Bundestagsvizepräsident Kubicki kann sich Habeck als Kanzler vorstellen
Jamaika ohne Neuwahlen? Laut Wolfgang Kubicki gehen die Chancen darauf "gegen Null". Er vermutet, dass Angela Merkel bis 2021 Kanzlerin bleibt.
Vor dem Koalitionsgipfel am Wochenende erwartet der stellvertretende FDP-Chef Wolfgang Kubicki, dass die Regierung unter Bundeskanzlerin Angela Merkel die volle Amtszeit bis zur Bundestagswahl 2021 halten wird. „Weil weder Union noch SPD ein Interesse daran haben, bei Neuwahlen massakriert zu werden“, sagte Kubicki in einem Interview mit unserer Redaktion. „Dann hätten wir aber einen grünen Bundeskanzler und die Schwarzen als Beiboot, das würde die Union zerreißen“, sagte der FDP-Politiker. Deshalb werde Angela Merkel bis 2021 Kanzlerin bleiben. „Sie fühlt sich wohl in ihrer neuen Rolle, überall auf der Welt gefeiert zu werden“, sagte der Bundestagsvizepräsident. „Sie ist entspannt, macht Scherze, ich habe sie noch nie so gelöst erlebt.“
Kubicki schließt Jamaika-Koalition ohne Neuwahlen aus
Es werde ohne Neuwahlen keine neue Regierung geben, sagte Kubicki mit Blick auf die Möglichkeiten eines neuen Jamaika-Bündnisses. „Die Grünen wären ja blöd, wenn sie bei ihren aktuellen Umfragewerten in eine Koalition auf Basis des letzten Wahlergebnisses einsteigen würden“, sagte der FDP-Politiker. „Die Chancen auf einen neuen Anlauf für Jamaika ohne Neuwahlen gehen deshalb gegen Null“, betont er.
Der Bundestagsvizepräsident hält Robert Habeck für pragmatisch
Kubicki schloss dabei nicht aus, dass die Grünen bei der nächsten Wahl als stärkste Partei den Kanzler stellen könnten: „Ich bin Anwalt, ich kann mir vieles vorstellen“, sagte er. , „Ich habe Robert Habeck als sehr pragmatischen Menschen kennengelernt“, sagte er über den Grünen-Chef als Möglichen Kanzlerkandidaten. „Er setzt klare politische Positionen, ist aber anschließend auch bereit, über Kompromisse zu reden“, betonte er. „Ich hätte schon nach der letzten Bundestagswahl wahnsinnig gerne mit ihm zusammengearbeitet.“ Er gönne den Grünen ihren Höhenflug: „Für uns ist das kein Grund für Neid“, sagte er. „Es muss Ansporn sein, besser zu werden.“ (AZ)
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