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Vordenker der Ostpolitik
20.08.2015

Egon Bahr ist tot

Egon Bahr ist tot. Der Politiker erfand vor 50 Jahren die Formel, die zur Basis der deutschen Ostpolitik wurde.
Foto: dpa/Archiv

Egon Bahr ist tot. Der Politiker erfand vor 50 Jahren die Formel, die zur Basis der deutschen Ostpolitik wurde. Bahr wurde 93 Jahre alt.

Es geschah 1963, auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges, zwei Jahre nach dem Bau der Berliner Mauer und im Jahr der Kuba-Krise. Da plädierte in der Evangelischen Akademie in Tutzing der kaum bekannte Leiter des Presse- und Informationsamtes von Westberlin namens Egon Bahr für eine völlig neue Politik gegenüber der DDR und dem Ostblock, die er griffig auf die Formel "Wandel durch Annäherung" brachte.

Sechs Jahre später, nach dem Wahlsieg Willy Brandts und der Bildung der SPD/FDP-Koalition in Bonn, begann Egon Bahr als Staatssekretär im Bundeskanzleramt diese Formel mit Leben zu erfüllen.

Das Ergebnis waren nicht nur der "Moskauer Vertrag" als Basis für alle weiteren Ostverträge, sondern auch der Grundlagenvertrag zwischen der Bundesrepublik und der DDR sowie der deutsch-polnische Vertrag.

Der gelernte Industriekaufmann und Journalist Egon Bahr, der am 18. März 1922 in Treffurt (Thüringen) geboren wurde, hatte stets nur ein Ziel vor Augen: die Teilung Berlins und Deutschlands unter Anerkennung der Nachkriegsrealitäten zu lindern und langfristig zu überwinden. Nachdem ihn Willy Brandt, damals Regierender Bürgermeister von (West-)Berlin, 1960 zu seinem Sprecher berufen hatte, begann er, unter Umgehung aller offiziellen Kanäle diskrete Fäden in die Botschaft der Sowjetunion in Ostberlin zu spinnen. Doch noch war die Zeit für den Wandel durch Annäherung nicht reif. Der Mauerbau 1961 zementierte die Teilung, der Ost-West-Konflikt schien unüberwindbar.



Doch Ende der 60er Jahre war Entspannung angesagt. Im Westen wie im Osten war die Erkenntnis gereift, dass die Politik der Konfrontation und der Blockade in eine Sackgasse geführt hatte. Nach dem Machtwechsel in Bonn griff Bahr auf seine Kontakte von einst zurück. Es begann jene Geheimdiplomatie zwischen Bonn, Berlin und Moskau, die in den Augen der damaligen CDU/CSU-Opposition im Bundestag "Verrat" darstellte.

Die weit reichenden Verträge mit Moskau und später Warschau kamen dennoch zustande. Am 19. November 1972 wurde auch der Grundlagenvertrag mit Ostberlin unterzeichnet, in dem sich beide deutsche Staaten verpflichteten, auf Gewaltanwendung und Drohung mit Gewalt zu verzichten. Bahr setzte zudem durch, dass die DDR den "Brief zur Deutschen Einheit" akzeptierte, in dem der Anspruch auf das Selbstbestimmungsrecht aller Deutschen festgeschrieben wurde.

1990 schied Egon Bahr aus dem Bundestag aus

Als Willy Brandt 1974 zurücktrat, verlor Bahr seinen Förderer. Er war noch einige Jahre Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und SPD-Bundesgeschäftsführer, zudem von 1984 bis 1994 Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik in Hamburg. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 schied er aus dem Bundestag aus.

Im selbstkritischen Blick zurück räumt er ein, dass er zu sehr die Nähe zu den Machthabern gesucht und die Dynamik der Bürgerrechtsbewegung in der DDR unterschätzt habe. Auch seine Idee von separaten Friedensverträgen mit beiden deutschen Staaten, die er 1988 äußerte, wurde nur wenig später von der Geschichte überrollt.

Egon Bahr starb in der Nacht zum Donnerstag im Alter von 93 Jahren. 

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