Der Sachse Martin Dulig knüpft sein optisches Schicksal an den Erfolg von Olaf Scholz - ob das gut geht?
Martin Dulig ist ein Mann, den man wohl getrost als leidensfähig bezeichnen darf. Der Sozialdemokrat hat seine Heimat in Sachsen, muss sich dort nicht nur regelmäßig von der AfD anfeinden lassen, sondern hat auch einen Rekord verzeichnet, der ihn einen Platz in den Geschichtsbüchern seiner Partei sichert: Bei der Landtagswahl 2019 fuhr er mit 7,6 Prozent das schlechteste Ergebnis aller Zeiten für die SPD ein.
Inzwischen ist Martin Dulig sächsischer Wirtschaftsminister
Als „Sisyphos aus Sachen“ wurde er mal vom Tagesspiegel tituliert. Doch anders als der griechische Anti-Held hat Dulig den Glauben an ein Wunder nie verloren – er weiß: So schwer der Felsbrocken auch sein mag, manchmal ist das Schicksal eben doch stärker als die Schwerkraft. Trotz seines Negativrekords ist Dulig nämlich inzwischen sächsischer Wirtschaftsminister – der Ministerpräsident konnte ohne die SPD einfach keine Regierung bilden.
Was wuchert da nach der Wahl?
Doch wie es so ist im Leben, manchmal lässt uns das Glück übermütig werden. Die guten Umfragewerte von Olaf Scholz beflügeln Dulig so sehr, dass er nun sein persönliches Erscheinungsbild mit dem Erfolg des SPD-Kanzlerkandidaten verknüpft. Er kündigte an, dass er seinen Bart mindestens so lange stehen lassen will, bis Scholz Bundeskanzler ist. Die Diskussion über die männliche Zierde werde nicht nur im Familienkreis heftig geführt, sagte er. Er habe den Eindruck, dass momentan mehr darüber diskutiert werde als über andere Themen. Beim Barte des Ministers! Ob Dulig am Ende seinen Dreitagebart abrasieren kann oder er doch mit wuchernder Gesichtsbehaarung in der sozialdemokratischen Diaspora regiert – selten war eine Wahl so spannend wie diese...
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