Dringend gesucht: Hacker für den BND
Spionage einmal anders: Warum bei Geheimdiensten heute keine James Bonds mehr in Maßanzügen gefragt sind, sondern Hacker im Schlabberpulli.
Der coolste Spion der Welt ist natürlich James Bond. Der Kinoheld, der im Auftrag Ihrer Majestät die Welt im Brioni-Anzug und im Aston Martin vor dem ultimativ Bösen rettet. Im echten Leben allerdings müssen erfolgreiche Geheimdienstagenten keine Frauenhelden wie er sein. Dafür sollten moderne Spione ziemlich gut hacken können.
Und so ist der James Bond von heute kein elegant gewandeter Womanizer, sondern eher schon ein Computernerd, der im Schlabberpulli und mit fettigen Haaren vor dem Bildschirm hockt. Denn wer den internationalen Terrorismus, die Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen oder die Organisierte Kriminalität erfolgreich bekämpfen will, der muss den Cyberraum beherrschen. Und da geht es nicht ums Aussehen.
Hacker als Agenten: BND sucht neue Mitarbeiter
Weil der Hacker als solcher aber eher selten von sich aus beim Staat anheuert, hat sich der Bundesnachrichtendienst zu einer ungewöhnlichen Aktion entschlossen. Ziel ist es, mehr Computerexperten für den Kampf gegen internationale Bedrohungen finden – und so versucht der Auslandsgeheimdienst jetzt, die Hacker-Szene im Internet per Wortwahl, Cyber-Ästhetik und mit einem besonderen Bildprogramm direkt zu erreichen.
„Wir müssen die Sprache derer sprechen, die sich für uns interessieren sollen“, sagt BND-Präsident Bruno Kahl. Deshalb hüpft seit ein paar Tagen nachts ein weißes Kaninchen mit riesigen rosa Ohren und blauen Kulleraugen über verschiedene öffentliche Fassaden in Berlin. Dazu wird eine Internetadresse projiziert, an die der Cyberspion von morgen sich wenden kann. Das Kaninchen-Motiv ist übrigens angelehnt an eine Szene aus dem bekannten Science-Fiction-Film „Matrix“ – der hat in der Hacker-Szene Kultstatus.
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