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Porträt
23.10.2018

Ist Norbert Röttgen der Ersatzkanzler?

Norbert Röttgen (CDU) ist momentan auf Dauersendung.
Foto: Wolfgang Borrs, dpa (Archiv)

Er war "Muttis Klügster" und wurde schon als Merkel-Nachfolger gehandelt. Jetzt ist der CDU-Politiker so präsent wie lange nicht. Arbeitet er am Comeback?

Es beginnt ein paar Tage nachdem die Union der Kanzlerin recht kühl die Endlichkeit ihrer Macht demonstriert hat.

Angela

Merkels Vertrauter

Volker Kauder

ist als Fraktionschef abgewählt, ganz

Deutschland

spricht über die Kanzlerinnendämmerung und

Norbert Röttgen

ist wieder da. „Dass sich politisch etwas ändern muss, ist mit Händen zu greifen. Es passiert aber nichts“, sagt der frühere Minister in einem Interview zum Niedergang der Volksparteien. Man kann das als gesellschaftspolitischen Appell verstehen – oder eben als Bewerbung in eigener Sache.

Norbert Röttgen ist anderen überlegen und zeigt das auch

Norbert Röttgen ist 53. Das ist ein Alter, in dem manche Politiker ihre große Karriere noch vor sich haben und für andere alles schon wieder vorbei ist. Auf den CDU-Politiker könnte beides zutreffen. Mit Mitte 40 wird der Jurist Bundesumweltminister. Sein Spitzname: „Muttis Klügster“. Da schwingt durchaus Anerkennung mit. Aber eben auch die Tatsache, dass Röttgen ein Mann ist, dem es schwerfällt, zu verbergen, wenn er sich anderen überlegen fühlt. Und das passiert regelmäßig. Schon als Kind soll er sich lieber in Büchern vergraben haben als mit anderen zu spielen.

Auch als Politiker wird er zur Ich-AG. Er ist noch keine 30, als er in den Bundestag einzieht und von nun an scheint es immer nur bergauf zu gehen. Röttgen will die angestaubte CDU öffnen, ist Mitglied der legendären Pizza-Connection, in der Unionsleute mit Grünen beim Nobelitaliener ausloten, ob nicht doch eines Tages eine Koalition drin wäre. Als Angela Merkel den Laden übernimmt, hat sie ihn längst auf dem Schirm. Doch sie wird den ehrgeizigen Kollegen erst Jahre später ins Kabinett holen. Dort profiliert er sich schnell, denkt schon an die Energiewende, als Atomstrom noch zum Markenkern der Union gehört. Röttgen wird bereits als kommender Kanzler gehandelt, als er seinen ersten entscheidenden Fehler macht.

Horst Seehofer poltert, Angela Merkel handelt 

Er will jetzt endlich an die Macht – wenn nicht in Berlin, dann wenigstens in seiner Heimat Nordrhein-Westfalen. Als amtierender Umweltminister wirft er sich bei der Landtagswahl 2012 ins Rennen. Doch Röttgen will sich nicht festlegen, ob er auch dann in die Landespolitik wechselt, wenn es nicht für den Posten des Ministerpräsidenten reichen sollte. Er hält sich alle Türen offen – und kassiert eine derbe Niederlage. Kann dieser Mann jetzt noch Minister bleiben? Für Horst Seehofer ist die Antwort klar: In einem legendären Fernsehinterview poltert der CSU-Chef los. Oder besser gesagt: Richtig in Fahrt kommt er erst, als der offizielle Teil schon vorbei ist, die Kameras aber noch laufen. Dass Röttgen sich nicht klar zu Nordrhein-Westfalen bekannt habe, sei ein ganz großer Fehler gewesen, schimpft der Bayer. Als ihm Moderator Claus Kleber erklärt, das sei nun eigentlich der spannendste Teil des Gesprächs gewesen, lächelt Seehofer maliziös und sagt: „Sie können das alles senden. Machen S’ a Sondersendung, also Servus, Wiederschauen, danke.“

Wenige Tage später sagt auch Merkel „Wiederschauen“ und lässt ihren Minister fallen. Röttgen wird gefeuert, ist bitter enttäuscht und muss bei Null anfangen. Über sechs Jahre ist das her und der Politiker braucht lange, um sich zurück nach oben zu kämpfen. Als Chef des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag verschafft er sich Gehör. Doch so präsent wie in den vergangenen Wochen war er lange nicht.

Seine Rechnung mit dem CSU-Chef begleicht er im Vorbeigehen

Nach seiner Abrechnung mit den Volksparteien fordert Röttgen mehr Kompromissbereitschaft der EU in den Brexit-Verhandlungen und dann auch noch einen sofortigen Stopp der deutschen Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien. Röttgen ist auf Dauersendung. Und man mag nicht an einen Zufall glauben. Fakt ist: Seine Kritik am fehlenden Willen der Volksparteien, etwas gegen ihren Untergang zu tun, richtet sich auch gegen seine einstige Chefin Angela Merkel. Und seine alte Rechnung mit Horst Seehofer begleicht er quasi im Vorbeigehen, indem er nach der bayerischen Landtagswahl als einer der ersten in der Union personelle Konsequenzen an der CSU-Spitze fordert.

Schon zu Schulzeiten sagte Norbert Röttgen, er wolle eines Tages Kanzler werden. Damals wurde er belächelt. Doch irgendwie scheint er immer noch daran zu glauben. Ein bisschen jedenfalls. Der einzige Haken: Röttgen ist möglicherweise der einzige, der Röttgen für die Zeit nach Merkel auf dem Zettel hat.

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