Jeff Bezos: Der Multimilliardär
Der Amazon-Gründer Jeff Bezos finanziert mit seinem Vermögen nun die Washington Post – und daneben auch noch so manch anderes Hobby.
Wenn Jeff Bezos zu einer Besprechung einberuft, bleibt im Konferenzzimmer immer ein Stuhl leer. Der Amazon-Gründer soll darauf beharren, erzählt man sich selbst. Der freie Stuhl stehe für den imaginären Kunden, den seine Mitarbeiter bei Entscheidungen immer vor Augen haben sollen. Und schließlich sei der Kunde beim weltweit größten Internet-Versandhaus König. Nun zählen zu seinem Kundenkreis nicht mehr nur die Nutzer seines Online-Handels, sondern auch die Leser der US-Traditionszeitung Washington Post. Am Dienstag verkündete die Verlegerfamilie Graham den Verkauf des Blattes an Bezos. In einem Brief an die Mitarbeiter schreibt er: "Die Zeitung ist ihren Lesern verpflichtet, nicht den Geldgebern."
Washington Post Liebhaberstück für Jeff Bezos?
Ob sich Bezos als Mäzen die Zeitung mit der sinkenden Auflage als ein Liebhaberstück leistet? Ob er als Machtmensch zusätzlich zum Onlinegeschäft nun Einfluss auf die US-amerikanische Medienbranche gewinnen will? Oder ob es sich dabei um ein neues extravagantes Hobby handelt, eine Spielerei? Schließlich steckte Bezos zuletzt Millionen in die Entwicklung eines eigenen Raumschiffes sowie einer Uhr, die 10000 Jahre überdauern soll. Über seine Beweggründe wird derzeit viel spekuliert.
Amazon-Gründer Jeff Bezos: Privatvermögen von 28 Milliarden Dollar
Der 49-Jährige mit der markanten Glatze finanziert den Kauf der Washington Post aus seinem Privatvermögen. Es wird derzeit auf 28 Milliarden Dollar geschätzt. Doch wie konnte er so eine Summe überhaupt erwirtschaften? Nach dem Ingenieursstudium an der Elite-Universität Princeton ging Bezos an die Wall Street. Schnell stieg der junge Mann auf, bei einem Hedgefonds wurde er der jüngste Vize-Präsident in der Firmengeschichte. Bezos reichte das nicht: Er wollte etwas Eigenes auf die Beine stellen und er war neugierig. Neugierig auf etwas, das sich gerade erst entwickeln sollte: das Internet.
Jeff Bezos gründete Amazon 1994 in einer Garage
Mit einem Kredit seiner Eltern von 300000 Dollar gründete Bezos 1994 in einer Garage ein eigenes Unternehmen. Er nennt es Amazon, angelehnt an den südamerikanischen Strom Amazonas. Die Idee: Bücher über das Internet zu verkaufen. Fast 20 Jahre später können Kunden über die Online-Plattform vom Handrührgerät bis zum Esszimmertisch, von der Digitalkamera bis zur Cornflakes-Packung fast alles bestellen. Seine Strategie: „Ich habe in meinen Jahren im Geschäft gelernt, dass es am gefährlichsten ist, sich nicht von anderen zu unterscheiden.“ Vielmehr gehe es ihm darum, Sachen zu erfinden, die den Leuten anfangs ungewöhnlich vorkommen – aber einige Jahre später für alle normal sind.
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