Immer mehr Schulen melden Übergriffe auf ihre Lehrer. Die Politik muss nun dringend ihre Hausaufgaben machen.
Dass Lehrer immer öfter Opfer von Mobbing oder handfester Gewalt werden, zeigt, dass in unserer Gesellschaft etwas gehörig schiefläuft. Wenn Schüler zuschlagen oder gar das Messer ziehen, wenn gemeine Schmutz- und Verleumdungskampagnen gegen Pädagogen im Internet laufen, dann muss dringend etwas geschehen.
Klar: Zartbesaitet durften Lehrer noch nie sein. Kinder waren zu allen Zeiten anstrengend, und zur Pubertät gehört das Aufbegehren gegen Autoritäten nun einmal dazu. Doch was heute in vielen Klassenzimmern, auf Schulhöfen oder im Internet geschieht, hat mit harmlosen Streichen oft nicht mehr das Geringste zu tun. Die Folgen sind schrecklich, auch dann, wenn Lehrer nicht körperlich angegriffen, sondern Opfer von Psychoterror werden: Krankheit, Depression, Burnout, Berufsunfähigkeit.
Ihre Hausaufgaben zu machen hat nun die Politik: Sie muss das Problem ernst nehmen und entschlossen anpacken, schnell eine wirksame Strategie für diese gesellschaftliche Gesamtaufgabe entwickeln. Lehrer dürfen nicht die Prügelknaben der Nation sein.
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Vielleicht sollte man zuerst einmal die Eltern an ihre Erziehungsaufgaben erinnern? Wie wäre es mit einem regelmäßigen Unterricht für Eltern? Vielleicht sollte man die Eltern stärker zur Verantwortung ziehen, wenn der Nachwuchs aus dem Ruder läuft? Im Elternhaus fängt das Problem doch an. Kinder werden von Betreuungsperson zu Betreuungsperson geschoben, den Rest soll erst mal die Kita und bei den größeren Kindern die Schule richten. Haben sie schulfrei, sind sie sich selbst überlassen. Hauptsache, man kann beruflich weiterkommen, schnell wieder in den beruf zurückkehren, statt sich tagtäglich mit seinem Nachwuchs rumzuplagen. Ich bin sicher, viele Eltern haben erst zu Coronazeiten bemerkt, wen sie da in die Welt gesetzt haben. Das ist das eine – ein Wohlstandsproblem.
Dass vielfach beide Eltern arbeiten müssen, um die Kosten für das tägliche Leben und die Miete aufzubringen, ist ein anderes. Da ist die Politik selbstverständlich gefragt. Es muss Angebote geben: Nachmittagsbetreuung mit Möglichkeiten, sich auszutoben, inklusiven Sportunterricht usw, Begegnungsmöglichkeiten verschiedenster Art usw. Aber da fehlt ja meistens das Geld.