Özdemir kommt zu Bankett für Erdogan: "Er muss mich aushalten"
Spannungen abbauen - Erdogan setzt vor seinem Deutschlandbesuch eine klare Priorität. Von der deutschen Seite wünscht er in einigen Fragen Entgegenkommen.
Anders als andere Oppositionspolitiker nimmt der frühere Grünen-Chef Cem Özdemir seine Einladung zum Bankett anlässlich des Staatsbesuchs des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan an. Zwar stehe außer Frage, dass Erdogan ein solches Staatsbankett nicht verdient habe, sagte er dem Tagesspiegel. Mit seiner Teilnahme erhoffe er sich aber, ein Signal sowohl in die Türkei als auch in die deutsch-türkische Gemeinschaft zu senden, das klarmache: "Die Opposition in Deutschland gehört zur Politik dieses Landes dazu, wir sind ein fester und notwendiger Bestandteil unserer Demokratie." Er fügte an, auch ein noch so mächtiger Präsident könne diesen Regeln nicht entgehen. "Er muss mich, der für die Kritik an seiner autoritären Politik steht, sehen und aushalten."
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nimmt nicht an dem Staatsbankett für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan im Schloss Bellevue teil. Das bestätigte das Bundespresseamt am Montag; zuvor hatte der Spiegel darüber berichtet. Özdemir warnte vor einer Charmeoffensive Erdogans, die wirtschaftliches Kalkül sei. "Die Kanzlerin muss Erdogan deutlich machen, dass der deutsche Rechtsstaat sein despotisches Verhalten nicht toleriert und nicht akzeptieren wird, dass Erdogan Konflikte nach Deutschland holt und hierzulande ein Spitzel- und Denunziantensystem aufbaut."
Lindner: "Nicht Teil von Erdogan-Propaganda"
Zuvor hatte unter anderem FDP-Chef Christian Lindner mitgeteilt, er schlage die Einladung ins Berliner Schloss Bellevue aus, weil er "nicht Teil von Erdogan-Propaganda" sein wolle. Auch die Grünen-Chefs Annalena Baerbock und Robert Habeck sowie die Grünen-Fraktionschefs Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter haben abgesagt. Ebenfalls nicht beim Bankett von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dabei sein wollen der außenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Bijan Djir-Sarai, Linken-Fraktionsvize Sevim Dagdelen sowie von der AfD die Fraktionschefs Alexander Gauland und Alice Weidel, Co-Parteichef Jörg Meuthen und Fraktionsgeschäftsführer Bernd Baumann.
Erdogan kommt vom 27. bis 29. September zu seinem ersten Staatsbesuch nach Deutschland. Dazu gehören anders als bei früheren Arbeitsbesuchen ein Empfang mit militärischen Ehren und ein Staatsbankett. (dpa)
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Die deutschen Politiker sollen endlich aufhöhren, dem Despoten in den Hintern zu kriechen. Er macht jeden Tag eine Politik, wies ihm gerade passt. Man sollte nicht vergessen, wie er die Deutschen als Hitler und Nazis bezeichnet hat. Jetzt wos ihm schlecht geht, kommt er angekrochen. Leider ist von den deutschen Politikern keine-r Willens und in der Lage, deutliche Worte zu sagen.
Das wird den Despoten vom Bosporus am schwer beeindrucken, wenn der "Tschäm" , der Jamaika-Fast-Aussenminister, nicht mit ihm speist.
Das ist nur die eine Seite.
Die andere Seite ist doch die, dass eine Zusammenarbeit mit der Türkei, aus vielen Gründen für Europa im allgemeinen und der Bundesrepubik im besonderen zwingend geboten ist.
Genau an solchen Fragen muss sich Politik und müssen sich (Aussen)Politiker messen!
>> Das wird den Despoten vom Bosporus am schwer beeindrucken, wenn der "Tschäm" , der Jamaika-Fast-Aussenminister, nicht mit ihm speist. <<
Sie müssen noch lesen üben!
Herr Özdemir kommt und sieht hierdurch (nachvollziehbar) Herr Erdogan durch seine Anwesenheit belastet.