Finnland steht vor Machtwechsel
Sozialdemokraten wohl stärkste Partei
Die Sozialdemokraten steuern bei der Parlamentswahl in Finnland auf einen knappen Wahlsieg zu. Die Partei um den Vorsitzenden und möglichen künftigen Ministerpräsidenten Antti Rinne lag am Sonntagabend in einer verlässlichen Hochrechnung des finnischen Rundfunks Yle nach Auszählung von knapp zwei Dritteln der Wählerstimmen bei 40 der 200 Sitze für das Parlament in Helsinki. Das ist ein Zugewinn von sechs Mandaten.
Auf Rang zwei folgten die konservative Nationale Sammlungspartei und die rechtspopulistische Partei Die Finnen mit jeweils 38 Sitzen. Die Zentrumspartei des bisherigen Ministerpräsidenten Juha Sipilä wurde deutlich abgestraft und lag zu dem Zeitpunkt bei nur noch 30 Parlamentssitzen. Damit büßt das Zentrum wohl 19 Sitze ein.
Sipiläs Regierung war nach dem Scheitern einer umfassenden Sozial- und Gesundheitspflegereform (Sote) Anfang März zurückgetreten. Der Wahltermin hatte zu dem Zeitpunkt aber schon lange festgestanden. Neben Sote waren vor allem der Umgang mit dem Nachbarn Russland und der Klimawandel wichtige Wahlkampfthemen.
Die Grünen legten bis zum spätren Abend um acht Mandate auf 23 zu, die Linken um drei auf 15. Die Wahlbeteiligung lag bei 72 Prozent. 2015 hatte sie 70,1 Prozent betragen. (dpa)
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