Piraten warnen vor "Zombie-Bügeleisen"
Die Piratenpartei in NRW warnt vor "Zombie-Haushaltsgeräten", die angeblich der Überwachung dienen und mit Spionage-Chips versehen sind. Ein Scherz? Von wegen.
Bringen Sie diese drei Begriffe sinnvoll zusammen: Spionage, Zombies, Wasserkocher. Die nordrhein-westfälischen Piraten schaffen es. Und zwar mit einer ungewöhnlichen Anfrage im Düsseldorfer Landtag: "Sind in der Landesregierung, ihren Ministerien oder Landesbehörden Wasserkocher, Bügeleisen oder andere Haushaltsgeräte unklarer Herkunft im Einsatz, in denen Spionage-Chips eingebaut sein könnten?"
Spionage-Chips im Bügeleisen?
Was? Spionage-Chips im Bügeleisen? Was nach einem schlechten Scherz klingt, meint die Piratenpartei absolut ernst. Solche manipulierten Haushaltsgeräte seien in Russland bereits gefunden worden, warnte der medienpolitische Sprecher der Piraten, Daniel Schwerd. "Die Angriffsmethode, mit versteckten Spionage-Chips und manipulierter Hardware in Computersysteme einzubrechen, ist real."
Piraten warnen vor Zombie-Haushaltsgeräten
Die Bedrohung sei absolut real, eine Prüfung ist aber praktisch unmöglich. "Der Landesregierung sind bislang keine praktikablen beziehungsweise zertifizierten Prüfmethoden bekannt, um derartige Geräte mit vertretbarem Aufwand ausfindig zu machen", antwortete NRW-Verbraucherminister Johannes Remmel (Grüne) auf die Frage nach Zombie-Haushaltsgeräten. IT-Techniker bezeichnen gekaperte Rechner-Netze als Zombies, weil sie unbemerkt von den eigentlichen Besitzern aus der Ferne gesteuert werden können.
Piraten fordern bessere Verschlüsselung von Daten
Soweit in der Landesregierung WLAN-Netze betrieben würden, seien diese zugriffsgeschützt und verschlüsselt, schrieb Remmel in seiner Antwort. Die Piraten finden die Haltung der Landesregierung arglos. Sie forderten erneut wirksamere Verschlüsselung von Daten. Wer allerdings unsere Wasserkocher und Bügeleisen abhören sollte, erklärten die Piraten nicht. (AZ, dpa)
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