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  3. Interview: Zentralrat der Juden: "Man sagt Israel - und meint die Juden"

Interview
23.05.2021

Zentralrat der Juden: "Man sagt Israel - und meint die Juden"

Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster.
Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Exklusiv Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden, über den Antisemitismus in Deutschland und die Defizite der Justiz. Hat sie auf dem rechten Auge eine Sehschwäche?

Herr Schuster. Sind Ihre Freunde und Verwandten in Israel alle wohlauf?

Josef Schuster: Ein Cousin und eine Cousine von mir leben mit ihren Familien in Israel. Ihnen geht es Gott sei Dank gut, Sie wohnen allerdings im Norden des Landes, wo auch ich geboren wurde - und der ist von den Angriffen zum Glück weitgehend verschont geblieben.

Sobald der israelisch-palästinensische Konflikt aufflammt, treibt das auch die Menschen in Deutschland auf die Straße - Freunde wie Feinde Israels. Wie sehr überraschen Sie antisemitische Ausschreitungen wie jetzt in Berlin oder Gelsenkirchen noch?

Schuster: Ehrlich gesagt hat mich das nicht überrascht. Erinnern Sie sich an das Jahr 2014: Da hatten wir eine ganz ähnliche Situation in Deutschland. Natürlich darf in einer Demokratie jeder demonstrieren und seine Meinung frei äußern, das gilt auch für pro-palästinensische Demonstrationen. Was aber nicht geht: Dass in solchen Demonstrationen antisemitische Parolen skandiert oder gar Steine auf Synagogen geworfen werden. Die in Deutschland lebenden Juden, die zum weitaus größten Teil auch deutsche Staatsbürger sind, haben mit dem Nahostkonflikt nichts zu tun.

Wo ziehen Sie denn die Grenze zwischen Israel-Kritik und Antisemitismus?

Schuster: Kritik an der Regierungspolitik des Staates Israel ist völlig legitim - so wie es in Deutschland völlig legitim ist, Entscheidungen der Bundesregierung zu kritisieren. Wer dem Staat Israel allerdings sein Existenzrecht abspricht oder zum Boykott Israels aufruft, überschreitet eine Grenze. Hier wird es dann schnell antisemitisch: man sagt Israel - und meint die Juden.

Sie haben nach den jüngsten Ausschreitungen ein konsequenteres Einschreiten der Polizei gefordert. Ist unsere Polizei zu lasch?

Schuster: Lasch ist vielleicht das falsche Adjektiv. Fakt ist aber, dass sie Ihren Aufgaben nicht immer gerecht wird. In Gelsenkirchen konnte verhindert werden, dass die Demonstranten bis zur Synagoge vordringen, da hat die Polizei einen guten Job gemacht. Wenn Demonstranten aber antisemitische Parolen brüllen oder zu Gewalt gegen Juden aufrufen, erwarte ich von der Polizei, dass sie dann auch durchgreift, dass sie ermittelt, die Täter benennt und das zur Anzeige bringt. Nur so kann die Justiz auch Strafen verhängen

Sind jüdische Einrichtungen in Deutschland gut genug geschützt?

Schuster: Nach dem Attentat von Halle im Oktober 2019 wurden alle Schutzmaßnahmen noch einmal überprüft und angepasst. Bei besonderen Lagen muss es allerdings auch möglich sein, diesen Schutz noch zu verstärken. Bei uns in Würzburg, zum Beispiel, bewacht die Polizei das jüdische Gemeindezentrum bei Gottesdiensten oder Veranstaltungen. Entsprechend erweitert muss der Polizeischutz auch werden, wenn irgendwo eine anti-israelische Demonstration angemeldet wird.

Auch im Internet sind Juden übelsten Beleidigungen und Drohungen ausgesetzt - „Schade, dass Hitler Euch nicht komplett ausgerottet hat“ ist nur eine von vielen, die der Zentralrat gerade öffentlich gemacht hat. Wie gehen Sie dagegen vor?

Schuster: Was wir hier veröffentlicht haben, waren Hasskommentare auf unseren Accounts in den sozialen Medien. Den Zentralrat der Juden als Institution allerdings, so argumentieren die Gerichte, kann man nicht beleidigen. Beleidigen kann man nur eine bestimmte Person, die dann einen Strafantrag stellen kann. Auch unter den Tatbestand der Volksverhetzung fallen solche Kommentare oder auch Zuschriften an den Zentralrat nicht. Hier besteht eine Gesetzeslücke, die allerdings jetzt geschlossen werden soll. Das Kabinett hat gerade einen Gesetzentwurf verabschiedet, wonach verhetzende Beleidigungen dieser Art als neuer Straftatbestand definiert werden. Für uns wäre das ein großer Fortschritt.

In den vergangenen Monaten hat sich eine seltsame Allianz aus Rechtspopulisten, Corona-Leugnern und Impfgegnern gebildet. Wie tief sitzt der Antisemitismus in diesem Milieu?

Schuster: Diese so genannten Querdenker sind von Rechtsextremisten und -populisten unterwandert, auch Politiker der AfD bekennen sich ganz offen dazu. Und da steigen dann auch noch Impfgegner, Esoteriker und christliche Fundamentalisten mit ins Boot. Der gemeinsame Feind, das Böse, wenn Sie so wollen, sind in diesen Kreisen schnell die Juden,. Diese neuen Allianzen beobachte ich mit großer Sorge.

In Deutschland wird Antisemitismus vor allem unter der Rubrik „rechtsextrem“ verbucht. Wie gefährlich ist der Antisemitismus von links und aus dem muslimischen Lager?

Schuster: Den Großteil der antisemitischen Straftaten können wir dem rechtsextremen Bereich zuordnen. Offiziell sind das etwa 90 Prozent, dazu aber muss man wissen, dass Straftaten, bei denen die Täterschaft unklar ist, automatisch in die Kategorie „rechts“ fallen - insofern ist diese Zahl mit Vorsicht zu genießen. Der von Ihnen erwähnte Antisemitismus von links artikuliert sich vor allem als israelbezogener Antisemitismus und findet sich auch in der Mitte der Gesellschaft.. Wie stark der Antisemitismus von muslimischer Seite ist, haben wir bei den jüngsten Demonstrationen alle selbst gesehen. Ich scheue mich jedoch, dafür die Migrationskrise 2015/2016 verantwortlich zu machen. Solche Demonstrationen und Krawalle haben wir auch schon früher gesehen.

An den jüngsten Ausschreitungen waren viele Libanesen, Iraker oder Syrer beteiligt. Haben wir diesen Antisemitismus nicht doch selbst importiert?

Schuster: Ich behaupte nicht, dass es unter den Zugewanderten keinen Hass auf uns Juden gibt. Viele dieser Menschen haben den Antisemitismus quasi mit der Muttermilch aufgesogen. Ich glaube nur nicht, dass der muslimische Antisemitismus durch die Migration nach Deutschland stark zugenommen hat.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann will Ausländer mit „fanatischer Intoleranz“ schneller abschieben. Was halten Sie von diesem Vorschlag?

Schuster: Wenn unser rechtliches Instrumentarium das erlaubt, dann wäre das ein starkes Signal an alle Extremisten. Je empfindlicher die Strafen sind und je konsequenter Straftaten verfolgt werden, umso abschreckender wirkt das auch.

Brauchen wir auch härtere Strafen?

Schuster: Ja - auch wenn die Bundesregierung das Strafrecht bei Antisemitismus erst gerade verschärft hat. Die größeren Defizite aber sehe ich bei der Justiz, die auf dem rechten Auge doch eine gewisse Sehschwäche hat. Zum Kampf gegen den Antisemitismus gehören immer mindestens zwei: ein entschlossener Gesetzgeber und eine Justiz, die dieses Recht auch entschlossen umsetzt. Bei uns in Unterfranken, das nur als Beispiel, hat ein Redner bei einer Anti-Corona-Demonstration vor kurzem die Maßnahmen der Bundesregierung mit dem Vorgehen der Nationalsozialisten gegen Juden gleichgesetzt. Das wurde auch zur Anzeige gebracht, die Anzeige aber wurde von der Staatsanwaltschaft nicht weiter verfolgt. Sie war der Meinung, dass der Mann nicht den Holocaust relativiert hat, was strafbar gewesen wäre, sondern dass er nur von seinem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch gemacht hat. Diese Logik verstört mich sehr, das klingt ja, als sei die heutige Situation tatsächlich mit dem Holocaust vergleichbar.

Angela Merkel hat Israels Sicherheit zur deutschen Staatsräson erklärt. Viele Israelis aber haben das Gefühl, dass der deutschen Politik ein gutes Auskommen mit dem Iran heute wichtiger ist. Erodiert da gerade etwas?

Schuster: Die deutsche Iran-Politik irritiert auch mich. Hier stehen ganz klar wirtschaftliche Gründe im Vordergrund. Ich würde mir wünschen, dass die Bundesregierung hier zu einem differenzierteren Urteil kommt und dem Iran gegenüber deutlicher wird. Hinter den Angriffen der Hamas auf Israel steckt letztlich ja niemand anderer als der Iran.

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Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

24.05.2021

Linker Antisemitismus !

Natürlich gibt es diesen -immer schon und heute noch genauso wie früher :


Etwa die Selektion von Juden aus dem entführten AirFrance-Flugzeug im ugandischen Entebbe durch Mitglieder der westdeutschen Revolutionären Zellen !


Die linksradikalen „Tupamaros von Berlin“ wollten das jüdische Gemeindehaus in Berlin sprengen.

Die Rechtfertigung: „Die Kristallnacht“ würde „täglich von den Zionisten in den besetzten Gebieten“ wiederholt.

Die RAF-Chefin Ulrike Meinhof sprach - angesichts der Olympia-Attentate 1972 von „Israels Nazi-Faschismus“, der seine Sportler „verheizt wie die Nazis die Juden“.
Die RAF feierte die Terroranschläge von München als „antiimperialistisch, antifaschistisch und internationalistisch“, als heldenhafte revolutionäre Tat !


Herr Georg Kr., dann lesen Sie einmal - nur als Beispiele :

https://m.bpb.de/politik/extremismus/antisemitismus/307887/antisemitismus-im-linken-spektrum


https://www.nzz.ch/amp/feuilleton/antisemitismus-ist-teil-der-linken-identitaetspolitik-ld.1611524


https://m.tagesspiegel.de/kultur/literatur/die-westdeutsche-linke-und-ihr-antisemitismus-der-brand-im-juedischen-altersheim/25319476.html

23.05.2021

Daß Israel ein "Gottesstaat" wäre , ist blankester Unsinn !

Nirgends , in keinem Artikel des israelischen "Grundgesetzes" wird in der Art Bezug auf die jüdische Religion genommen , daß - anders als beim Iran oder bei der Zielvorstellung der islamistischen Hamas für einen palästinensischen Staat - sich auch nur ein Jota auf Derartiges schließen ließe .

Mit dem Begriff "Gottesstaat" soll lediglich die berechtigte Existenz des Staates Israel in Frage gestellt werden !
Diese Zuordnung ist ein bekannter Trick aus der Mottenkiste des Linken Antisemitismus !

Denn ein "Gottesstaat" beinhaltet ja in sich selbst die zumindestens dem westlichen Staatrecht und Staatsverständnis zuwiderlaufende höhere Wertigkeit religiöser "Gesetze" gegenüber den in dieser Rangfolge dann gar nicht existenten oder niederrangieren "weltlichen/gesellschaftlichen Gesetze" .

Mit diesem Trick aus der Rhetorik des linken Antisemitismus will man die Existenz-Berechtigung des Staates Israel in Zweifel ziehen und die berechtigte Unterstützung für Israel kippen .



24.05.2021

Ein Griff in die Trickkiste, ohne Bezug zur Realität ist ihr Geschreibsel vom "linken Antisemitismus" - der durchsichtige Versuch von den Verbrechen der Rechten an den Juden abzulenken. Ein paar harte Fakten können ihnen deshalb nicht erspart werden, deren Bewertung jeder selbst vornehmen kann:

"Bezalel Smotrich (seit Juni 2019 Verkehrsminister im Kabinett Netanjahu), einflussreicher Abgeordneter der Union rechter Parteien, verlangt die Einführung des Religionsrechts. Denn das religiöse Rechtssystem der Thora sei dem heutigen überlegen."

"Netanjahu hat den ultraorthodoxen Parteien Schas und Vereinigtes Thora-Judentum versprochen, dass es keine Wehrpflicht für streng religiöse Juden geben wird."

https://www.sueddeutsche.de/politik/israel-demokratie-oder-gottesstaat-1.4474632


Mehr Religions-Bezug ist kaum vorstellbar:

https://www.swp-berlin.org/fileadmin/contents/products/sonstiges/2018A50_Anhang_IsraelNationalstaatsgesetz.pdf

24.05.2021

"Bezalel Smotrich (seit Juni 2019 Verkehrsminister im Kabinett Netanjahu), einflussreicher Abgeordneter der Union rechter Parteien, verlangt die Einführung des Religionsrechts."

(edit/mod/NUB 7.3)Wichtig ist, was die Agenda einer Partei ist. Einzelstimmen repräsentieren niemals die ganze Partei, wobei die Aussagen hoher Repräsentanten schon auch etwas aussagt. Z.B. Bernd Riexinger, der Millionäre lieber in "Zwangsarbeit" bringen will, statt sie zu "erschießen".

https://www.tagesspiegel.de/politik/lapidare-reaktion-auf-reiche-erschiessen-bernd-riexinger-sollte-nicht-wieder-als-linken-chef-antreten/25609586.html

24.05.2021

(Folgeedit zum Zitat)

24.05.2021

(Folgeedit zum Zitat)

24.05.2021

(Folgeedit zum Zitat)

23.05.2021

Naja, was soll man dazu noch schreiben?

Mir persönlich ist es scheißegal, an was jeder andere glaubt bzw. welcher Religionsgemeinschaft jeder angehört.
Da aber der Staat Israel nicht in der Lage ist, Glaube und staatliche Notwendigkeit zur Einhaltung von Menschenrechten ALLER(!) trennen zu können, wird der Antisemitismus vom Tun und Handeln der israelischen Regierung gefördert.

Wenn dann ein Herr Schuster sagt:
„Hier wird es dann schnell antisemitisch: man sagt Israel - und meint die Juden.“
dann wird doch ersichtlich, daß Herr Schuster Glaube und staatliche Notwendigkeit getrennt haben will, aber anscheinend nicht verstanden hat, daß der Staat Israel von Juden geschaffen wurde, um nach der Shoah ein Staatsgebiet zu besitzen, damit der jüdische Glaube gelebt, aber nicht durch andere Nationen wie im Nationalsozialismus verfolgt werden kann.

Somit handelt es sich bei Israel um einen Gottesstaat, wo die Regierungsform unwichtig ist, also ob es sich dabei um eine Demokratie, Königreich oder Diktatur handelt.

Vielleicht sollte die Regierung von Israel und ja ich meine hiermit auch die Juden in diesem Staat, mal Ziele definieren, wie ein friedliches Zusammenleben zwischen Juden und Muslime möglich ist / sei und das auch umsetzen, dann hat sich das mit dem Antisemitismus auch ganz schnell erledigt.
Grüße

23.05.2021

@THOMAS B. Gratulation, besser kann man die Problematik nicht beschreiben und auf den Punkt bringen.

23.05.2021

"Hat sie auf dem rechten Auge eine Sehschwäche?"

und weiter

"Ich scheue mich jedoch, dafür die Migrationskrise 2015/2016 verantwortlich zu machen. Solche Demonstrationen und Krawalle haben wir auch schon früher gesehen."

Eher eine Sehschwäche, wenn es um importierten Antisemitismus geht? Hier wird eine "Scheu" artikuliert, die einem Denkverbot gleichkommt. Schauen wir uns doch die Fakten an:

" So gibt es einen Forschungsbericht von Peter Filzmair im Auftrag des Integrationsfonds mit dem Titel „Muslimische Gruppen in Österreich“ unter rund 1000 Personen. Darin stimmten 62 Prozent der Syrer der Aussage zu, dass „Juden zu viel Macht auf der Welt haben“. Auch unter den Türken der ersten Generation ist die Zustimmung zu diesem antisemitischen Klischee mit 61 Prozent hoch. Bereits in der zweiten Generation sinkt der Wert deutlich, trotzdem finden immer noch 46 Prozent, dass „Juden zu viel Macht auf der Welt haben“. Bei den Iranern sind es 18 Prozent....
37 Prozent der Flüchtlinge bejahen die Aussage, dass Israel ein Feind aller Muslime sei, von den Türken sagen dies 35 Prozent und von den Bosniern 29 Prozent. Der Satz werde von allen Gruppen mehrheitlich abgelehnt, wird in der Untersuchung konstatiert. Lediglich sehr gläubige Muslime würden der Aussage zu fast 50 Prozent zustimmen."

https://www.tt.com/artikel/17274994/antisemitismus-unter-migranten-und-fluechtlingen-weit-verbreitet

"Die größeren Defizite aber sehe ich bei der Justiz, die auf dem rechten Auge doch eine gewisse Sehschwäche hat."

Eine große Behauptung und Diffamierung der Rechten ( nicht Rechtsradikale). Belege dafür bleibt er aber schuldig. Was ist Fakt? Hier eine Umfrage unter Juden in Deutschland:
"In einer Umfrage unter der jüdischen Bevölkerung in Deutschland gaben acht Prozent an, dass Angehörige oder Bekannte im vergangenen Jahr Ziel von körperlichen Angriffen gewesen seien. 81 Prozent der Angriffe seien von Muslimen gekommen."

https://www.br.de/nachricht/anfeindungen-gegen-juden-antisemitismus-zunehmend-von-muslimischer-seite-100.html

Beim linken Antisemitismus, der sich mit dem Islamischen verbunden hat, sollte er seine "Scheu" ablegen und sich trauen, diesen auch klar zu benennen.

23.05.2021

"Die größeren Defizite aber sehe ich bei der Justiz, die auf dem rechten Auge doch eine gewisse Sehschwäche hat."

Nicht nur in der Justiz, auch in der Exekutive, in der Politik (auch und gerade bei den sog. bürgerlichen Parteien) ist diese Sehschwäche klar erkennbar - wie die NSU-Morde und ihre an Strafvereitelung grenzende Aufklärung zeigen. Eindrucksvolle Beweise sind u. a. auch Dokumentationen vom passiven Verhalten von Teilen z. B. der sächs. Polizei bei offensichtlichen Straftaten durch rechten Mob.

Ihre Versuche, die Rechten vom Antisemitismus reinzuwaschen und statt dessen von "linkem Antisemitismus" zu faseln, sind so durchschaubar wie falsch. Einen "linken Antisemitismus" gibt es genauso wenig wie einen "linken Rassismus".

Antisemitismus und Rassismus sind klassisch rechte Phänomene. Was die deutsche Geschichte, auch die jüngere - s. viele Angriffe auf jüdische Einrichtungen und Migranten um und nach 2015 - eindeutig zeigt.

Linke waren in den Zeiten des Vogelschiss nicht selten genauso Opfer der rechten Verbrecher wie Juden.

Dass Judenhass und Antisemitismus in der arab. Welt weit verbreitet sind und über die Fluchtbewegungen auch nach Deutschland einsickert, kann ja nicht bestritten und mit rechtsstaatlichen Mitteln leider auch kaum verhindert werden.

23.05.2021

@Gerog Kr. "Antisemitismus und Rassismus sind klassisch rechte Phänomene."

Leider stimmt diese Aussage nicht. Marx setzte z.B. das Judentum mit dem Kapital gleich.

https://www.cicero.de/innenpolitik/judenhass-antisemitismus-lebensluege-linke

"An einem Tag empört sich die grüne Parlamentsvize Claudia Roth über Antisemitismus in Deutschland. Am nächsten begrüßt sie freundschaftlich einen Spitzenrepräsentanten der iranischen Mullahs − die den Holocaust leugnen und Israel vernichten wollen."
https://www.bayernkurier.de/inland/39268-moralpolitikerin-ohne-moral/

"Im Februar 2015 warfen drei arabischstämmige junge Männer Brandsätze auf die Bergische Synagoge in Wuppertal. Zum Glück setzten sie das Gebäude nicht in Brand. Vor Gericht erklärten sie, sie seien keine Judenfeinde, mit den Brandsätzen hätten sie nur auf „die militärische Auseinandersetzung im Gaza-Streifen“ aufmerksam machen wollen. Richter Jörg Sturm folgte ihrer Darstellung damals weitgehend, er stellte fest, die drei Täter hätten „nicht aus antisemitischen Gründen per se“ versucht, die Synagoge anzustecken, und verurteilte sie zu Bewährungsstrafen. "

https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/antisemitismus-berlin-basel-wien-toronto-new-york/

Oder wie die Linke aktiv den Israel Boykott unterstützt und sich auf die Seite der Hamas schlägt:

"Im Zusammenhang mit der Hamas von ‚Demokratiedefiziten‘ zu sprechen, ist absurd und menschenverachtend“, sagt Leutert (Linke).

https://www.welt.de/politik/deutschland/article193718523/BDS-Warum-die-Linke-bei-Israel-Boykotteuren-keinen-Antisemitismus-sieht.html

23.05.2021

". . . Marx setzte z.B. das Judentum mit dem Kapital gleich."

Das ist falsch.
Marx war Religionsgegner. Selbst ein Kind jüdischer Eltern, wurde er häufig als "der Jude" angefeindet.

"Marx’sche Wertanalyse und Kritik der politischen Ökonomie sind nicht antisemitisch."
https://www.juedische-allgemeine.de/politik/jude-antisemit-und-hassobjekt/

Luther stand dem Judentum kritisch gegenüber. Der ev. Kirche deshalb Antisemitismus vorzuwerfen wäre absurd.

Ihre Verlinkungen sind schon arg rechtslastig. Israel-kritisch zu sein ist nicht per se antisemitisch, wird aber von der Rechtspresse gern so dargestellt.

Als Spitzen-Politikerin wie Frau Roth nur Leute zu begrüßen, die keinen Dreck am Stecken haben, wäre sehr anstrengend und kann sich im Interesse unserer Wirtschaft und guter Geschäftsbeziehungen kaum jemand leisten. Bei der CSU könnten sie damit selbst in der eigenen Partei Probleme bekommen. Was glauben Sie, welchen Figuren Strauß schon die Hände geschüttelt hat. Antisemit war er deshalb sicher nicht.

Soviel zum „importierten Problem“ Antisemitismus:

Tatsächlich sind Vorstellungen von einer angeblichen jüdischen Weltverschwörung in der arabischen Welt weit verbreitet. Vielerorts wird Israel als der gemeinsame Feind beschworen. Allerdings kam dieses Problem nicht erst mit den Flüchtlingen nach Deutschland.
Bundesinnenminister Horst Seehofer nach dem Besuch der Synagoge in Halle, einen Tag nachdem dort in der Nähe zwei Menschen bei einem antisemitischen Anschlag erschossen worden waren (AFP / Axel Schmidt)
Bundesinnenminister Horst Seehofer nach dem Besuch der Synagoge in Halle (AFP / Axel Schmidt)
Darauf haben nicht nur die Ereignisse von Chemnitz im Sommer 2018 zuletzt ein grelles Licht geworfen. Zeitgleich zu den rechtsextremen Ausschreitungen war es dort auch zu einem Angriff auf ein jüdisches Restaurant gekommen. Die Täter Neonazis.

https://www.deutschlandfunk.de/nach-dem-anschlag-in-halle-warum-der-antisemitismus-nie-weg.724.de.html?dram:article_id=460747

24.05.2021

"Welches ist der weltliche Grund des Judentums? Das praktische Bedürfnis, der Eigennutz. Welches ist der weltliche Kultus des Juden? Der Schacher. Welches ist sein weltlicher Gott? Das Geld."

Karl Marx

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/karl-marx-rassist-chemnitz-100.html

24.05.2021

Karl Marx war Atheist und Kritiker jeglicher Religion.
Seine rel. wenigen Äußerungen zum Judentum mit den heutigen Maßstäben zu betrachten wäre genauso dumm, wie das Christentum nach seinem dunkelsten Kapitel - der Zeit der Hexenverbrennungen - zu beurteilen.

Karl Marx' Credo bzw. wuchtige Kritik an den Religionen allgemein:
"Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen." (um 1840).

Ich würde ihm da nicht widersprechen.

"Dass Juden Spekulanten sind, Juden in der Geschichte als vom Zinsgewinn lebende Geldleiher tätig waren und sie nicht selten dabei steinreich wurden, ist kein Vorurteil, sondern Realität." (Der "rechte" Journalist Rainer Hank, 2013 in der FAZ)