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80 Jahre nach Ausbruch des 2. Weltkriegs: Wir müssen uns erinnern – immer wieder!

Kommentar Von Gregor Peter Schmitz
01.09.2019

80 Jahre nach dem Überfall auf Polen scheint der Gedanke an Krieg sehr weit weg. Doch so stabil und sicher, wie wir denken, sind unsere Demokratien keineswegs.

Dieser Leitartikel muss mit einem Geständnis beginnen. Wir hätten den Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges um ein Haar vergessen. Gerade noch rechtzeitig erinnerte ein Mitglied unserer Chefredaktion daran, dass das 80. Gedenken unmittelbar bevorstand. Man kann dieses Versäumnis peinlich finden (und das ist es uns auch). Man kann es aber auch ziemlich beruhigend finden – zeigt sich doch daran, dass Gedanken an Krieg, gar an Weltkriege gerade ziemlich weit weg sind.

Die Grausamkeit des Zweiten Weltkriegs führte zu Einsicht und Frieden

Und es stimmt ja: Wir leben in Deutschland, in Europa in herrlich friedlichen Zeiten (für andere Teile der Welt, daran sei erinnert, gilt dies freilich nur sehr eingeschränkt). Jener Weltenkrieg, der buchstäblich alles änderte, der rund 60 Millionen Menschen das Leben kostete, war so ungeheuerlich, so brutal, so total auch in der Niederlage für uns Deutsche, dass er ausgelöst hat, was geschichtliche Fehler zuvor selten auslösten: Einsicht. Für uns Deutsche natürlich, die wir froh genug sein durften, nach unseren ungeheuerlichen Verbrechen überhaupt – und dann noch so schnell – wieder in die Gemeinschaft zivilisierter Völker aufgenommen zu werden. Aber auch für die Europäer, die ein Friedensprojekt starteten, das es so in der Weltgeschichte noch nie gegeben hatte: das Zusammenwachsen eines ganzen Kontinents.

So erfolgreich verlief die deutsche Resozialisierung, dass deutsche Soldaten heute keine Angst und keinen Schrecken mehr auslösen. Im Gegenteil: Man will mehr von ihnen. Kurz vor dem Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen – denn damit begann ja dieses Verhängnis namens Zweiter Weltkrieg – hat der polnische Ministerpräsident höhere deutsche Verteidigungsausgaben gefordert. Das hat vor einigen Jahren der polnische Außenminister ähnlich formuliert, als er sagte, er fürchte nicht deutsche Macht, sondern deutsche Untätigkeit. Er wollte, dass Deutschland in Europa mehr führt.

Wir erleben in vielen Ländern einen Krieg gegen die Demokratie

Aber kann deshalb auch die Erinnerung an deutsche (Kriegs-)Verbrechen und zugleich an stete Kriegsgefahr aufhören? Ganz gewiss nicht. Denn es gibt ja Gründe, warum etwa das Buch „Sleepwalkers“ über jene Politiker, die wie Schlafwandler in den Ersten Weltkrieg torkelten, zuletzt häufig als Vergleich für die aktuelle politische Situation herangezogen wurde. Auch derzeit haben viele Menschen das Gefühl, dass Politik keine Lösungen schafft, sondern eher Probleme heraufbeschwört. Die Leichtfertigkeit ist beängstigend, mit der etwa ganze „Handelskriege“ per Tweet angezettelt werden oder potenzielle politische Katastrophen wie ein harter Brexit für Machtspiele in Kauf genommen werden.

Zugleich ist besorgniserregend, wie sehr gerade in Deutschland ernsthafte Debatten über Außen-und Sicherheitspolitik an Bedeutung verloren haben. Wie peinlich ist es, dass ausgerechnet ein „Vordenker“ wie Donald Trump Versäumnisse der deutschen Sicherheitspolitik ansprechen muss? Sind wir uns unseres Friedens einfach zu sicher, weil wir diese Debatten eben nicht führen?

Es stimmt ja: Demokratien erklären sich höchst selten den Krieg. Aber wir erleben zumindest in Teilen der Welt einen Krieg gegen die Demokratie – ein Krieg von innen, gegen demokratische Institutionen und Prozesse. Das kann, gepaart mit autokratischen und nationalistischen Tendenzen, in vielen Hauptstädten durchaus zu einer neuen Unberechenbarkeit, zu einer neuen Kriegslust führen. Wir müssen wachsam bleiben – und wir müssen wehrhaft bleiben, wenn es um die Verteidigung eben dieser Demokratie geht. Wie lautet das Sprichwort? „Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“

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Die Diskussion ist geschlossen.

01.09.2019

Die Wirklichkeit sieht doch heute so aus:

https://www.spiegel.de/politik/ausland/polen-mateusz-morawiecki-kritisiert-deutsche-verteidigungsausgaben-a-1283103.html

>> Nato-Staaten sollen zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung ausgeben. Deutschland ist davon weit entfernt, mahnt Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki. <<

Etwas mehr auf die ehemaligen Kriegsgegner zu hören kann nicht verkehrt sein.

02.09.2019

"Deutschland ist davon weit entfernt, mahnt Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki."

Also, wenn der Mateusz und der Donald das sagen, schnell raus mit der Kohle. Die beiden haben stets nur unser Bestes im Sinn.

Die Sorgen der deutschen Rechten um das Wohl Polens hätte man sich etliche Jahrzehnte früher gewünscht . . .


01.09.2019

Ich streite mich nicht mit Ideologen. Die haben ja eh immer rechts äh links.

01.09.2019

Die Frage, die sich jeder (besonders AFD Wähler) stellen sollten: Geht es uns besser oder schlechter als vor 10-20 Jahren?

01.09.2019

Auch als Nicht-AfD-Wähler erkennt man, dass wir die letzten 30 Jahren von der Substanz gelebt und volkswirtschaftlich, wirtschaftlich, kulturell, religiös, gesellschaftspolitisch etc. sehr, sehr große Fehler begangen haben und sich die Folgeschäden bereits jetzt abzeichnen, die auch von Ignoranten erkennbar sein sollten.

01.09.2019

Also meine persönliche Wohnraumversorgung ist besser als vor 10-20 Jahren ;-)

Es gibt ein paar Spinner die meinen das wäre nicht allgemein so - lächerlich!

01.09.2019

Vor allem dürfen wir keine "verlogenen" Geschichtserzählungen zulassen.

01.09.2019

"Wie peinlich ist es, dass ausgerechnet ein „Vordenker“ wie Donald Trump Versäumnisse der deutschen Sicherheitspolitik ansprechen muss?"

Was will uns denn Herr Schmitz damit sagen? Dass nur immer mehr effektiveres Kriegsgerät, immer höhere Rüstungsetats in dieser waffenstarrenden Welt den Frieden sichern? Dieses "Mantra" ist ebenso alt wie falsch.

"Aber wir erleben zumindest in Teilen der Welt einen Krieg gegen die Demokratie – ein Krieg von innen, gegen demokratische Institutionen und Prozesse."

Da ist Herrn Schmitz nur zuzustimmen. Doch leider fehlt auch hier der entscheidende Hinweis auf die Ursachen. Sicher gibt es deren viele. Nicht die einzige, aber eine entscheidende, ist das Versagen der "demokratischen Institutionen" - ganz vorne mit dabei auch die Medien - in vielen wichtigen Bereichen des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Die hier alle zu nennen, erspare ich mir.

Die verbreitete Erkenntnis aus diesem "Staatsversagen" - "es ist doch ziemlich egal was man wählt" - kommt nicht von ungefähr. Sie ist begründet. Ein sehr großer Teil des deutschen Volkes hat faktisch resigniert und fühlt sich durch die Gewählten nicht mehr vertreten - er hat auch - was leider nicht bestritten werden kann - im Gegensatz zu einer rel. kleinen Minderheit keine sehr einflussreiche Lobby.
M. E. sehr treffend brachte es ein Autor von SPON auf den Punkt. In unseren Zeiten, wo nichts mehr bleibt wie es ist, fast alles in Frage steht, Unsicherheit und Zukunftsängste wachsen, suchen viele in, vermeintlich, Beständigem Halt und Orientierung - was sie leider von der Demokratie nicht mehr erwarten.
Z. B. ihrem Deutschtum, als Konstante, die ihnen nicht genommen werden kann.

Auch das war leider alles schon mal da.

01.09.2019

Also das die NSDAP sozialistische war ist genauso falsch, wie zu sagen, die DDR war eine Demokratie.
In der Nazizeit gab es keinen Sozialismus und in der DDR-Zeit gab es keine Demo.

01.09.2019

@ JOHANN S.

Ich denke, Ihre Stellungnahme ist eine Antwort auf Nicola L., die da einiges durcheinanderbrachte:

"Auch der nationale Sozialismus war ein Sozialismus."

Das braune Gesocks erfuhr ja massive Unterstützung aus dem Großkapital. Dass die Geldsäcke ausgerechnet einen Sozialismus gepampert hätten, der ihre Herrschaft in Frage stellt, ist äußerst unwahrscheinlich.

Auch Heiner Geißler behauptete mal ähnlichen Quatsch - bereute das Jahre später aber und bat dafür um Entschuldigung.


01.09.2019

Die Geschichte endete ja nicht mit dem zweiten Weltkrieg. Es sind daraus zwei völlig verschiedene Systeme hervor gegangen. Ein freiheitliches, demokratisches und ein kommunistisches. Beide Blöcke sind sich bis an die Zähne bewaffnet gegenüber gestanden. Die Menschen sind aus den sozialistischen "Bruderstaaten", über den "antifaschistischen Schutzwall" , in den Westen geflohen. Eine "Flucht" in den gleichmachenden Osten hat niemand angestrebt.
Heute gibt es wieder Bestrebungen, Sozialismus hoffähig zu machen. Die SED Nachfolgerpartei stellt in Thüringen sogar wieder einen Ministerpräsidenten. Das Misstrauen der ehemaligen Ostblock Länder wie Polen oder Ungarn ist berechtigt. Es ist wieder der alte Konflikt um die Systemfrage entbrannt. Dieser Kampf hat in den zweiten Weltkrieg und in einen kalten Krieg geführt und zu Millionen Toten und stellvertreter Kriegen. Hoffentlich nicht in einen weiteren.

01.09.2019

"Dieser Kampf hat in den zweiten Weltkrieg und in einen kalten Krieg geführt"

Das genau ist eine dieser verlogenen Geschichtserzählungen.
In den 2. Weltkrieg hat uns der deutsche Nationalismus und Rassenwahn geführt.
Überlebende KZ-Insassen, darunter viele Sozialisten und Kommunisten sowie Deutschland vom Naziterror, wurden u. a. auch unter vielen Opfern von der Roten Armee befreit.
Das ist die Wahrheit, auch wenn es Personen mit etwas verengtem Geschichtsbild nicht in den Kram passt.

01.09.2019

@georg als Kommunist und Sozialist, wie ich Sie einschätze, ist das schwer verständlich. Auch der nationale Sozialismus war ein Sozialismus. Nur anderer Prägung. Sie vergessen die Weimarer Republik und die Machtkämpfe nach dem Zusammenbruch der Kaiser Monarchie. Diese Kämpfe haben letztlich zu Hitler geführt. Ich erinnere nur an die Morde durch die Kommunisten Erich Mielke,später Chef der Stasi der DDR, und Erich Ziemer 1931 in Berlin.
https://de.wikipedia.org/wiki/Morde_auf_dem_B%C3%BClowplatz
Zur Geschichte gehört immer die ganze Wahrheit. Ihr verzerrtes Ideologie Bild ignoriert die Millionen Tote durch die Kommunisten wie z. B. Stalin und Mao.

01.09.2019

@ NICOLA L.

(edit/mod)
Dass Sie mich als Kommunist bezeichnen, stört mich nicht - einfach weil es von jemand kommt, den ich nicht besonders ernst nehme.
Da gibt es ja seit vielen Jahren den schönen Satz: "Kaum sagt einer ein vernünftiges Wort, schon ist er ein Kommunist."

Wie Sie jedoch mit Ihrer lächerlichen rechten Phrasendrescherei, den Beginn der 2. Weltkriegs betreffend, die Schuld der braunen Verbrecher-Bande relativieren wollen, geht dann doch zu weit.

Der angesehene und demokratisch gewählte thüringische Ministerpräsident Ramelow, einst ein Westdeutscher Gewerkschafter, ist jedenfalls keiner dieser vielen Wendehälse, die nach der Vereinigung ruckzuck die politische Farbe wechselten wie ein schmutziges Hemd.
Ganz ähnlich wie nach dem Krieg viele Braune plötzlich auf wundersame Weise schwarz wurden.

Um in Ihrem Jargon zu bleiben:
Aus nationalen Sozialisten wurden, o Wunder, überzeugte Anhänger einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung.

01.09.2019

(edit/mod)

01.09.2019

(edit/ Bitte kommentieren Sie sachlich!)

01.09.2019

Nicola L. bringt hier leider etliches durcheinander:
Im Westen war die Staatsform eine Demokratie, im Osten eine Diktatur.
Im Westen war die Wirtschaftsform der Kapitalismus im Osten Kommunismus, wobei der Begriff Kommunismus auch weiter gefasst werden kann.
Auf Ihren Kommentar unten: Was im Osten abging war teilweise unbeschreiblich. Gerade Stalin gab sich große Mühe in seiner Grausamkeit Hitler zu übertreffen.
Aber wo sie total falsch liegen: den Krieg begonnen haben die Deutschen unter der Führung der national-völkischen Ideologie.
Und exakt 80 Jahre nachdem solches Denken zum grausamsten Krieg aller Zeiten geführt hat schicken sich Leute mit einem ähnlichen Gedankengut an, sich in den Landtag wählen zu lassen.
Alle die solche Menschen wählen verhöhnen das Leid aller Opfer des 2. Weltkriegs.

01.09.2019

"Aber wo sie total falsch liegen: den Krieg begonnen haben die Deutschen unter der Führung der national-völkischen Ideologie."

Sie widerlegen eine Meinung, die ich nicht geäußert habe. Leider heute gängige Praxis in der politischen Debatte. Ich habe auf die historische Tatsache abgezielt, dass in der Weimarer Nachkriegszeit ein Kampf der Ideologien zwischen Demokraten, Kommunisten und Nationalsozialisten stattgefunden hat, der zur Machtergreifung Hitlers geführt hat. Von Kriegsbeginn war nicht die Rede. Zu Ihrer "Gedankengut" Einlassung:

Ich möchte davor warnen, wieder einen Kampf der Ideologien mit ungewissem Ausgang zuzulassen. Innerhalb des demokratisch, legitimen Parteien Spektrums muss die Richtung Deutschland entschieden werden. Dazu zählt auch die AFD, solange sie sich auf dem Boden der demokratischen Grundordnung befindet. Antidemokratische Kräfte wie RAF, Antifa, NSU, Skin Heads sollten von allen Demokraten geächtet werden. Werden sie aber nicht mehr. Die politische Linke bezieht teilweise offen Stellung zu linksextremistischen Gruppierungen. Ebenso findet rechts eine Radikalisierung statt, wie bei NSU bitterlich zu sehen war. Die etabliertet Rechte hat sich mit Frau Merkel sehr weit links positioniert, was auch die Entstehung einer Alternative wie die AFD erklärt. Das Spiel zwischen den beiden politischen Polen ist das gängige Spiel der Demokratie. Eine Verengung auf "nur Links ist legitim" ist falsch. Die Parallelen der Weimarer Zeit zu heute sind eine Warnung für alle!

01.09.2019

@ NICOLA L.

"Ich habe auf die historische Tatsache abgezielt, dass in der Weimarer Nachkriegszeit ein Kampf der Ideologien zwischen Demokraten, Kommunisten und Nationalsozialisten stattgefunden hat, der zur Machtergreifung Hitlers geführt hat. Von Kriegsbeginn war nicht die Rede."

Nicola L. etwas weiter oben:

"Es ist wieder der alte Konflikt um die Systemfrage entbrannt. Dieser Kampf hat in den zweiten Weltkrieg und in einen kalten Krieg geführt und zu Millionen Toten und stellvertreter Kriegen. Hoffentlich nicht in einen weiteren."

Soviel zur Auffrischung Ihrer Erinnerung . . .

01.09.2019

Ach @georg, es geht um L O G I K. Eine Kausalkette. Aktio = Reaktio! Wenn die Auseinandersetzungen der Weimarer Republik nicht mit Mord und Totschlag ausgefochten worden wären, hätte es auch keine Radikalisierung der Rechten und Linken und damit keine Machtergreifung Hitlers gegeben, was letztlich zum 2. Weltkrieg geführt hat. Damit sage ich NICHT, dass jemand anderes als Nazideutschland den Krieg begonnen hat. War das jetzt verständlich genug?

01.09.2019

@ NICOLA L.

"Die etabliertet Rechte hat sich mit Frau Merkel sehr weit links positioniert"

Typisches Geschwätz der Rechtspopulisten, das durch ständiges Wiederholen ihrer Sympathisanten auch nicht wahrer wird.
Was war bzw. ist denn so links an der Merkel-Politik?

Übrigens: Die Textlänge, die Sie dem angeblichen Linksextremismus widmen und jene, mit der Sie auf die rechten Gewaltverbrecher eingehen, steht im umgekehrten Verhältnis zur realen Gefährlichkeit dieser Gruppen.

https://www.welt.de/geschichte/article195455449/Walter-Luebcke-Seit-1945-toeteten-Rechtsextremisten-fast-200-Menschen.html

01.09.2019

@ NICOLA L.

Ach, Nicola, Kausalketten haben die für Sie unangenehme Eigenschaft, nicht immer da zu beginnen, wo Sie es für richtig halten, sondern u. U. deutlich früher. Endlich verstanden?

01.09.2019

Eine Kette kann man an jedem Glied unterbrechen. Verstanden?

01.09.2019

@ NICOLA L.

"Eine Kette kann man an jedem Glied unterbrechen. Verstanden?"

Das ist eine für sich gesehen eine Binsenwahrheit.
Das Problem ist nur: Setzt man den Startpunkt der K a u s a l k e t t e , wie Sie das tun, an der Stelle, die argumentativ in den populistischen Kram passt, wird das mit der L O G I K nix. Dann wird bestenfalls aus der "Kausalkette" eine Halbwahrheit oder besser Willkür. Alles klar?

02.09.2019

@ Nicola L.

Zum Thema Kausalkette:

Der Hauptgrund für die Machtergreifung Hitlers waren ganz sicher nicht die Polizistenmorde Mielkes, der Mord an Kurt Eisner oder andere politsch motivierte Morde. Sondern die Dolchstosslegende, die von nationalistischen Militärs im Umlauf gebracht wurde. Fakt ist, dass gerade diese die neue republikanische Regierung gedrängt bzw. angefleht haben, Waffenstillstand um jeden Preis zu schließen. Die Westfront war militärisch kurz vor dem Zusammenbruch. Die Moral der Truppe war genauso am Zusammenbrechen. Weitere Meutereien wie in Kiel wurden befürchtet. Später kam genau von dieser national orientierten Militärclique der Vorwurf, die Arbeiter und Demokraten wären dem unbesiegten Heer in den Rücken gefallen und diese hätten Schuld am Versailler Vertrag. Das war für die junge deutsche Demokratie eine zu große Bürde. Diese war bei den Rechten verhaßt und bei den Linken, nicht ganz unberechtigt, nur als ein Marionette der Rechten angesehen wurde. Siehe das Vorgehen bei Aufständen / Putschen von Rechts und Links.
So gesehen ist es auch gut, dass der "20. Juli" fehlgeschlagen ist, auch wenn eine Ende des Krieges zu diesen Zeitpunkt den meisten deutschen Toten das Leben geretten hätte. Sonst würden heute viele behaupten Hitler hätte mit seinen Wunderwaffen das Ruder noch rumgerissen und den Krieg gewonnen.

Der Nationalsozialismus hat mit dem anderen kommunistischen Sozialismus den Namen(steil) gemein und die Tatsache , dass sie die Menschen ist Klassen bzw. Rassen einteilt bzw. eine über allen anderen stellt.

Es geht in den Kriegen / Progromen nie wirklich um Ideologien, sondern im Kern um Macht bzw. Machterhalt der Führungsriege. Die Ideologie ist auswechselbar.

Das Misstrauen der "Ostblockländer" hat wenig mit der "Systemfrage" zu tun. Diese fühlen sich nicht durch Sozialismus oder ähnlichem bedroht, sondern haben Angst wieder vom großen slawischen Bruder "bevormundet" zu werden.
Wenn sie die beiden Länder Polen und Ungarn schon erwähnen stellt sich hier höchsten die Systemfrage eine Demokratie MIT Gewaltenteilung oder eine gleichgeschaltete Pseudodemokratie wie die DDR.

01.09.2019

Der Kommentar ist nicht schlecht, der Titel schon: der Krieg ist nicht ausgebrochen er wurde von Deutschen begonnen weil es ein völkische deutschnationales Gedankengut gab.
Und genau heute werden wohl bei den Wahlen viele eine Partei wählen, die meiner Meinung nach von Leuten geführt wird, die diesem Gedankengut nahestehen.
Auch wenn man teilweise den Unmut der Wähler verstehen kann, aber wenn diese Partei an die Macht käme, ginge es fast allen viel schlechter.