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Hintergrund
29.11.2018

Gesucht wird: Der „deutsche Islam“

Die deutsche Flagge vor dem Minarett einer Moschee in Kassel. Seit Jahren wird über türkische Einflussnahme auf muslimische Gemeinden diskutiert.
Foto: U. Zucchi, dpa

Innenminister Horst Seehofer und säkulare Muslime haben ein gemeinsames Projekt. Was das mit der Finanzierung und Einflussnahme von Gemeinden aus dem Ausland zu tun hat

„Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“ – diese alte Spruchweisheit gilt im Grundsatz wahrscheinlich auch für viele Imame, die in deutschen Moscheen predigen. Die Frage, wer diese Prediger ausbildet und bezahlt, gehört deshalb zu den schwierigsten Themen, mit denen sich die Deutsche Islamkonferenz in den kommenden Jahren befassen soll. Gemeinden, die finanzielle Unterstützung aus den arabischen Golfmonarchien oder aus der Türkei erhalten, sehen sich zunehmend dem Vorwurf ausgesetzt, sie vermittelten politisch fragwürdige Werte und beförderten die Entstehung von Parallelgesellschaften.

Vor allem der türkisch-islamische Moscheeverband Ditib gerät immer stärker in die Defensive. Er sieht sich mit der Frage konfrontiert, ob es 57 Jahre nach der Ankunft der ersten Gastarbeiter aus der Türkei wirklich noch zeitgemäß ist, dass die staatliche Religionsbehörde in Ankara Prediger nach Deutschland schickt, die hierzulande dann auf Türkisch predigen.

Ditib-Vertreter Zekeriya Altug findet das unfair. Er sagt, das System habe sich bewährt und sei von der Bundesregierung früher doch auch „hoch gelobt“ worden. Und dass viele ältere Muslime einer Predigt auf Deutsch ohnehin nicht folgen könnten. Der türkisch geprägte Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) bildet allerdings schon seit rund 30 Jahren in Deutschland Imame aus. „Finanziert durch Mitgliedsbeiträge und Spenden“, sagt der Dialogbeauftragte des VIKZ, Erol Pürlü. Die kleine Gemeinschaft der Ahmadiyya Muslim Jamaat betreibt seit 2012 in Hessen einen Imam-Lehrgang.

Wenn deutsche Moscheegemeinden Geld vom Staat erhalten, dann nur für konkrete Projekte. Zum Beispiel für die Integration muslimischer Flüchtlinge oder für die Deradikalisierung salafistischer Jugendlicher. Aus der Finanzierung des laufenden Betriebs hält sich der Staat heraus, wie ja auch bei den Kirchen. Anders als bei den Kirchen treibt der Staat für Islam-Verbände aber auch keine Steuern ein. Das liegt unter anderem daran, dass diese ganz anders organisiert sind.

Beispiel Österreich: Dort sind Zuwendungen aus dem Ausland inzwischen verboten. Laut Auskunft der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) finanzieren sich die Gemeinden aus Mitgliedsbeiträgen, aus denen auch die Imame bezahlt werden. Ali Ertan Toprak von der neuen „Initiative Säkulare Muslime“ plädiert für eine „Halal-Steuer“, wie sie in Frankreich aktuell diskutiert wird. Die Idee dahinter: Gläubige Muslime, die Lebensmittel kaufen, die den islamischen Halal-Kriterien entsprechen, zahlen beim Kauf dieser Waren einen kleinen Zusatzbeitrag, der dann an die Moscheegemeinden verteilt wird. Auch der Grünen-Politiker Cem Özdemir und die Gründerin der Berliner Ibn-Rushd-Goethe-Moschee, Seyran Ates, gehören der Initiative an. Ates sagt: „Die Auslandsfinanzierung muss aufhören.“ Sie rät dem Gastgeber der Deutschen Islamkonferenz, Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), die Ditib erst dann wieder zur Teilnahme an der Konferenz einzuladen, wenn diese ihre Abhängigkeit von der Regierung von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan beendet habe.

So weit will Seehofer, der sich im Katholizismus besser auskennt als im Islam, nicht gehen. Dass Ditib und der Zentralrat der Muslime Meinungen wie die von Ates und Toprak ertragen müssen, findet der Minister aber schon. Deshalb hat er den Kreis der DIK-Teilnehmer erweitert, sehr zum Missfallen einiger Verbandsvertreter. Aus Sicht der Grünen ist Seehofer mit seinen Vorstellungen von einem modernen Islam jedoch Teil des Problems. „Man kann sich einen ,deutschen Islam’ nicht einfach backen“, warnt ihn Filiz Polat, Innenpolitikerin der Grünen im Bundestag: „Die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen muslimischen Glaubens in Deutschland muss verbessert werden. Verbindliche Lösungen und klare, einheitliche Ausbildungs- und Qualifizierungsstandards für Imame und islamische Religionsbedienstete wären dafür ein wichtiger Schritt.“

Anne-Beatrice Clasmann, dpa

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