Grab von Ceausescu und seiner Frau geöffnet
Mehr als 20 Jahre nach ihrer Hinrichtung wurden die Särge des früheren rumänischen Diktators Nicolae Ceausescu und seiner Frau Elena geöffnet.
Mehr als 20 Jahre nach ihrer Hinrichtung sind am Mittwoch die sterblichen Überreste des früheren rumänischen Diktators Nicolae Ceausescu und seiner Frau Elena exhumiert worden. Im Beisein des Schwiegersohnes Mircea Opran wurden die Särge auf einem Militärfriedhof in der Hauptstadt Bukarest geöffnet. Mittels DNA-Tests soll herausgefunden werden, ob es sich bei den Toten tatsächlich um die Ceausescus handelt.
> Auf dem Militärfriedhof Ghencea sagte Opran vor Journalisten, er erkenne die schwarze Winterjacke seines Schwiegervaters wieder, die er während seiner Hinrichtung getragen habe. "Sie hat Löcher, ebenso wie die Hose", sagte er. Dabei handele es sich um Einschusslöcher durch die Erschießung. "Ich neige fast dazu zu glauben, dass das hier meine Schwiegereltern sind", sagte Opran, der Mann der verstorbenen Tochter des Paares, Zoia. "Aber ich kann nicht hundertprozentig sicher sein, bevor die DNA-Tests nicht gemacht wurden."
Die drei Kinder der Ceausescus hatten stets angezweifelt, dass es sich bei den am 30. Dezember 1989 auf dem Militärfriedhof anonym Bestatteten um ihre Eltern handelt. Von den Kindern lebt nur noch Valentin Ceausescu. Der zurückgezogen lebende Physiker war am Mittwoch bei der Exhumierung nicht anwesend. Die Behörden hatten die von den Angehörigen geforderten DNA-Tests jahrelang verweigert. Sollten sie ergeben, dass es sich um seine Schwiegereltern handele, plane er eine würdige Bestattung, sagte Opran. Falls sie es nicht seien, werde er den rumänischen Staat verklagen. Mit dem Ergebnis der DNA-Tests wird erst in einigen Monaten gerechnet.
Ceausescu war im Winter 1989 durch einen Volksaufstand gestürzt worden. Ceausescu und seine Frau Elena versuchten am 22. Dezember zu fliehen, wurden aber gefasst, zum Tode verurteilt und am 25. Dezember erschossen.
Die Behörden hatten damals erklärt, die Ceausescus seien auf dem Ghencea-Friedhof begraben worden. Nach Angaben von Zeugen wurden die beiden in einer nächtlichen Aktion unter Kreuzen mit falschen Namen begraben, weil die Behörden Grabschändungen fürchteten. Bei der Exhumierung am Mittwoch versammelten sich einige dutzend Anhänger des Diktators am Grab. afp
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