Kaiser Akihito empfängt Angela Merkel in Japan
Kanzlerin Angela Merkel fliegt am Sonntag nach Japan und wird vom Kaiser höchstpersönlich empfangen. Bei der Reise geht es auch um ein neues Freihandelsabkommen.
Die spannende Frage ist, ob sie überhaupt ankommt: Am Sonntag will Kanzlerin Angela Merkel nach Japan aufbrechen, die Reise beginnt wie immer am Flughafen Tegel und gebucht ist eine Regierungsmaschine. Der insgesamt dreitägige Trip ist die erste große Auslandsreise der Kanzlerin seit ihrem Rücktritt als CDU-Parteivorsitzende. Wenn sie denn ankommt, hält das bis Dienstag andauernde Reiseprogramm für Merkel einen besonderen Höhepunkt bereit, um den mancher die deutsche Regierungschefin beneiden dürfte: Sie wird von Kaiser Akihito empfangen.
Akihito ist beim japanischen Volk sehr populär, Ende April wird er abdanken. Merkel dürfte damit zu den wenigen Staatsleuten gehören, die den Kaiser noch einmal sehen und vor allem sprechen dürfen.
Mit ihrer Japan-Reise folgt Merkel einer Einladung des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe. Was beide verbindet, ist der gemeinsame deutsch-japanische Blick auf China. Auf der einen Seite sind sowohl Berlin als auch Tokio der Regierung in Peking freundschaftlich verbunden. China ist ein Handelspartner, der immer wichtiger wird. Auf der anderen Seite ist es gerade die zunehmende Wirtschaftsmacht Chinas, die Unternehmer in Deutschland und Japan schlecht schlafen lässt.
Freihandelsabkommen zwischen EU und Japan tritt in Kraft
Mit seinen zu niedrigen Personalkosten produzierten Waren, oft auch durch staatliche Zuschüsse an seine Firmen, übt China einen immer stärker werdenden Wettbewerbsdruck aus, wie auch ranghohe Diplomaten in Berlin einräumen. Deutschland spürt das gerade bei der Einführung des Mobilfunkstandards 5G und den Angriffen des chinesischen Technologiegiganten Huawei.
Die Betroffenheit beider Länder wird beispielsweise durch die angekündigte Schließung des Augsburger Standorts von Fujitsu deutlich. In Regierungskreisen wird auf das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan verwiesen. Mühevoll ausgehandelt, tritt es mit dem 1. Februar endlich in Kraft und soll – beispielsweise durch Handelserleichterungen – die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Staaten und Japans eben auch gegenüber China erhöhen.
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