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Großbritannien I
23.11.2018

Eine gegen alle

Premierministerin Theresa May. EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker: Durchhaltevermögen seit Schulzeiten.
Foto: John Thys, afp

Mal galt sie als „schlechteste Regierungschefin aller Zeiten“ oder als „Terminator“: Theresa May zieht unbeirrt ihren Brexit-Kurs gegen alle Widerstände und Kritik durch. Nun steht sie kurz vor dem finalen Austritts-Deal mit der EU. Was treibt die 62-Jährige an?

Das derzeitige Drama um die britische Premierministerin weckt Erinnerungen. Im Jahr 1990 hatte schon einmal eine Regierungschefin um ihr politisches Überleben gekämpft, weil der Streit um Großbritanniens Mitgliedschaft in der EU eskaliert war. Die innerparteiliche Machtprobe ging zugunsten der europaskeptischen, konservativen Meuterer aus. Im November 1990 verkündete Margaret Thatcher, die Eiserne Lady, ihren Rücktritt.

Wiederholt sich die Geschichte?

Bislang hält Theresa May beharrlich durch. Während die Brexit-Hardliner in den Reihen der Tories mit einem Misstrauensvotum drohen und die Europa-Freunde ihrerseits einen Aufstand planen, während es im Kabinett zugeht wie im Taubenschlag und die Presse verbal auf sie einprügelt, verteidigt die Regierungschefin unbeirrt und fast stoisch das von London und Brüssel ausgehandelte Austrittsabkommen. Es handele sich um „den richtigen Deal für das Königreich“, sagte die 62-Jährige, die bei der Volksabstimmung zwar für den EU-Verbleib votierte, aber nun die Europa-Skeptiker zufriedenzustellen versucht.

Wie viele politische Nachrufe wurden schon auf jene Frau geschrieben, die wahlweise als „schlechteste Regierungschefin aller Zeiten“ oder als „Terminator“ beschrieben wird, weil sie auch die schlimmsten Krisen übersteht?

Insbesondere der Verlust der absoluten Mehrheit nach der von ihr ausgerufenen Neuwahl 2017 sitzt tief. Ungelenk, zaudernd und verkrampft – May patzte damals und präsentierte sich als roboterhafte Wahlkämpferin. Trotzdem verblieb sie in der Downing Street. Die Premierministerin als „the last woman standing“, als letzte Überlebende im Polittheater, das mit dem EU-Referendum 2016 begonnen hat.

Diesen Umstand verdankt sie zum einen dem Mangel an Alternativen, auf die sich die tief gespaltene konservative Partei einigen könnte. Keiner drängt darauf, das Brexit-Chaos zu übernehmen und die komplexe Scheidung von der Gemeinschaft zu einem Ende zu bringen.

Zum anderen aber liegt es am Durchhaltevermögen, manche nennen es auch Sturheit, von May, die schon zu Schulzeiten das Ziel hatte, eines Tages die erste Premierministerin des Königreichs zu werden. Den Titel übernahm bekanntermaßen Thatcher. May ist die zweite Frau an der Spitze. Und wie ihr Vorbild präsentiert sich die Frau mit der Vorliebe für auffällige Designerschuhe und Halsketten in vielen Punkten als unnachgiebig. Doch anders als Thatcher forderte May schon früh einen neuen Konservatismus, der sich sozialer präsentiert.

Häufiger wurde sie mit Kanzlerin Angela Merkel verglichen. Beide, Pastorentöchter und kinderlos, fallen durch Fleiß, ein hohes Arbeitsethos und ihre Willensstärke auf. Zudem konzentrieren sich die Pragmatikerinnenlieber aufdieSache, als dass sie den großen Auftritt suchen.

In Westminster, wo alte Seilschaften aus Eliteschul-Zeiten viel gelten und Entscheidungen gerne im Pub getroffen werden, heißt es, die Politikerin habe keine wirklichen Freunde. Den Menschen May sehen die Briten nur selten durchschimmern. So liebt sie das Wandern, sammelt Kochbücher und ist seit 38 Jahren mit ihrer Jugendliebe Philip, einem Banker, verheiratet, nachdem sich das Paar in Oxford während des Studiums kennengelernt hat. Heute leben die beiden in Sonning in ihrem Wahlkreis Maidenhead, eine Autostunde von London entfernt. Als sie in der vergangenen Woche nach einer fünfstündigen Kabinettssitzung zum Brexit-Deal erschöpft nach Hause kam, reichte Philip ihr erst einmal ein „dringend benötigtes“ großes Glas Whisky. Er sei ihr „Fels“, sagt May, die sonst nur ihrem engsten Mitarbeiterstab traut. Auch deshalb versucht sie, so heißt es in Westminster, alles und jeden zu kontrollieren – zum Leidwesen vieler Parteikollegen. Die Verhandlungen mit der EU etwa habe sie schon früh und zu sehr an sich gerissen, was nach eigenem Bekunden zu den Rücktritten von zwei Brexit-Ministern geführt hat.

Den Mangel an Charisma versuchte May schon als Innenministerin durch ihre resolute Art und Detailgenauigkeit auszugleichen. Nun hat sie versucht, die unmögliche Aufgabe zu schaffen, einen Kompromiss mit der EU zu finden, der sowohl die Brexit-Anhänger als auch die EU-Freunde im Königreich zufriedenstellt. Bislang sieht es nicht danach aus, als ob ihr das gelungen ist. Doch wieder einmal fehlt es an Alternativen für ihren dargebotenen Deal. Es könnte der Premierministerin abermals das politische Überleben sichern.

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