Elmar Brok: Einigung bei Gas-Pipeline ist "ganz fauler Kompromiss"
Exklusiv Im Streit über die russisch-deutsche Erdgaspipeline Nord Stream 2 gibt es einen Kompromiss - mit diesem ist Europapolitiker Elmar Brok unzufrieden.
Nach dem Kompromissvorschlag im Streit um die deutsch-russische Erdgas-Pipeline lässt die Kritik daran nicht lange warten. „Das ist ein ganz fauler Kompromiss“, sagt der deutsche EU-Parlamentarier Elmar Brok unserer Redaktion. „Ich finde das nicht gut. Wir müssen doch sehen, dass wir künftig zu 50 Prozent von russischem Gas abhängig sind.“ Wenn Deutschland dann noch aus der Braunkohle aussteige, werde diese Abhängigkeit eher noch größer als kleiner. „Und dabei rede ich noch nicht davon, dass wir ja auch beim Öl von Russland abhängig sind“, mahnt der EVP-Politiker.
Elmar Brok: Gazprom hat mehr Rechte als jedes andere Unternehmen
Broks Hauptvorwurf: Der staatliche Konzern Gazprom habe auf dem europäischen Markt mehr Rechte als jedes andere europäische Unternehmen. „Er darf produzieren, liefern, vermarkten und verkaufen – und Europa schneidet sein Regeln auf diesen Konzern zu“, mahnt Brok. „Das ist nicht zu akzeptieren.“
Die am Freitag ausgehandelte Einigung sieht vor, über Änderungen an der EU-Gasrichtlinie strengere Auflagen für das Projekt zu erlassen, wie Diplomaten mitteilten. Zugleich soll aber sichergestellt werden, dass das Milliarden-Projekt dadurch nicht bedroht wird. (dr)
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