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  3. Corona-Isolation: In Großstädten steigt die häusliche Gewalt

Corona-Isolation
05.04.2020

In Großstädten steigt die häusliche Gewalt

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey berichtet von einem Anstieg der Gewalt in Familien in Berlin um mindestens zehn Prozent.
Foto: Kappeler, dpa

Laut Bundesfamilienministerin Franziska Giffey führen die Umstände der Coronavirus-Krise zu wachsenden Problemen in Familien.

Die anfängliche Befürchtung, dass durch Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen die Gefahr häuslicher Gewalt gegen Kinder steigt, scheint sich vor allem in den Städten in vielen Fällen zu bestätigen. "Aus den Ländern bekommen wir unterschiedliche Rückmeldungen", sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey der dpa, "es gibt offensichtlich ein Stadt-Land-Gefälle".

Aus ländlichen Regionen, wo es mehr Möglichkeiten gebe, raus zu gehen und wo Menschen nicht so sehr auf engem Raum lebten, sei das Konfliktpotenzial nicht so hoch. "Dort hören wir noch nicht von zusätzlichen Fallzahlen", sagte die SPD-Politikerin. Bereits in der vergangenen Woche habe sie aber aus Berlin die Rückmeldung bekommen, dass Anzeigen wegen häuslicher Gewalt um zehn Prozent gestiegen seien.

Experten befürchten verdeckte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche

Um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu verlangsamen, sind in den meisten Bundesländern seit nunmehr drei Wochen die Schulen und Kitas geschlossen. Zudem gibt es weitreichende Ausgangsbeschränkungen. Wegen der Situation wird mit einer Zunahme häuslicher Gewalt gerechnet. Beim Hilfetelefon "Nummer gegen Kummer" gebe es einen Anstieg der Anrufe um mehr als 20 Prozent, sagte Giffey und bestätigte entsprechende Aussagen des Kinderschutzbunds. "Es rufen sowohl mehr Kinder als auch mehr Eltern an." Ein Teil des Zuwachses könne auch darin begründet sein, dass man massiv für die Nummer geworben habe, erklärte die SPD-Politikerin.

Kinder- und Jugendliche, die Hilfe suchen, können sich an die deutschlandweite, kostenfreie Nummer 116111 wenden. Für Mütter, Väter oder Großeltern gibt es die 0800 111 0550. Die Beraterinnen und Berater verstehen sich als "erster Ansprechpartner" und vermitteln bei Bedarf Kontakt zu weiteren Hilfsangeboten vor Ort.

Viele Experten befürchten jedoch, dass es derzeit zu verdeckter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Familien komme, das Frühwarnsysteme wie Schulen, Kindertagesstätten oder Jugendsozialarbeit durch die Einschränkung des öffentlichen Lebens in der Corona-Krise nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung stünden. Zur gleichen Zeit litten Familien gerade in den Städten unter Konflikten räumlicher Enge in den Wohnungen.

Kontaktaufnahme mit Familien ist bundesweit ein Problem

Auch die Kinderschutz-Expertin und Psychologie-Professorin Tanja Michael warnt vor einer Zunahme der Gewalt gegen Kinder. "Die Täter haben jetzt viel mehr Zugriff auf die Kinder und die Kinder haben weniger Möglichkeiten, nach außen Signale zu senden, dass etwas nicht stimmt", sagte die Saarbrücker Professorin. Hinzu komme, dass die Täter in der derzeitigen Situation vermutlich "noch schlechter gelaunt sind als normalerweise". Aus Wuhan in China, wo das Coronavirus zuerst grassierte, gebe es Untersuchungen: Dortige Frauenorganisationen hätten in der Quarantäne-Zeit dreimal so viele Opfer von häuslicher Gewalt registriert.

Eine Mitarbeiterin des Kriseninterventionsteams im Berliner Problembezirk Marzahn-Hellersdorf beschrieb im Tagesspiegel die Probleme der Jugendämter: "Wir sollen hier die Stellung halten, sind aber eigentlich nicht mehr existent. Ausgedünnt. Frustriert. Gekündigt." Die Vorsichtsmaßnahmen verschärften das Problem: "Wir sollen die Kinder schützen, dürfen aber mit Corona nur noch im äußersten Notfall zu ihnen fahren. Wie soll ich entscheiden, was ein äußerster Notfall ist, wenn ich die Kinder, die Wohnung und die Eltern nicht sehen kann?"

Die Kontaktaufnahme mit Familien ist bundesweit ein Problem: "Die Landesjugendämter berichten, dass die fehlende Schutzausrüstung ein Problem ist und die passende Verteilung der vorhandenen Mittel", berichtet beispielsweise Mariessa Radermacher von der Bundesarbeitsgemeinschaft Landesjugendämter.

Bei möglicher Kindeswohlgefährdung gibt es in Bayern trotz Corona-Krise Hausbesuche

Zusätzlich sei es herausfordernd, den Kontakt zu den Familien zu halten, ohne die Hygienevorschriften und Kontaktverbote zu missachten, sagt Radermacher. Viele Jugendämter setzten nun auf kreative Lösungen, um den Kontakt zu Familien zu halten. "Das ist beispielsweise durch Skype-Gespräche, Garten-Gespräche, Briefe und Päckchen möglich."

Bislang meldeten die rheinländischen Landesjugendämter noch keinen Anstieg ihnen bekannter Fälle von Kindeswohlgefährdungen. "Viele befürchten aber solch einen Anstieg und bereiten sich vorsorglich mit entsprechenden Maßnahmen vor. In Nordrhein-Westfalen, Bayern, Sachsen und Thüringen gibt es zudem die Möglichkeit, Kinder in die Notbetreuung der Kindertagesbetreuung und Schulen aufzunehmen, wenn die Gefahr der Kindeswohlgefährdung besteht.

"Die bayerischen Jugendämter nehmen auch in dieser Krise ihre Aufgaben in Zusammenarbeit mit den freien Trägern sehr verantwortungsvoll wahr", sagt Bayerns Sozialministerin Carolina Trautner. Die CSU-Politikerin betont, dass bei möglicher Kindeswohlgefährdung auch während der Corona-Krise Hausbesuche wegen des Schutzauftrags der Jugendämter durchgeführt würden. Zudem würden Jugendämter und Erziehungsberatungsstellen verstärkt über Messenger-Dienste und per E-Mail mit Familien in Kontakt treten sowie kurzfristig auch Krisentelefone einrichten.

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