Gauck begrüßt SPD-Distanzierung von Linkspartei
Berlin (dpa) - Der unterlegene Präsidentschaftskandidat Joachim Gauck hat die Distanzierung der SPD von der Linkspartei begrüßt.
Er finde es bemerkenswert, dass der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel jetzt sage, er werde die Partei Kurt Schumachers nicht in ein Bündnis mit einer solchen Linken führen, sagte Gauck dem "Focus". "Das zeigt mir, dass meine Gespräche mit der SPD auch etwas bewirkt haben könnten. Schumacher war ein erklärter Gegner jeder totalitären Herrschaft." Gauck hatte bei der Bundespräsidentenwahl am 30. Juni als Kandidat von SPD und Grünen erst im dritten Wahlgang gegen Christian Wulff verloren.
Durch die Debatten rund um seine Kandidatur sei bei SPD und Grünen "eine gewisse Distanz zu denen entstanden, die bei der Linken vom Systemwechsel reden". An eine rasche Klärung zwischen Reformern und Radikalen in der Linkspartei glaubt Gauck nicht. "Wenn ich mir da einige in der Linken angucke die Frau (Ulla) Jelpke, die Frau (Sahra) Wagenknecht dann sehe ich den Weg nicht, den die mit den Reformern gemeinsam gehen wollen", sagte Gauck. "Da finde ich viele Bezüge zu altem, bolschewistischem Gedankengut. Das sind teilweise nicht nur marxistische, sondern auch leninistische Anklänge."
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