Die Abiturprüfungen werden nicht abgesagt, sondern verschoben. Das ist richtig. Denn ein „Corona-Notabitur“ würde das Virus doch zu sehr auf Kriegsebene heben.
Sind Abiturprüfungen systemrelevant? Da wir schon von Abiturstoff schreiben, kann man diese Frage durchaus als „Gretchenfrage“ bezeichnen, das müsste eigentlich jeder angehende Abiturient verstehen. Und in Zeiten von Corona stellt sich diese: Wie wichtig ist es uns, unter allen Umständen den höchsten deutschen Schulabschluss ordnungsgemäß zu vergeben?
Schleswig-Holstein wollte das Abitur absagen
Sehr wichtig, haben die Kultusminister festgelegt, sie wollen – mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen – die Prüfungen in jedem Fall durchführen und nicht absagen, wie Schleswig-Holstein in den Raum gestellt hatte. Das ist im Prinzip richtig, denn ein „Corona-Notabitur“ würde das Virus doch zu sehr auf Kriegsebene heben. Bundesländer sollten zudem unterschiedlich auf die Pandemie reagieren dürfen, aber nicht Unterschiede bei Bildungsmaßstäben vertiefen (die es im deutschen Föderalismus gibt).
Ist nicht ein Unterrichtsfach Digitales auch abiturrelevant?
Noch wichtiger als Debatten über die Prüfungen von heute wären nun aber Diskussionen über das Lernen von morgen: Müssen wir nach Corona komplett überdenken, wie wir unterrichten – und uns fragen, ob nicht auch ein Unterrichtsfach Digitales abiturrelevant ist?
Verfolgen Sie alle aktuellen Entwicklungen rund um das Coronavirus in unserem Live-Blog.
Lesen Sie dazu auch:
- FCA-Trainer Heiko Herrlich zu Corona: „Wir müssen die Abstände einhalten“
- Schwangere in Sorge: Darf der Vater in der Corona-Krise mit in den Kreißsaal?
- Wenn der Arbeitsweg mit dem Zug zum Infektionsrisiko wird
Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.
Die Diskussion ist geschlossen.
Sicher wäre unsere verkorkste Bildungswelt an dem "Notabitur" nicht untergegangen!
Es wäre sicher gut, wenn die Kriese einen frischen Wind durch diese demente "kleinstaatlich, föderale" Bildungslandschaft blasen würde.
Ist unsere Gesellschaft durch den Numerus-Clausus etwa besser geworden?
Sehen wir heute ein perfektes Gesundheitssystem, weil wir seit Jahrzehnten nur überwiegend Leute zur Arztausbildung zulassen, die Abiturnoten von 0,9 - 1,2 haben?
Krisenzeiten sind gut um gerade solche Sachen auf den Prüfstand zu stellen - und an diesen Testergebnissen - nämlich die Studienergebnisse und Karieren aus dem Notabitur - wären eine aufschlussreiche Studie geworden?
Aber so was wollen die Philologen gar nicht wissen ....