
Annette Schavan: Prozess um Doktor-Titel unterbrochen

Die Verhandlung um die Aberkennung des Doktor-Titels der damaligen Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) wurden unterbrochen. Das Gericht berät nun über zwei Beweisanträge.
Die Verhandlung über die Klage der früheren Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) gegen den Entzug ihres Doktortitels am Verwaltungsgericht Düsseldorf ist unterbrochen worden. Das Gericht hatte sich zurückgezogen, um über zwei Beweisanträge zu beraten, die zuvor von Schavans Anwälten eingereicht wurden. Die Anwälte wollen Schavans Doktorvater als Zeugen laden und durch das Gericht ein externes Gutachten zur wissenschaftlichen Zitierweise in den 80er Jahren einholen lassen.
Die Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität hatte Schavan am 5. Februar 2013 den Doktortitel wegen angeblicher Plagiate aberkannt. Zur Begründung hieß es, die CDU-Politikerin habe in ihrer 1980 verfassten Dissertation "Person und Gewissen" Gedanken anderer Autoren nicht ausreichend gekennzeichnet und damit getäuscht. Schavans Anwälte halten das Vorgehen der Universität dagegen für unverhältnismäßig und kritisieren zudem das Prüfverfahren der Hochschule. Schavan war wenige Tage nach dem Entzug des Doktortitels als Bundesbildungsministerin zurückgetreten.
Schavan soll deutsche Botschafterin im Vatikan werden
Schavan darf ihren Doktortitel weiterführen, bis seine Aberkennung durch die Uni rechtskräftig vom Gericht bestätigt wird. Sie ist im Gespräch für den Posten als deutsche Botschafterin beim Vatikan. Zur mündlichen Verhandlung am Donnerstag war sie nicht persönlich geladen und erschien auch nicht. (dpa, afp)
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