Französischer Ex-Präsident Giscard d'Estaing gestorben
Giscard d'Estaing brachte mit dem damaligen Bundeskanzler Schmidt Europa voran. Nun starb er im Alter von 94 Jahren.
Der frühere französische Staatschef Valéry Giscard d'Estaing ist tot. Der Zentrumspolitiker, der von 1974 bis 1981 im Élyséepalast amtiert hatte, starb im Alter von 94 Jahren, wie die französische Nachrichtenagentur AFP am späten Mittwochabend unter Berufung auf die Umgebung des früheren Präsidenten berichtete.
Valéry Giscard d'Estaing: "Goldenes Zeitalter" zwischen Frankreich und Deutschland
Nachträglich sprach Valéry Giscard d'Estaing von einem "Goldenen Zeitalter" zwischen Frankreich und Deutschland. In seiner Amtszeit als französischer Staatspräsident zwischen 1974 und 1981 brachten er und der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt Europa voran.
Beide Spitzenpolitiker konzipierten beispielsweise das Europäische Währungssystem, das von 1979 an lange den Rahmen für die währungspolitische Zusammenarbeit der Partnerländer bildete. Als Präsident setzte Giscard in der unruhigen Zeit nach der Revolte von 1968 weitreichende gesellschaftliche Reformen wie die Liberalisierung des Ehe- und Abtreibungsrechts durch. Gleichzeitig wurde in den 1970er Jahren in Frankreich immer noch die Todesstrafe vollstreckt. 1977 war Hamida Djandoubi der letzte Häftling, der auf der Guillotine starb. Er habe Frankreich modernisieren wollen, "ohne mit seiner Vergangenheit zu brechen", bilanzierte der liberale Zentrumspolitiker einmal. (dpa)
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