Glaeseker-Verteidigung will Maschmeyer als Zeugen laden
Im Korruptionsprozess gegen Olaf Glaeseker soll auch der Finanzberater Carsten Maschmeyer aussagen. Dies beantragte die Verteidigung des ehemaligen Sprechers von Christian Wulff.
Der Finanzberater Carsten Maschmeyer soll als Zeuge im Korruptionsprozess gegen Olaf Glaeseker, den früheren Sprecher von Ex-Bundespräsident Christian Wulff, aussagen. Die Verteidigung stellte am Montag im Landgericht Hannover den Antrag auf Vernehmung des ehemaligen Chefs des früheren Finanzdienstleisters AWD.
Maschmeyer soll als Zeuge aussagen
Maschmeyer soll als Zeuge zu Wulffs Engagement bei der Suche nach Sponsoren für die Promifeier "Nord-Süd-Dialog" befragt werden. Aus der Sicht der Verteidigung belegt eine E-Mail, dass Wulff ihn konkret angesprochen und um einen höheren Betrag gebeten hat.
Das Gericht muss dem Antrag noch zustimmen. Wulff hatte bei seiner Zeugenaussage betont, dass er zwar keine Bettelbriefe an mögliche Sponsoren geschrieben habe, sie aber durchaus auf die Veranstaltung hingewiesen habe. Die Einwerbung von Sponsoren sei einzig Sache des Veranstalters Manfred Schmidt gewesen.
Rund 135.000 Euro für Promifeiern gezahlt
Der AWD war einer der Hauptsponsoren der von 2007 bis 2009 in Hannover und Stuttgart gefeierten "Nord-Süd-Dialoge". Das Unternehmen zahlte dafür rund 135.000 Euro.
Die Organisation der Promifeiern beziehungsweise das Engagement Glaesekers steht im Mittelpunkt des Prozesses. Glaeseker muss sich wegen des Vorwurfs der Bestechlichkeit vor Gericht verantworten. Der mitangeklagte Schmidt soll ihn - so die Staatsanwaltschaft - für seine Hilfe bei der Sponsorensuche mit Reisen haben. Beide Männer bestreiten dies und erklären die Reisen mit ihrer langjährigen Freundschaft.
Aus Sicht des ehemaligen AWD-Sprechers Béla Anda sind die Vorwürfe gegen Glaeseker unberechtigt. Dieser habe bei der Organisation der Promifeiern nur die Interessen Wulffs wahrgenommen, sagte Anda am Montag als Zeuge vor Gericht. dpa
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