Eta-Chef gefasst
Josu Ternera geht den Fahndern nach 17 Jahren im Untergrund ins Netz
Seit 17 Jahren lebte er im Untergrund. Schaffte es immer wieder, der Polizei zu entwischen – bis nun die Falle zuschnappte. Am frühen Donnerstagmorgen, als der Ex-Chef der baskischen Terrororganisation Eta sein Versteck in den französischen Alpen verließ, wurde er von einer spanisch-französischen Anti-Terror-Einheit festgenommen.
Der 68-jährige Josu Ternera, der schon als junger Mann in die Eta eintrat, wird für einen der schwersten Anschläge in der Geschichte der Terrorbewegung verantwortlich gemacht: Er soll im Jahr 1987 ein Bombenattentat auf eine Polizeikaserne in der spanischen Stadt Saragossa angeordnet haben, bei dem elf Menschen starben. Unter den Opfern befanden sich sechs Kinder.
Doch am Tag, als Tenera von Spaniens Oberstem Gerichtshof zu diesem Verdacht vernommen werden sollte, tauchte der Baske unter. Das war 2002, Tenera hatte zu diesem Zeitpunkt schon den militärischen Eta-Flügel verlassen und war zu einer politischen Führungsfigur der militanten Separatistengruppe aufgestiegen. Er saß damals sogar als Abgeordneter der Eta-nahen Partei Euskal Herritarrok im Parlament der spanischen Baskenregion.
Seit seiner Flucht wurde er von Spanien mit internationalem Haftbefehl gesucht. Übrigens auch von Frankreichs Justiz, die im Kampf gegen die Eta eng mit Spaniens Polizei zusammenarbeitet. Auch deswegen, weil die Eta in Frankreich ihr Rückzugsgebiet hatte. Das letzte Opfer der langen Serie von Terroranschlägen, bei denen mehr als 800 Menschen umkamen, war ein französischer Polizist, der 2010 von einem flüchtenden Eta-Kommando erschossen worden war.
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