Charles tankt Wein
Der Prinz lässt seinen Aston Martin mit eigener Mixtur fahren - auch Molke aus der Käseproduktion steckt neben Wein in seinem Biosprit. Ein Modell im benzinknappen England?
Über den englischen Wein wird gerne gespottet. Was schon lange nicht mehr fair ist, weil auf der Insel statt süßer Plörre mittlerweile vor allem ziemlich ordentliche Schaumweine entstehen. Zu den regelmäßigen Abnehmern zählt jedenfalls auch Prinz Charles. Wobei nicht klar ist, ob der Thronfolger auch selber ab und zu ein Gläschen tankt – oder doch nur sein Aston Martin. Der jedenfalls fährt mit einem Gemisch aus „überschüssigem englischem Weißwein und Molke aus der Käseproduktion“, erklärte Charles jetzt im BBC-Interview.
Der Satz ist natürlich nicht unbedingt beste Werbung und trägt angesichts derzeitiger Sprit-Knappheit auf der Insel ja auch einen gewissen Sprengsatz in sich. Wenn sie kein Benzin haben, sollen sie doch Wein nehmen… So ist es aber natürlich nicht gemeint, sondern als aktiver Beitrag des Prinzen zum Umweltschutz. Den Wagen, den Charles zu seinem 21. Geburtstag geschenkt bekam, ließ er schon vor Jahren für die bessere CO2-Bilanz umrüsten – nun laufe er besser denn je, so der Thronfolger.
Ein Modell für die ganze Insel? Reiben sich die Briten demnächst ihren Blue Stilton in den Tank, kippen dann good old Schaumwein drüber? So einfach ist die Sache mit dem Biosprit natürlich nicht – und bedacht werden muss auch, dass der Weinverbrauch ordentlich ist. Laut Daily Mail schluckt der kleine Blaue 4,5 Flaschen pro Meile. Und im Guardian warnt ja auch schon Greg Archer, britischer Direktor von T&E, einer europäischen Kampagnengruppe für sauberen Verkehr: Die kuriose Lösung von Prinz Charles solle bitte nicht mit einer ernsthaften Lösung zur Verringerung des Kohlenstoffausstoßes von Fahrzeugen verwechselt werden. Für Charles aber hat sich durch die Umrüstung ein schöner Nebeneffekt ergeben. Es rieche beim Fahren köstlich – guter Wein eben!
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