Flüchtlingsunterkünfte 2014 mehr als 150 Mal angegriffen
Laut der Organisation Pro Asyl gab es im vergangenen Jahr mehr als 150 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte. Diese Zahl zeige ein erschreckend hohes Maß an Hetze und Gewalt.
Mehr als 75 tätliche Angriffe auf Flüchtlinge und doppelt so viele Attacken auf Flüchtlingsunterkünfte hat es einer Dokumentation zufolge im vergangenen Jahr in Deutschland gegeben. Die meisten "rassistisch motivierten Körperverletzungen" seien in Sachsen bekannt geworden, teilten die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl und die Amadeu Antonio Stiftung am Montag mit. "Es ist katastrophal, dass Menschen, die hier Schutz suchen, rassistische Anschläge und Übergriffe befürchten müssen", sagte Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt.
Pro Asyl spricht von "erschreckend hohem Maß an Gewalt"
Die beiden Organisationen zählten im vergangenen Jahr 153 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte, davon 35 Brandanschläge und 118 Sachbeschädigungen. Zudem dokumentierten sie 77 tätliche Angriffe auf Flüchtlinge und 256 flüchtlingsfeindliche Kundgebungen oder Demonstrationen. Pro Asyl und die Amadeu Antonio Stiftung sehen in den Zahlen ein "erschreckend hohes Maß an flüchtlingsfeindlicher Hetze und Gewalt".
Die meisten Anschläge auf Unterkünfte gab es der Erhebung zufolge in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Sachsen und Bayern. Die "mit Abstand" meisten Körperverletzungen gegen Flüchtlinge ereigneten sich demnach in Sachsen. Der Mitteilung zufolge berichteten Flüchtlinge und Migranten zudem, dass rassistische Pöbeleien im Zuge der islamkritischen Pegida-Demonstrationen in Dresden "deutlich" zugenommen hätten. Burkhardt warnte davor, "diese Bewegung salonfähig zu machen." afp
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