Der Hacker-Angriff auf Politiker und Prominente war eine Attacke auf den Rechtsstaat und die Privatsphäre. Die Behörden müssen die Täter schnell finden.
Die Drohung „Wir wissen, wo Du wohnst“ ist alles andere als harmlos. Sondern eine der gemeinsten überhaupt. Nicht ohne Grund benutzen sie Kriminelle oder Extremisten, um Opfer oder politische Gegner einzuschüchtern.
Der Online-Angriff auf hunderte von Politikern und Prominenten ist daher in höchstem Maß erschreckend. Informationen, die aus gutem Grund nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren, sind nun im Umlauf: private Adressen und Telefonnummern, Nachrichten, sensible Papiere und vieles mehr. Stalking, Belästigung, Telefonterror und wahrscheinlich weiteren Straftaten öffnet das Tür und Tor.
Hacker-Angriff soll für Verunsicherung sorgen
Noch wirft der Online-Angriff viele Fragen auf. Die wichtigsten sind natürlich: Wer hat das getan? Wie, und vor allem, mit welchem Ziel? Vieles deutet darauf hin, dass es sich um eine gezielte Drohgebärde gegen Vertreter unserer Demokratie, des Staates und des öffentlichen Lebens handelt.
Die Aktion soll maximale Verunsicherung erzeugen, frei nach dem Motto: Wir wissen, wo Du wohnst. Ohne Folgen darf der perfide Angriff auf den Rechtsstaat, die Vertraulichkeit des Worts und die Privatsphäre so vieler Menschen auf keinen Fall bleiben. Die Behörden müssen deshalb schnell herausfinden, wo die skrupellosen Datendiebe wohnen.
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Nein, er darf nicht ohne Folgen bleiben, der Hackerangriff. Insbesondere nicht im Bereich des Gesundheitswesens, wo man gerade zigtausende Heilberufler mit den Gesundheitsdaten ihrer Patienten über eine "sichere" Telematikinfrastruktur in natürlich noch "sicherere" elektronische Gesundheitsakten auf zentralen Servern gesetzlich strafbewährt zwingen will. Eine Einladung an die Hackerelite der Welt! Solche Daten sind wesentlich sensibler als Telefonnummern oder Privatadressen, sie umfassen die intimsten Bereiche des privaten Lebens. Sie werden für viel Geld gehandelt. Ihr Öffentlichwerden kann Lebensentwürfe zerstören und Zukunft verbauen. Hier ist die Politik gefordert, die Reissleine zu ziehen.