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Urheberrecht
05.07.2012

Helmut Dietl, der Wutbürger

Regisseur Helmut Dietl äußerte sich in München deutlich zum Thema Urheberrecht.
Foto: Foto: Sven Hoppe/dpa

Beim Münchner Filmfest feierte sich die Branche einmal nicht selbst. Stattdessen stiftete Kultregisseur Helmut Dietl eine Diskussion über Urheberrechte an.

Gut, dass kein Pirat auf der Bühne sitzt. Er wäre gefährdet. Zumindest in jenen Augenblicken, in denen aus dem Regisseur Helmut Dietl ein Wutbürger wird. Dietl hält es dann kaum auf seinem Stuhl. Was er über die Mitglieder der Piratenpartei denkt, sagt er gleich zu Beginn dieser Podiumsdiskussion im Gasteig, Münchens Kultur-, Bildungs- und Tagungszentrum. Titel: „Urheberrecht – end piracy, not liberty“. Eingeladen hat die CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag anlässlich des Münchner Filmfests.

Dietl sagt, er habe „ins Internet gegriffen“ und dort „rausgefunden, was Piraten eigentlich sind“: Räuber, die sich fremdes Eigentum aneignen. Kleine Jungs, die sich zu Fasching gerne verkleiden. Dietl schaut ins Publikum, um der Wirkung seiner Worte nachzuspüren.

Widerspruch bleibt aus, vermutlich ist auch kein Pirat unter den schätzungsweise 150 Anwesenden. Die Filmbranche ist hier unter sich, die Veranstaltung kein Bussi-Bussi-Event, sondern ein Krisengipfel. Glamourfaktor an diesem Montagvormittag: gering. Die ein, zwei, drei Fotografen stürzen sich auf Schriftstellerjournalistmoderatordrehbuchautor Benjamin von Stuckrad-Barre, der in der zweiten Stuhlreihe vor der Bühne Platz genommen hat und Kaugummi kaut. Klickklickklick.

Die Botschaft, die von der Bühne ausgeht und sich im Land verbreiten soll, lautet: Wir müssen ein Bewusstsein erzeugen. Dafür, dass geistiges Eigentum einen Wert hat. Oder, mit den Worten Dietls: „Wenn wir alles kostenlos ins Internet stellen, ist unsere ganze Arbeit und das Geld, das wir investiert haben, für’n Arsch.“ Klatschreporter „Baby“ Schimmerlos, eine dieser wunderbaren Dietl-Figuren aus der 80er-Jahre-Serie „Kir Royal“, hätte das genauso gesagt. Was Schimmerlos zu den Piraten eingefallen wäre?

Helmut Dietl zählt zu den Erstunterzeichnern der Aktion „Wir sind die Urheber!“, mit der Künstler gegen den Diebstahl geistigen Eigentums und eine Aufweichung des Urheberrechts protestieren. Die Aktion zielt vor allem gegen die Piraten, die den freien Zugang zu Informationen im Internet höher bewerten als die Rechte der Urheber und „Verwerter“.

Urheber – etwa Musiker oder Regisseure – sollten ihre Werke direkt an ihr Publikum verkaufen und Verwerter – etwa Musik- oder Filmproduzenten – umgehen. Denn die würden sie ohnehin nur schröpfen. Die Piraten haben eine Diskussion angestoßen, wie sie in der Filmbranche seit Jahrzehnten nicht geführt wurde. Sie überlagert das 30. Filmfest München.

Statt über Designerkleider wird über Werte gesprochen

Gesprochen wird nicht mehr über den neuen Film von..., das neue Kleid von... oder die neue Freundin von..., sondern über Raubkopien, Abmahnungen, Warnhinweismodelle, Downloadportale und Werte – insbesondere über Wertschöpfungsketten und Wertschätzung.

Jochen Greve vom Verband Deutscher Drehbuchautoren sagt: „Die Leute glauben, sie müssten nichts zahlen, weil sie glauben, meine Arbeit sei nichts wert.“ Er spricht von „Kulturfeindlichkeit“. Filmproduzent Oliver Berben sieht das anders. Er fordert „bessere, einfachere Methoden, unser Material zugänglich zu machen“, sowie ein Verbot „jeder Form illegaler Verbreitung“. Langfristig helfe einzig „Erziehungsarbeit“: „Wir müssen der nächsten Generation erklären, was Ideen wert sind.“

Schlecht, dass kein Pirat auf der Bühne sitzt und kein jugendlicher Vertreter der „Generation Internet“. Immerhin sitzt ein Vertreter der Internetwirtschaft neben Oliver Berben, Oliver Süme vom Verband Eco. Der fühlt sich für den Urheberrechtsschutz im Netz jedoch nicht zuständig. Thomas Kreuzer, bayerischer Medienminister, ist es. Seine klare Position kommt an. Erstens: „Wer den Urheberrechtsschutz abschafft, schafft weite Teile des Künstlerischen ab“; zweitens: „Der Urheberrechtsschutz muss vereinfacht werden, weil der Einzelne nicht mehr durchblickt“; drittens: „Wir brauchen eine breite gesellschaftliche Diskussion. Wir müssen allen erklären, warum Urheberrechtsschutz notwendig ist.“

Ende der Diskussion. Deren Moderator Eberhard Sinner, medienpolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion, verteilt „Anti-Stress-Pralinen“. Dietl lächelt wieder.

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