Internationale Stimmen: "Die AfD etabliert sich als Störfaktor"
Ein "scharfer Rechtsruck in Sachsen und Brandenburg": Hier die internationalen Pressestimmen zu den Landtagswahlen im Osten.
Medien in vielen Ländern haben die Landtagswahl in Sachsen und Brandenburg genau beobachtet. Sie sprechen von einem "scharfen Rechtsruck" und einem "Schock". Hier internationale Pressestimmen im Überblick.
"Dieser Wahlsonntag macht einmal mehr deutlich, dass die AfD so schnell nicht wieder verschwindet. Eine Wahlparole wie "Vollende die Wende", dreißig Jahre nach dem Mauerfall, mag auf die meisten Deutschen verstörend wirken. Im Osten trifft die Partei damit das Empfinden einer großen Bevölkerungsschicht." Neue Zürcher Zeitung (Schweiz)
"Die AfD erreicht mit den jüngsten Erfolgen eine neue Stufe in ihrer Entwicklung: Sie hat die Hülle einer reinen Protestpartei abgestreift und sich zumindest im Osten als neue Volkspartei etabliert." Tagesanzeiger (Schweiz)
"Zudem verspricht die AfD, sie sei erstens die wahre Vertreterin des Volkes. Auch verspricht die AfD an der Seite jener zu stehen, die noch mehr Veränderungen scheuen. Und das sind im Osten viele Menschen, deren Biografien sich nach 1989 durch die neuen Verhältnisse sehr stark geändert haben – nicht immer zum Positiven. (...) CDU und SPD werden sich damit auseinandersetzen müssen, denn eines haben die Wahlen sehr deutlich gemacht: So schnell verschwindet die AfD nicht wieder." Der Standard (Österreich)
"Die AfD etabliert sich als Störfaktor im Kräftespiel. Aber Angstmache und Polarisierung sind kein Rezept für das Regieren. Auch das ist eine Lehre der Landtagswahlen im Osten." Salzburger Nachrichten (Österreich)
Pressestimmen zur Wahl: "Ein Schlag für Angela Merkels Koalition"
"Deutsche Rechte bei Wahlen im Osten im Aufwind. Obwohl die AfD keinen der beiden Staaten gewann, wie einige befürchtet hatten, erzielte sie in beiden das bisher beste Ergebnis und sandte eine deutliche Botschaft an die Koalition Merkels in Berlin." Politico (USA)
"Konservativen und Sozialdemokraten gelingt es, die Ultrarechte in Brandenburg und Sachsen zu bremsen." La Vanguardia (Spanien)
"Die AfD wurde lange Zeit als merkwürdige Randerscheinung gesehen. Ein irrationales Ventil für eine Gruppe frustrierter Radikaler, die sich außerhalb der Tradition des biederen deutschen Konservatismus aufstellen. Aber des Wahlergebnis verdeutlicht, dass die Partei dabei ist, zu einem festen Bestandteil der deutschen Politik zu werden. (...) Die Frage ist, was das für Zukunft des größten Mitgliedsstaates der EU bedeutet. Während Frankreich, Großbritannien und Italien politische Erdrutsche durchmachten, blieb Deutschland bislang ein Vorbild für Stabilität - für ruhige Beständigkeit, wie es ein Christdemokrat ausdrücken würde. Politische Turbulenzen sind aus diesem Grund wohl unterwünscht. Aber ebenso unerwünscht ist die Aufrechterhaltung des Status quo gegen den Willen der Wähler." De Standaard (Belgien)
"Die einwanderungsfeindliche Alternative für Deutschland hat am Sonntag bei zwei wichtigen Landtagswahlen starke Zugewinne erreicht und ihre Unterstützung erheblich ausgeweitet, die etablierten Parteien jedoch nicht gestürzt. Aber der scharfe Rechtsruck in Sachsen und Brandenburg - die AfD wurde in beiden Bundesländern zweitstärkste Kraft - ist ein Schlag für Angela Merkels Koalition aus Christdemokraten und Sozialdemokraten." The Guardian (Großbritannien)
"Es ist ein Schock, aber nicht das Erdbeben, das alle fürchteten. Ein Überholen der AfD konnte verhindert werden." La Repubblica (Italien)
"Die AfD erreicht eine neue Stufe in ihrer Entwicklung"
"Es war am Sonntag eine Erleichterung für Angela Merkel, als es der nationalistischen Partei Alternative für Deutschland nicht gelang, den weithin vorausgesagten Durchbruch bei wichtigen Landtagswahlen zu schaffen. Die AfD hat zwar bei den Wahlen in zwei Bundesländern im einst kommunistischen Osten erhebliche Zugewinne gemacht, kam jedoch angesichts eines späten Aufbäumens der etablierten Parteien nicht auf den ersten Platz. (...) Das Ergebnis wird den unmittelbaren Druck auf Merkel und ihre Nachfolgerin als CDU-Vorsitzende, Annegret Kramp-Karrenbauer, die bislang ein schwieriges erstes Jahr im Amt durchgemacht hat, etwas verringern." The Telegraph (Großbritannien) (AZ)
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Zitat: ""Die einwanderungsfeindliche Alternative für Deutschland hat am Sonntag bei zwei wichtigen Landtagswahlen starke Zugewinne erreicht und ihre Unterstützung erheblich ausgeweitet, [...] ".
Ich bin auch gegen die massive Einwanderung aus dem Nahen Osten und aus Afrika. Wir müssen eine Völkerwanderung aus Afrika nach Deutschland vermeiden.
Joachim Datko - Ingenieur, Physiker
- Regensburg