Das griechische Alphabet verfolgt uns im Alltag. Manche Buchstaben sind durchaus doppeldeutig, andere wecken unangenehme Erinnerungen an die Schulzeit.
Ein hoher Wiedererkennungswert ist in diesen schnelllebigen Zeiten das A und O. Oder wie wir Altgriechen sagen: das Alpha und Omega. Wobei, da fängt es ja schon an. Omega – das ist für die Älteren unter uns ganz klar ein Opel. Die Jüngeren dagegen verbinden damit diese wahnsinnig gesunden, mehrfach ungesättigten Fettsäuren in ihrem Algensalat.
Das griechische Alphabet ist jedenfalls allgegenwärtig. Aktuell in aller Munde, weil plötzlich in Verruf geraten: das Delta. Früher mag man da an eine Flussmündung gedacht haben oder an Alphamännchen in Rennanzügen, die im Lancia Delta über die Rallye-Strecken heizten. Doch heute: hoch ansteckende Corona-Variante. Nicht gerade ein Sympathieträger, dieses neue Delta.
Seit jeher negativ, weil radioaktiv belastet ist das Gamma – wegen der lebensgefährlichen Strahlung, der es seinen Namen gegeben hat. Beinahe harmlos erscheint dagegen das Epsilon, das eines Tages dem Delta als Virusvariante folgen wird, uns bis dato aber nur in der Schule genervt hat. Es steht mathematisch für eine beliebig kleine Zahl größer null.
Vermutlich stellen wir das unzulässig vereinfacht dar und rechnen deshalb schon mal mit Lehrerleserbriefen größer My. Aber was sollen wir machen? Schon die sorgsam aus dem Unterbewusstsein verbannte Erinnerung an eigene rein rechnerische Leistungen lässt den Blutdruck des Autors derart steigen, dass wir lieber einen Betablocker bereitlegen.
Zeitweise gab es kein Jota Hoffnung, das Mathe-Abi zu bestehen. Irgendwie passte einfach die Wellenlänge (Lambda) nicht. Hat aber dann doch noch geklappt. Omega gut, alles gut, wie wir alten Griechen sagen.
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