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Berlin
28.02.2019

Hatte der Attentäter vom Breitscheidplatz einen Helfer?

Mit diesem Lastwagen raste Anis Amri im Dezember 2016 über den Weihnachtsmarkt in Berlin.
Foto: Michael Kappeler, dpa (Archiv)

Bilel Ben Ammar gilt als Schlüsselfigur bei der Aufklärung des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt. Als Mittäter sieht ihn Innenminister Horst Seehofer aber nicht

Auf dem Breitscheidplatz ist längst wieder Normalität eingekehrt. Mehr als zwei Jahre nach dem Anschlag auf den dortigen Weihnachtsmarkt flanieren Touristen über den Platz, Straßenmusiker und Porträtmaler hoffen auf einen Euro, die angrenzenden Geschäfte sind voll. Die Frühlingssonne bescheint einen Ort, an dem am Abend des 19. Dezember 2016 durch den Terroristen Anis Amri elf Menschen getötet und Dutzende verletzt wurden. Seitdem sind einige Fragen beantwortet worden und viele neu hinzugekommen. Medienberichte legten zuletzt nahe, Amri sei bei der Tat von seinem engen Freund, dem Tunesier Bilel Ben Ammar, unterstützt worden. Bundesinnenminister Horst Seehofer allerdings wies die Theorie von den "Terror-Zwillingen" zurück.

Der CSU-Politiker hatte am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in seinem Ministerium eine schwierige Mission zu erfüllen. Denn es stand nicht nur der Verdacht im Raum, Amri sei von Ben Ammar unterstützt worden. Seehofer und die ihm unterstellten Behörden müssen sich auch fragen lassen, warum Ben Ammar abgeschoben wurde und nicht etwa als Zeuge in deutscher Haft verblieb. Soll etwas vertuscht werden? Seehofer wusste sichtlich um das Minenfeld, auf dem er sich bewegte. Steif stand er vor den Journalisten, hielt sich offensichtlich strikt an das vorbereitete Manuskript und wirkte mit seiner monotonen Stimme fast wie ein Roboter.

Zunächst bestätigte Seehofer, was schon bekannt war: Ben Ammar ist ein gefährlicher Mensch. Den deutschen Behörden galt er als "Person mit hoher krimineller Energie". Er war als Gefährder eingestuft und hatte sich auf deutschem Boden sage und schreibe zwölf verschiedene Identitäten zugelegt, mit denen er seinen Aufenthalt gegenüber den Behörden verschleiern konnte.

"Güterabwägung" zugunsten der Abschiebung ausgefallen

Seit dem 14. Januar 2017 galt Ben Ammar als "vollziehbar ausreisepflichtig", so Seehofer. Am 1. Februar 2017 wurde er tatsächlich nach Tunesien abgeschoben. Die deutschen Behörden hatten offenbar kein Interesse, den jungen Terrorverdächtigen im Land zu halten und als Zeugen zu hören. Es habe da eine "Güterabwägung" gegeben, sagte Seehofer. Und die sei zugunsten der Abschiebung ausgefallen.

Die Sicherheitsbehörden meinen, aus gutem Grund gehandelt zu haben: Ihren Erkenntnissen zufolge gibt es keinen einzigen Nachweis, dass Ben Ammar an dem Breitscheidplatz-Attentat beteiligt war. Es gab demnach auch keine Anzeichen, dass er "zur Aufhellung des Anschlags hätte beitragen können oder wollen". Einen angeblichen Videobeweis für eine solche Beteiligung wischte Seehofer vom Tisch.

Das Video sei von einem privaten Unternehmen vom Europa-Center aus aufgenommen worden, sagte der CSU-Politiker. Das Center liegt gegenüber vom Breitscheidplatz, die Entfernung war für eine scharfe Aufnahme angeblich zu groß, die Personen auf dem Video demnach nicht identifizierbar. "Nicht erkenntlich" ist nach Seehofers Worten auch, dass Ben Ammar jemandem mit einem Kantholz an den Kopf schlug, um Amri den Weg freizumachen. Es gibt demnach auch keine anderen Aufnahmen, die Ben Ammar am Tatort zeigen.

Innenminister: Weiß nicht, wo sich Ben Ammar aufhält

Fotos vom Anschlag hatte Ben Ammar zwar auf seinem Handy. Doch die wurden nach Seehofers Aussage nicht von dem Tunesier selbst aufgenommen, sie wurden ihm vielmehr via Facebook zugesandt. Schließlich entkräftete der Bundesinnenminister noch die Mär von einem angeblichen Mittäter mit blauen Latexhandschuhen. Den Mann gab es zwar, es handelte sich aber um einen Ersthelfer.

In einem wichtigen Punkt musste Seehofer allerdings das Unwissen der Sicherheitsbehörden eingestehen. Nein, sagte der Innenminister, er wisse nicht, wo sich Ben Ammar aufhalte. Man werde aber versuchen, es herauszukriegen. Man kann den Ermittlern dabei nur Glück wünschen. Denn der vom Bundestag eingerichtete Untersuchungsausschuss will Ben Ammar als Zeugen hören. Sollte seine Vernehmung nur deshalb nicht zustande kommen, weil sein Aufenthalt unbekannt ist, würde das den Verschwörungstheorien von einer bewussten Verschleierung durch deutsche Behörden neuen Auftrieb geben.

FDP-Innenpolitiker Benjamin Strasser jedenfalls findet, Seehofer müsse sich mehr anstrengen, um herauszufinden, wo Ben Ammar steckt. Er sagt: "Wer Ben Ammar mithilfe von Tunesien in einer Nacht-und-Nebel-Aktion abschieben kann, muss auch mithilfe der tunesischen Regierung herausfinden können, wo sich Ben Ammar heute aufhält."

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