SPD-Chefin Esken: Frauen werden wegen Äußerlichkeiten attackiert
Exklusiv Saskia Esken beklagt die ungleiche Beurteilung von Männern und Frauen in der Politik. Zu Frisur und Schuhen ihrer männlichen Kollegen haben sie noch nichts gelesen.
Zum internationalen Frauentag hat die SPD-Vorsitzende Saskia Esken die ungleiche Beurteilung von Männern und Frauen in der Politik beklagt. „Über die Frisur, den Gesichtsausdruck oder die Schuhe meines männlichen Counterparts habe ich noch nichts gelesen, bei mir ist das offenbar irre spannend“, sagte Esken unserer Redaktion. Sie sei sich nicht sicher, ob Frauen in der Politik besonders hart angegriffen werden. „Auf jeden Fall werden sie aber auf einer anderen Ebene attackiert“, sagte die 58-Jährige.
Sie erinnerte auch an die Diskussion um Kraftausdrücke, die ihre gescheiterte Vorgängerin Andrea Nahles verwendete. „Bei einem Mann würde man das vielleicht sogar gut finden. Bei Frauen ist das nicht so gern gesehen“, sagte Esken. Sie selbst will davon nicht verbiegen lassen, dass Männer und Frauen verschieden bewertet würden. „Da habe ich jetzt in 58 Lebensjahren keine Rücksicht darauf genommen, ich glaube nicht, dass ich noch damit anfange. Wenn es nötig ist, kann ich durchaus auf den Tisch hauen, meistens finde ich andere Kommunikationsformen zielführender“, erklärte die Bundestagsabgeordnete aus dem Schwarzwald.
Sie steht seit drei Monaten gemeinsam mit Norbert Walter-Borjans an der Spitze der SPD.
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