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  3. "Lassen Sie uns über Politik reden": Karikaturist Haitzinger: "Einen Vater wie Strauß hätte ich gerne gehabt"

"Lassen Sie uns über Politik reden"
24.08.2017

Karikaturist Haitzinger: "Einen Vater wie Strauß hätte ich gerne gehabt"

Die andere künstlerische Seite von Horst Haitzinger: Der bekannte Karikaturist malt auch Ölgemälde, die den Betrachter in fantastische Landschaften und Welten entführen.
Foto: Melanie Lippl (Archiv)

Der Karikaturist Horst Haitzinger spricht darüber, ob es unter Politikern noch markante Typen gibt, und warum er sich politisch einfach nicht mehr auf eine Partei festlegen kann.

Sie liefern jeden Tag eine Karikatur. Das stellen wir uns – zumindest was die Innenpolitik betrifft – in diesen Tagen sehr schwierig vor. Schließlich ist der Wahlkampf nicht gerade von knisternder Spannung geprägt.

Haitzinger: Mein Gott, das sind doch Luxusprobleme. Wir leben glücklicherweise in einem Land, in dem es nicht ständig Mord und Totschlag gibt. Da kann ich ganz gut damit leben, dass etwas Langeweile aufkommt, weil die Differenzen zwischen den Parteien nicht so groß sind, dass sie sich an die Gurgel gehen müssen.

Früher war alles besser. Den Spruch kennt jeder. War es in den 70er und 80er Jahren – in Zeiten der klar voneinander abgegrenzten Positionen also – für Sie vergnüglicher zu arbeiten?

Haitzinger: Das ist ganz schwer zu sagen, es handelt sich um einen schleichenden Prozess. Auch ich habe mich ja in den letzten Jahren verändert. Nehmen wir mal zum Beispiel die Diskussion um den Nato-Doppelbeschluss, die Ende der 70er Jahre entbrannte. Selten habe ich mich mit einem Thema derart intensiv beschäftigt. Am Anfang war ich strikt gegen die Nachrüstung. Doch je mehr ich darüber wusste, desto aussichtsloser wurde es für mich, eine klare Position zu beziehen. Ich finde, dass es kein Fehler ist, sich auch einmal selbst Ratlosigkeit einzugestehen.

Sie haben damals Willy Brandt zwar kritisch, aber doch mit einer großen Portion Sympathie begleitet. Ist die Zeit von solchen markanten Figuren unwiderruflich vorbei?

Haitzinger: Das glaube ich gar nicht. Es gibt auch heute noch markante Typen. Ich bin jedenfalls immer dankbar, wenn sich nach ewigen Kanzlerjahren wieder neue Gesichter in den Vordergrund spielen und Abwechslung bieten.

Kaum einer Ihrer Kollegen hat die spezielle Physiognomie von Franz Josef Strauß so gut getroffen wie Sie. Wie war Ihr Verhältnis zu ihm?

Haitzinger: Sehr ambivalent. In vielen politischen Fragen – wenn es zum Beispiel um Kernenergie und Umweltschutz ging – war ich ein entschiedener Gegner. Privat fand ich ihn sehr sympathisch. Auch auf die Gefahr hin, dass Sie glauben, ich gehöre auf die Couch: So einen Vater hätte ich gerne gehabt.

Ihre Karikaturen sind sehr politisch, oft auch scharf. Doch persönlich verunglimpfend wirken sie eigentlich nie.

Haitzinger: In diesem Punkt stimme ich tatsächlich nicht mit Kurt Tucholsky überein, den ich sehr verehre. Ich glaube eben nicht, dass Satire alles darf. Wenn es keine Grenzen mehr gibt, kann man auch keine mehr überschreiten. Das wäre das Ende für die Satire.

Wie langweilig ist für Sie Ausgewogenheit?

Haitzinger: Damit habe ich gar keine Probleme. Ausgewogenheit heißt für mich keineswegs, neutral zu sein. Ausgewogenheit ist für mich vielmehr ein Spannungszustand. Es ist die Kunst, Balance zu halten zwischen den Gegensätzen. Alles, was mit Niveau ausgewogen ist, ist auch spannend. Langweilig finde ich es hingegen, vom Seil nach rechts oder links zu fallen und zu sagen: „Hier liege ich, ich kann nicht anders.“

Thema Lügenpresse: Was ist dran an der kritischen, ja mitunter gar feindlichen Haltung vieler Deutscher gegenüber den Medien?

Haitzinger: Wenn ich mir die Presselandschaft in anderen Ländern anschaue, dann würde ich sagen, dass sich das bei uns sehen lassen kann. Direkt gelogen wird eher selten, es wird eher vielmehr der Teil der Wahrheit weggelassen, der einem nicht in den Kram passt. Ich fürchte, man muss sich aufgrund der Kompliziertheit vieler Themen auf Menschen verlassen, die man für kompetent hält. Doch genau darin liegt natürlich auch ein gewisses Risiko.

Was läuft aus Ihrer Sicht grundsätzlich falsch in Deutschland?

Haitzinger: Also ganz grundsätzlich glaube ich, dass es kein besseres System gibt als die Demokratie. Auch wenn das nicht aufregend klingen mag. Ich bin kein glühender, aber doch ein absolut überzeugter Demokrat.

Welche Partei würden Sie am 24. September wählen, wenn Sie als Österreicher bei uns Ihre Stimme abgeben könnten?

Haitzinger: Es wäre für mich gar nicht so einfach, mich zu entscheiden. In den 80er Jahren wusste ich noch genau, wo ich politisch hingehöre. Damals war ich von den Grünen begeistert, die als Erste Ökologie und Naturschutz in den Vordergrund gestellt haben. Dass sich später die anderen Parteien dieses Themas angenommen haben, ist ohne Zweifel ihr historischer Verdienst. Diese positive Funktion haben sie erfüllt. Zuletzt haben die Grünen Themen angeschoben, die nicht mehr unbedingt meine sind.

Und heute?

Haitzinger: In Zeiten von Willy Brandt und teilweise auch noch in der Amtszeit von Helmut Schmidt hatte ich große Sympathien für die SPD. Was die Innenpolitik und da insbesondere die innere Sicherheit betrifft, bin ich heute nahe bei der CSU.

Wäre die doppelte Staatsbürgerschaft nicht etwas für Sie?

Haitzinger: Meine Frau schimpft immer darüber, dass ich in Deutschland nicht wählen kann. Aber mir ist das mit der Staatsbürgerschaft nicht so wichtig. Ich bin und bleibe ein überzeugter Europäer!

Zur Person: Horst Haitzinger gilt als einer der renommiertesten politischen Karikaturisten in Deutschland. Der im Jahr 1939 in Oberösterreich geborene Zeichner, der heute in München lebt, veröffentlicht seine Werke seit 1958 – unter anderem auch regelmäßig in unserer Zeitung. Haitzinger, der auch als Kunstmaler tätig ist, ist verheiratet und hat zwei Töchter.

Unsere neue Reihe: „Lassen Sie uns über Politik reden“ heißt unsere neue Interview-Reihe. In ihr stehen nicht Profipolitiker oder Experten im Mittelpunkt. Wir sprechen mit interessanten Menschen, die nicht unbedingt etwas mit dem Politikbetrieb zu tun haben, sondern wie jeder andere Bürger auch oft direkt von politischen Entscheidungen betroffen sind und klare Meinungen zu aktuellen Themen haben.

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