Guttenberg: 2011 Entscheidung über Kasernen
Frankenberg (dpa) - Welche Bundeswehrkasernen fallen den Sparplänen der Regierung zum Opfer - darüber wird nun frühestens 2011 Klarheit bestehen.
"Vor voraussichtlich Mitte nächsten Jahres wird es keine grundsätzlichen Standortentscheidungen geben", sagte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) am Montag bei seinem Besuch der Panzergrenadierbrigade 37 in Frankenberg (Sachsen) zum Auftakt seiner diesjährigen Sommerreise.
Zunächst müssten die künftigen Strukturen der Bundeswehr feststehen. Danach "können sich Standortfragen stellen, die - so wie es derzeit aussieht - so dramatisch nicht ausfallen werden, wie es manche an die Wand zeichnen". Guttenberg will bis zum 9. September mehr als 20 Standorte der Bundeswehr besuchen. Der Minister forderte die Soldaten in kurzen Gesprächen zu "Klartext" auf - etwa dazu, ob Wehrdienstleitende freiwillig länger bei der Bundeswehr bleiben. Die klaren Worte könnten sie schließlich auch von ihm erwarten. In der von ihm selbst vor Wochen angestoßenen Standortdebatte will sich Guttenberg allerdings noch nicht zu konkret äußern - über den Zeitpunkt für die Entscheidungen hinaus wollte er sich nicht festlegen.
Zuletzt hatte sich der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) kritisch zu Guttenbergs Einsparplänen geäußert. Auch Sachsens Regierungschef Stanislaw Tillich (CDU) fordert eine angemessene Beteiligung der Bundesländer.
Beck warnte eindringlich vor der Schließung von kleinen Bundeswehr-Standorten. "Es wäre ein kapitaler Fehler für die Funktionsfähigkeit der Bundeswehr und eine riesige Herausforderung für die betroffenen Kommunen und das Land", sagte er der Nachrichtenagentur dpa in Mainz. Die bisherigen Pläne Guttenbergs seien nicht machbar. "Er hat da fiskalisch und nicht unter Gesichtspunkten der Aufstellung der Truppen gedacht."
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