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Krieg in Syrien
24.05.2019

Gab es einen Giftgasangriff auf die Rebellenhochburg Idlib?

Wohnen in Idlib. So sieht es für tausende von Familien in der umkämpften Provinzstadt aus. Der Dauerbeschuss, der als Vorspiel für den Endkampf um die Rebellenhochburg gedeutet wird, fordert viele Tote und Verletzte.
Foto: Omar Haj Kadour, afp

Eine Taktik der verbrannten Erde läutet die Entscheidungsschlacht um die letzte Hochburg der Rebellen in Syien ein. Seit April gab es in der Region hunderte Tote.

Der Rettungswagen hält in einer Straße voller zerschossener Häuser, die Helfer springen aus dem Fahrzeug und bringen einen blutüberströmten Schwerverletzten in Sicherheit: Ein Video der Hilfsorganisation der „Weißhelme“ aus der nordwestsyrischen Kleinstadt Kafr Nable dokumentierte vor wenigen Tagen, welche Folgen die eskalierenden Luftangriffe im Nordwesten Syriens haben.

Mehrere Städte in und um die Provinz Idlib liegen seit Tagen unter schwerem Beschuss, allein am Donnerstag zählte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in dem Gebiet rund 600 Angriffe. Die US-Regierung sprach sogar vom Verdacht eines neuen Giftgaseinsatzes: Die Entscheidungsschlacht um die letzte Rebellenhochburg in Syrien hat begonnen. „Unsere schlimmsten Befürchtungen werden wahr“, sagte UN-Sprecher David Swanson.

Syrien: Hunderte Tote seit Ende April

Schon seit mehreren Wochen greifen die syrische Armee und ihre russischen Verbündeten in Idlib wieder stärker an. Sie begründen dies mit dem Kampf gegen islamistische Extremisten, die immer wieder syrische Stellungen und russische Militäranlagen attackieren. Nach Angaben der Beobachtungsstelle starben seit Ende April in der Gegend rund 670 Menschen. Offiziell gilt ein Waffenstillstand vom September, doch die Abmachung steht nur noch auf dem Papier. Die Islamisten lehnen den Abzug aus einer damals vereinbarten Pufferzone ab, und der syrische Präsident Baschar al-Assad will Idlib und alle anderen Teile von Syrien nach mehr als acht Jahren Krieg wieder unter seine Kontrolle bringen.

Laut der US-Regierung gibt es „Anzeichen“, dass Assads Armee erneut chemische Waffen eingesetzt habe. Zuletzt soll bei Gefechten am vergangenen Sonntag Chlorgas zum Einsatz gekommen sein. In den vergangenen Jahren hatten die Amerikaner nach Giftgaseinsätzen zwei Mal syrische Armee-Einrichtungen bombardiert.

Beobachtungsstelle für Menschenrechte: Keine Anhaltspunkte für Giftgasangriff

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte allerdings, es gebe keine Hinweise auf einen neuen C-Waffeneinsatz. Russland wirft syrischen Rebellengruppen vor, selbst Giftgas versprühen zu wollen, um amerikanische Militärschläge gegen Assads Regierung zu provozieren. „Wir sammeln noch Informationen zu diesem Vorfall, aber wir wiederholen unsere Warnung, dass die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten schnell und in angemessener Weise reagieren werden, falls das Assad-Regime Chemiewaffen benutzt“, hatte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Morgan Ortagus, erklärt. US-Präsident Donald Trump und seine Regierung hatten Assad in der Vergangenheit mehrfach mit schwerwiegenden Konsequenzen gedroht, falls Chemiewaffen eingesetzt werden sollten.

Selbst, wenn sich die Giftgas-Vorwürfe nicht bestätigen sollten – die Kämpfe sind äußerst brutal. Raketen, Fassbomben, Panzer, Panzerfäuste und Sprengfallen kommen zum Einsatz. Islamistische Rebellen schicken zudem Selbstmordattentäter in Bomben-Fahrzeugen in die Stellungen ihrer Gegner. Auf Zivilisten achtet keine der beiden Seiten. So griffen Kampfflugzeuge unter anderem die Stadt Dschisr al-Schugur in Idlib an, die nur zehn Kilometer von der türkischen Grenze entfernt liegt. An der – derzeit geschlossenen – Grenze lagern mehrere hunderttausend Menschen, die vor den Gefechten in anderen Teilen Idlibs geflohen sind.

Dass sie in ihre Städte und Dörfer in der Provinz heimkehren können, wird immer unwahrscheinlicher. Die „Weißen Helme“ berichten von gezielten Luftangriffen der Syrer und Russen auf Kornfelder: Mit dieser Taktik der verbrannten Erde soll die Nahrungsmittelversorgung für die Menschen zerstört werden. Auch Schulen und Krankenhäuser werden bombardiert. In der Stadt Maraat al-Numan starben am Dienstagabend mindestens zwölf Zivilisten bei Luftangriffen, die nach dem abendlichen Fastenbrechen begannen: zu einer Zeit, zu der besonders viele Menschen auf den Straßen sind.

Die Rebellen haben eine Kleinstadt zurückerobert

Ein weiterer Brennpunkt der Gefechte ist die Kleinstadt Kafr Nabuda in der Provinz Hama an der Grenze zu Idlib. Anfang des Monats hatten Regierungstruppen die Stadt eingenommen, mussten sich nach einem Gegenangriff der Rebellen aber wieder zurückziehen. Einen erneuten Angriff der Regierungstruppen wehrten die Rebellen ab.

Den syrischen Regierungssoldaten und ihren russischen Verbündeten stellen sich in Idlib nicht nur Kämpfer der islamistischen Miliz HTS entgegen, die weite Teile von Idlib beherrscht und Verbindungen zu Al-Kaida hat. Auch Milizen, die von der Türkei unterstützt werden, werfen Truppen in die Schlacht. In den vergangenen Tagen erhielten ihre Verbände massive Verstärkung durch Einheiten mit gepanzerten Fahrzeugen. Die Türkei selbst hat Soldaten in zwölf Beobachtungsposten in Idlib stationiert, die bereits mehrmals Ziel von Angriffen geworden sind. Einen Rückzug aus Idlib schloss der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar aber aus.

Für Ankara sind die neuen Kämpfe ein Alarmzeichen. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin im September den Waffenstillstand für Idlib ausgehandelt. Eine Großoffensive auf die Provinz könnte mehrere Millionen neue Flüchtlinge in die Türkei treiben, die bereits mehr als drei Millionen Syrern Schutz gewährt. Trotz seiner Vereinbarung mit Erdogan deutete Putin kürzlich an, dass ein Großangriff in Idlib möglich sei. Offenbar machen er und sein Partner Assad jetzt Ernst.

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