkakis.

Als Nummer 57 ist SPD-Außenminister Frank-Walter Steinmeier auf der „VroniPlag“-Liste verewigt. In seiner 1991 erschienenen Doktorarbeit über „Verhinderung und Beseitigung von Obdachlosigkeit“ zitierte der SPD-Mann alte eigene Texte ohne Quellenangabe. Die Uni Gießen bemängelte zwar Fehler, stellte dem Juristen aber einen Freispruch erster Klasse aus: Die Arbeit sei „originär Steinmeier“.

Es gehe um Fehler bei den Doktorarbeiten, nicht um Fehlverhalten

Die Vorwürfe gegen Listennummer 152 – CDU-Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen – wiegen weitaus schwerer: „VroniPlag“ dokumentiert auf 27 der 62 Seiten der dünnen Doktorarbeit über vorzeitigen Blasensprung teils eindeutige Plagiate. Auch die Prüfer der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), an der von der Leyen promovierte, beanstandeten nicht weniger als 32 Passagen. Dennoch bescheinigten sie der Politikerin, sie habe vor 26 Jahren bei ihrer Arbeit nicht in Täuschungsabsicht gehandelt. „Es geht hier um Fehler, nicht um Fehlverhalten“, sagte MHH-Präsident Christopher Baum.

Verglichen mit dem Fall Annette Schavan, die wegen geringerer Plagiatsvorwürfe ihren Doktortitel und ihr Amt als CDU-Bundesbildungsministerin verlor, werfen Kritiker den Prüfern vor, mit zweierlei Maß zu messen. Gerhard Dannemann, Juraprofessor an der Berliner Humboldt-Universität und einer der Köpfe von „VroniPlag“, sagt, jedes Verwaltungsgericht hätte eine Aberkennung des Titels von der Leyens bestätigt: „Ich kann nur sagen, was die Rechtsprechung macht“, betont der Professor. „Und da liegen alle objektiven Voraussetzungen für eine Täuschung vor.“

Keine weiteren Politiker auf dem Online Netzwerk

Jede Uni kann aber autonom entscheiden. Pikant dabei ist, dass der Ehemann der Ministerin, Heiko von der Leyen, Chef eines privaten Forschungsinstituts der MHH ist und dort selbst als Professor lehrt.

Derzeit stehen keine weiteren Politiker auf der „VroniPlag“-Liste. Das muss nichts heißen, wie der Fall des CSU-Generalsekretärs Andreas Scheuer zeigt: Kaum im Amt, kam heraus, dass er seinen in Prag erworbenen Doktortitel in 14 von 16 Bundesländern gar nicht führen durfte. Die Universität Prag wies zwar Plagiatsvorwürfe zurück. Allerdings musste der CSU-Mann viel Spott über seine Doktorarbeit „Die politische Kommunikation der CSU im System Bayerns“ ertragen. So schrieb etwa die konservative Zeitung Die Welt über Scheuers Arbeit: „Fassungslosigkeit herrscht nach der fast 300-seitigen Lektüre. Was Scheuer hier vorgelegt und was die Universität Prag akzeptiert hat, ist ein Sammelsurium aus stets wiederkehrender Parteipropaganda, umständlich formulierten Banalitäten, abseitigen Besinnungsaufsätzen und orthografischer Originalität – kurzum: ein wissenschaftlicher Witz.“

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