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Venezuela
16.01.2018

Eine Ölmacht im Griff der Hungerkrise

Es gibt nichts zu kaufen und damit auch nichts zu essen: Menschen vor einem Laden in der venezolanischen Hauptstadt Caracas, dessen Regale wieder einmal leer sind.
Foto: Roman Camacho, dpa

Leere Regale und Plünderungen verschärfen die Not. Dennoch könnte der Präsident wiedergewählt werden

Die Schlagzeilen der letzten Tage veranschaulichen die Dramatik: „Terror in den Straßen – Tote bei Plünderungen“. „Venezolaner essen Hundenahrung“. „Fünf Venezolaner bei Flucht nach Curaçao ertrunken“. „Das Drama der leeren Regale“. „Im Tunnel der Hyperinflation“.

Im ganzen Land – einst das reichste Südamerikas und mit den größten Ölreserven der Welt gesegnet – kommt es seit Jahresbeginn verstärkt zu Plünderungen, da die Lebensmittelversorgung immer prekärer wird. Das Militär muss Eingänge zu Supermärkten sichern, Tränengas wird eingesetzt. Fast täglich gibt es Tote bei Unruhen wegen der Hungerkrise. Viele erinnert die Lage an die Wirtschaftskrise vor dem „Caracazo“ 1989, als 3000 Menschen bei Aufständen starben.

Die Inflation galoppiert, die Preise für Lebensmittel explodieren – ebenso die Gewalt und Rechtlosigkeit. Im Internet kursiert ein Video, das ein gutes Dutzend hungriger Männer zeigt, die auf die Weide einer privaten Ranch eindringen, eine Kuh jagen und sie mit Stöcken zu erschlagen versuchen. Der Hunger treibt die Anarchie sichtbar an.

Private Supermärkte wurden wegen der weltweit höchsten Inflation, die nach Angaben der Wirtschaftskommission des entmachteten Parlaments 2017 bei über 2600 Prozent lag, zu Preissenkungen gezwungen. Sowieso wirft die sozialistische Regierung privaten Unternehmern vor, mit Sabotage die Krise zu verschärfen. Aber denen fehlen Getreide oder andere Stoffe aus dem Ausland, um noch richtig produzieren zu können.

Die sozialistische Regierung setzt auf das Prinzip Hoffnung – mehr Erdölförderung und steigende Ölpreise. Doch die Abhängigkeit, rund 95 Prozent der Exporteinnahmen kommen vom Erdöl, haben die Krise wie ein Brandbeschleuniger verschärft, denn der Ölpreis fiel jahrelang. Ölminister Manuel Quevedo will die Förderung weiter steigern. „2018 wird das Jahr der Erholung“, hofft er.

Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, die Menschen sind verzweifelt. In den letzten Tagen hat sich die Geldentwertung so beschleunigt, dass der Monatslohn maximal ein paar Euro wert ist. Obwohl Caracas einem Pulverfass gleicht und das Land wegen der Entwertung des Bolivar kaum noch notwendige Importe bezahlen kann: Ausgerechnet der Hunger könnte Präsident Nicolás Maduro helfen, die Wiederwahl zu sichern. Es gibt Hinweise, dass die für Ende 2018 geplante Wahl vorgezogen wird.

Um in den Genuss stark subventionierter Lebensmittelpakete zu kommen (mit Öl, Reis, Thunfisch, Milchpulver und Mehl), die es vielerorts irgendwie immer noch gibt, muss man ein „Carnet de la Patria“ beantragen – und erklären, die Regierung zu unterstützen. Über dieses Carnet wurde bei den Regionalwahlen 2017 laut Berichten der Opposition zum Teil kontrolliert, ob man auch wirklich den Sozialisten die Stimme gibt. Der Schriftsteller und Maduro-Kritiker Leonardo Padrón nennt es eine „Erlösung vom Hunger gegen Stimmen“.

Zudem will Maduro mit einer Kryptowährung, dem „Petro“, das Land aus den Fängen der Inflation befreien. Er soll mit Ölreserven abgesichert sein. Damit soll versucht werden, Einfuhren etwa von Lebensmitteln besser bezahlen zu können. Doch Experten halten das Vorhaben für wenig aussichtsreich – denn was ist, wenn niemand den „Petro“ akzeptiert?

Maduro ist ein politischer Überlebenskünstler, ein Populist, der es wie einst die Castros in Kuba verstanden hat, den Kampf David gegen Goliath (USA) zu propagieren. Die Regierung von Donald Trump hat gegen Maduro und dutzende Gefolgsleute Sanktionen verhängt, Konten in den USA eingefroren, zudem sehen sie Verbindungen zum Kokainhandel.

Maduro zur Hilfe kommt auch die Zerstrittenheit der Opposition – die keinen rechten Draht zum Heer der Armen gefunden hat. Viele kommen aus der Oberschicht, die per WhatsApp überteuerte Essenslieferungen nach Hause bestellt.

Ex-Planungsminister Ricardo Hausmann, heute Professor in Harvard, bringt als letzten Ausweg eine militärische Intervention ins Spiel. Das weiterhin tagende, aber machtlose Parlament solle Maduro des Amtes entheben und eine Übergangsregierung benennen – die von den Sozialisten nicht anerkennt würde, fordert er. Deshalb müsste man dann das Ausland um militärische Hilfe bitten.

Er fordert einen „Día D para Venezuela“, einen „D-Day“ für Venezuela, einen Tag der Intervention. Doch fast alle Experten halten das wegen der Größe und Stärke des Militärs für eine schlechte Idee: dem Land drohe dann ein Gemetzel. Georg Ismar, dpa

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